Oberpollinger

Oberpollinger
Oberpollinger

Der Oberpollinger ist ein bekanntes Warenhaus in der Neuhauser Straße in München.

Der Name „Oberpollinger“ geht zurück auf das historische „Hôtel Oberpollinger“ an gleicher Stelle und wurde auf die neu gegründete Kaufhaus Oberpollinger G.m.b.H. übertragen, deren Gesellschafter das Warenhaus-Unternehmen M. J. Emden Söhne in Hamburg war. Nach rund zehn Monaten Bauzeit wurde der Warenhaus-Neubau in der Neuhauser Straße 1905 eröffnet, sein Architekt war Max Littmann. In den Planungs- und Entwurfsprozess hatte auch eine „Münchner Künstler-Kommission“ eingegriffen, weil man damals die Verschandelung des Stadtbildes durch einen großen, den Maßstab der alten kleinteiligen Bebauung sprengenden Neubau befürchtete. So erklärt sich auch die Gliederung der Hauptfassade in drei Giebel.

Die Rudolph Karstadt A.G. übernahm im Jahr 1927 mit der gesamten Firma M. J. Emden Söhne auch das Münchner Warenhaus Oberpollinger; der traditionelle Name wurde bewusst beibehalten, um den Kunden Kontinuität zu signalisieren. 1931 wurde das Gebäude durch den Architekten Philipp Schaefer erweitert und zum Teil umgebaut.

Das Warenhaus wurde am 8. Januar 1945 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, aber bereits 1947 teilweise wieder eröffnet.

In den Jahren 2005 und 2006 wurde das Warenhaus vollständig umgebaut und durch einen nördlich anschließenden Erweiterungsbau um eine Fläche von 13.600 m² erweitert. Nach der vollständigen Wiedereröffnung im Oktober 2006 umfasste der Oberpollinger zusammen mit dem baulich vom Stammhaus getrennten, knapp 200 Meter entfernten „Karstadt Haus Oberpollinger am Dom“ nun eine Verkaufsfläche von 53.000 m² und war damit kurzzeitig nach dem KaDeWe das zweitgrößte Warenhaus in Deutschland.

Seit 2007 tritt das ehemalige „Haus am Karlstor“ nicht mehr als „Karstadt Oberpollinger“ auf, sondern als „Oberpollinger München“ mit dem deutlich kleineren Zusatz „Karstadt Premium Group“. Das ehemalige „Karstadt Haus Oberpollinger am Dom“ wurde gleichzeitig in „Karstadt Haus am Dom“ umbenannt. Das durch einen Übergang im ersten Stock und im Untergeschoss mit dem „Oberpollinger“ verbundene Sporthaus wurde Anfang 2008 von „Karstadt Oberpollinger Sport“ in „Karstadt sports“ umbenannt. Ende März 2010 wurde das „Haus am Dom“ schließlich geschlossen.

Das Haus gehört zusammen mit dem KaDeWe und dem Alsterhaus zur Karstadt Premium Group und bietet, nach dem Ausstieg der Karstadt-Gruppe aus dem HappyDigits-Programm, auch ein hauseigenes Punkteprogramm. Für dieses Kundenbindungssystem benötigt man die SolitaireCard, auch erhältlich als kostenlose MasterCard SolitaireCard.

Im „Oberpollinger“ findet man hochwertige Haushaltswaren, eine Spielwarenabteilung, einen großen Parfumerie- und Kosmetikbereich, Reisegepäck, Bekleidung sowie hochpreisige Accessoires und im 5. Stock neben dem Restaurant auch eine „SchokoBar“ und Schokoladenabteilung.

Im Laufe der letzten Jahre nach der Renovierung und des Neubaus wurde das Trading-up auf Premiumniveau nahezu vollendet. So befinden sich nun im Erdgeschoss des Hauses unter anderem Shops der Firmen Gucci, Christian Dior, Burberry, Tod's, Louis Vuitton, Fendi, Prada und miu miu.

Im Juni 2011 erwarb ein 50/50-Gemeinschaftsunternehmen des Düsseldorfer Projektentwicklers Centrum (Uwe Reppegather) und der Innsbrucker Signa Holding (René Benko) die Immobilien des Oberpollingers und des benachbarten Karstadt Sporthauses für 250 Mio. Euro vom Highstreet-Konsortium. Die Transaktion soll im 3. Quartal 2011 abgeschlossen sein.[1]

Literatur

  • Die beiden neuen Warenhäuser in München. In: Deutsche Bauzeitung. Jahrgang 39 (1905), Heft 56, urn:nbn:de:kobv:co1-opus-21528, S. 337–339. (Elf Abbildungen)
  • München und seine Bauten. München, 1912.

Weblinks

 Commons: Oberpollinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. München: Immobilien von Oberpollinger und Karstadt-Sport verkauft, textilwirtschaft.de, 8. Juni 2011
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