Oberfohren

Oberfohren

Ernst Oberfohren (* 15. März 1881 in Dümpten; † 7. Mai 1933 in Kiel) war ein deutscher Politiker der Deutschnationalen Volkspartei.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Oberfohren, der evangelischen Glaubens war, besuchte nach dem Abitur zunächst das Lehrerseminar in Mettmann. Anschließend studierte er evangelische Theologie, Philosophie, Germanistik und Französisch in Berlin und Bonn, wo er 1907 das Staatsexamen für das höhere Lehramt ablegte. Nach vier Jahren als Studienrat in Kattowitz nahm er 1911 ein Studium der Staatswissenschaften in Kiel auf, wo er 1914 zum Doktor der Politischen Wissenschaften promoviert wurde. Neben diesem Studium und auch danach war er als Studienrat in Kiel tätig.

Am 8. Mai 1933 wurde Oberfohren erschossen aufgefunden. Es wird angenommen, dass er unter den Repressalien der Nationalsozialisten psychisch zusammenbrach und sich das Leben nahm.

Abgeordneter

1919/20 war Oberfohren Mitglied der Weimarer Nationalversammlung. Anschließend gehörte er bis 1933 dem Reichstag an. Zunächst engagierte er sich insbesondere in der Bildungspolitik, später in der Wirtschaftspolitik. Seit dem 12. Dezember 1929 war er Vorsitzender der DNVP-Fraktion. Nachdem schon den ganzen März 1933 hindurch Repressalien gegen ihn stattfanden und am 29. März des Jahres sein Büro und einen Tag später seine Wohnung von Nationalsozialisten durchsucht worden waren, legte Oberfohren Anfang April 1933 Fraktionsvorsitz und Reichstagsmandat nieder.

Literatur

  • Ernst Oberfohren: Wer hat den Reichstag angezündet? Wie Hitler in Deutschland zur Macht kam. Hinter den Kulissen (ein deutschnationales Dokument). 1933
  • Peter Wulf: Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik. In: Erich Hoffmann und Peter Wulf (Hrsg.): «Wir bauen das Reich.» Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein. Neumünster 1983

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ernst Oberfohren — Dr. Ernst Oberfohren Ernst Oberfohren (* 15. März 1881 in Dümpten; † 7. Mai 1933 in Kiel) war ein deutscher Politiker (DNVP). Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Röhrbein — Paul Oskar Röhrbein (* 27. November 1890 in Berlin Charlottenburg; † 1. Juli 1934 im KZ Dachau) war ein deutscher Kampfbundführer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1.1 Jugend und Erster Weltkrieg 1.2 Weimarer Repu …   Deutsch Wikipedia

  • Insulanus — Otto Schmidt Hannover (* 27. Januar 1888 in Schermeisel; † 24. März 1971 in Westerland auf Sylt) war ein königlich preußischer Offizier, deutscher Politiker, Mitglied des Reichstages und letzter Fraktionsvorsitzender der DNVP. Inhaltsverzeichnis… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ob — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder der Nationalversammlung — Mitglieder des Reichstages Nationalversammlung  (1919–1920) –  1. Wahlperiode (1920–1924) –  2. Wahlperiode (1924) –  3. Wahlperiode (1924–1928) –  4. Wahlperiode (1928–1930) –  5. Wahlperiode (1930–1932) – …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Persönlichkeiten der Stadt Mülheim an der Ruhr — Diese Liste von Persönlichkeiten führt Personen auf, die in einem besonderen Verhältnis zur Stadt Mülheim an der Ruhr stehen. Dazu zählen die Bürgermeister und Oberbürgermeister, die Ehrenbürger und andere Persönlichkeiten, die entweder in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands de la République de Weimar (9e législature) et du Troisième Reich (1re législature) — La neuvième législature de la République de Weimar et, de facto, la première législature du Troisième Reich dure de mars à novembre 1933. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de mars 1933. Présidence… …   Wikipédia en Français

  • Members of the IV. German Reichstag (Weimar Republic) — Contents 1 Social Democratic Party of Germany 2 German National People s Party 2.1 Later formed CNAG 3 Centre Party (Germany) …   Wikipedia

  • Eugen von Kessel — Sigismund Armin Eugen von Kessel (* 29. Oktober 1890 in Frankfurt am Main; † 30. Juni 1934 in Berlin[1]) war ein deutscher Offizier und Leiter eines privaten Nachrichtenbüros. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1.1 Jugend, Erster Weltkrieg… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Deutschen Herrenklubs — Die folgende Liste bietet einen Überblick über die Mitglieder des Deutschen Herrenklubs. Die Liste stützt sich auf das Mitgliederverzeichnis für das Jahr 1933 (abgeschlossen am 1. Dezember 1932). Inhaltsverzeichnis 1 Liste der Mitglieder 1.1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”