Obere Havel-Wasserstraße

Obere Havel-Wasserstraße
Zehdenick: Hastbrücke
Schleuse Zehdenick
Voßkanal in Bischofswerder
Abzweig Templiner Gewässer

Die Obere Havel-Wasserstraße (OHW)[1] ist eine Bundeswasserstraße[2] in den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, die über eine Länge von 97,4 km hauptsächlich den staugeregelten Oberlauf der Havel mit vielen Seen umfasst. Von Neustrelitz bis Zehdenick zählt sie zur Wasserstraßenklasse I, von dort bis zur Havel-Oder-Wasserstraße zur Klasse II. Die Zuständigkeit liegt beim Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde.

Die Kilometrierung beginnt bei dem Abzweig des alten Finowkanals („Langer Trödel“) in Liebenwalde und verläuft bergwärts. Die Abmessungen der Wasserstraße und der Schleusen, ausgelegt auf das Finowmaß (43 m × 5 m) sind für moderne Binnenschiffe viel zu klein, so dass die Wasserstraße heute nur noch von Fahrgastschiffen und von der Sportschifffahrt genutzt wird.

Der Malzer Kanal (MzK), die Verbindungsstrecke von Liebenwalde zur Einmündung in die Havel-Oder-Wasserstraße (bei km 40,5 der HOW, etwa drei Kilometer südlich von Liebenwalde), gehört mit der Schleuse Liebenwalde rechtlich zur Oberen Havel-Wasserstraße.

Inhaltsverzeichnis

Teilstrecken

Die OHW umfasst bergwärts folgende Teilstrecken[2][3]:

  • Malzer Kanal km 43,95 (HOW) bis 46,9 (=OHW-km 0)
  • Voßkanal km 0 (Liebenwalde) bis 14,9 (Zehdenick)
  • Obere Havel einschl. Woblitzsee bis km 86,8 (bei km 72,5 (Priepert) mündet die Müritz-Havel-Wasserstraße ein)
  • Kammerkanal[1] zwischen Woblitzsee und Zierker See bis km 92,0
  • Zierker See bis km 94,4 (Neustrelitz)

Seen

Die OHW durchläuft oder streift eine Reihe von Seen, talwärts sind das:

Schleusen

Schleuse in Bischofswerder

Die Schleusen Zehdenick, Schorfheide, Zaaren, Regow und Bredereiche sind automatisiert, für weitere Schleusen ist die Automatisierung in Planung.

  • Liebenwalde km 45,3 (MzK = Kilometrierung der Alten HOW vor 1914), (51,3 m × 10,5 m, Fallhöhe 2,0 m)
  • Bischofswerder, km 4,5 (85,0 m × 10,6 m, Fallhöhe 3,3 m)
  • Zehdenick, km 15,9 (44,9 m × 9,5 m, Fallhöhe 3,0 m)
  • Schorfheide, km 32,6 (51,5 m × 6,6 m, Fallhöhe 0,6 m)
  • Zaaren, km 36,1 (44,3 m × 5,6 m, Fallhöhe 1,1 m)
  • Regow, km 42,2 (43,6 m × 5,5 m, Fallhöhe 1,0 m)
  • Bredereiche, km 47,8 (55,0 m × 6,5 m, Fallhöhe 2,6 m)
  • Fürstenberg, km 60,7 (42,6 m × 5,3 m, Fallhöhe 1,7 m)
  • Steinhavel, km 64,3 (41,9 m × 5,3 m, Fallhöhe 1,6 m)
  • Wesenberg, km 81,7 (55,6 m × 6,6 m, Fallhöhe 2,4 m)
  • Voßwinkel, km 88,0 (43,1 m × 5,3 m, Fallhöhe 1,8 m)
Wentowkanal

Seitengewässer

Als Bundeswasserstraßen gehören rechtlich noch zur OHW[2][3][4]:

  • Wentow-Gewässer (WtG) (Kl. und Gr. Wentowsee, Wentowkanal) mit Fahrt nach Tornow und Tornowfließ, Einmündung bei km 24,9 bei Burgwall, mit 11,2 km Länge
  • Templiner Gewässer (TlG) (Zaarsee, Fährsee, Bruchsee, Templiner See, Templiner Kanal, Röddelinsee, Kl. Lankensee, Kuhwallsee, Templiner Wasser) mit Gleuensee (Gleuenfließ) und Gr. Lankensee, Einmündung bei km 32,1 unterhalb Schleuse Schorfheide, mit 22,0 km Länge
  • Lychener Gewässer (LyG) (Stadtsee, Gr. Lychensee, Woblitz, Haussee), Einmündung bei km 54,8 bei Himmelpfort, mit 8,2 km Länge
  • Quassower Havel (QHv) mit Gr. Labussee, Einmündung bei km 85,8 in den Woblitzsee, mit 4,9 km Länge

Geschichte

Bis zur Einmündung der Templiner Gewässer besteht die Wasserstraße schon seit dem 17. Jahrhundert, der weitere Ausbau bis Neustrelitz erfolgte erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Wentowkanal (Wentow-Gewässer) wurde 1732 erbaut. Zur Verbesserung der Schifffahrtsverhältnisse wurde 1880–1882 zwischen Zehdenick und Liebenwalde der Voßkanal als Seitenkanal auf der Ostseite der windungsreichen Schnellen Havel gebaut.

Im Gebiet zwischen Zehdenick und Burgwall finden sich zahlreiche Tongruben und ehemalige Ziegeleien, ein großer Teil der im Berlin des 19. Jahrhunderts verwendeten Ziegel wurde hier hergestellt und über den Voßkanal, Malzer Kanal und die Havel in die Stadt transportiert.

Einzelnachweise

  1. a b Reichsverkehrsblatt A 1936 S. 31
  2. a b c Verzeichnis E, Lfd.Nr. 39 der Chronik, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  3. a b Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes, Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes
  4. Verzeichnis F der Chronik (sonstige Binnenwasserstraßen des Bundes)

Weblinks


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