Oberschöna

Oberschöna
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Oberschöna
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberschöna hervorgehoben
50.90055555555613.250555555556370
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 370 m ü. NN
Fläche: 44,22 km²
Einwohner:

3.567 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 81 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09600
Vorwahlen: 03731; 037321
Kfz-Kennzeichen: FG
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 430
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
An der Hauptstraße 10
09600 Oberschöna
Webpräsenz: www.gemeinde-oberschoena.de
Bürgermeister: Helmut Zönnchen (CDU)
Lage der Gemeinde Oberschöna im Landkreis Mittelsachsen
Altmittweida Augustusburg Bobritzsch Bockelwitz Brand-Erbisdorf Burgstädt Claußnitz Döbeln Dorfchemnitz Ebersbach (Döbeln) Eppendorf Erlau (Sachsen) Flöha Flöha Frankenberg/Sa. Frankenstein (Sachsen) Frauenstein (Erzgebirge) Freiberg Geringswalde Großhartmannsdorf Großschirma Großweitzschen Hainichen Halsbrücke Hartha Hartmannsdorf (bei Chemnitz) Hilbersdorf (bei Freiberg) Königsfeld (Sachsen) Königshain-Wiederau Kriebstein Leisnig Leubsdorf (Sachsen) Lichtenau (Sachsen) Lichtenberg/Erzgeb. Lunzenau Mittweida Mochau Mühlau (Sachsen) Mulda/Sa. Neuhausen/Erzgeb. Niederstriegis Niederwiesa Oberschöna Oederan Ostrau (Sachsen) Penig Rechenberg-Bienenmühle Reinsberg (Sachsen) Rochlitz Rossau (Sachsen) Roßwein Sayda Seelitz Striegistal Taura Waldheim Wechselburg Weißenborn/Erzgeb. Zettlitz Ziegra-Knobelsdorf Zschaitz-Ottewig SachsenKarte
Über dieses Bild

Oberschöna ist eine seit dem 1. Januar 1997 zusammengeschlossene Gemeinde im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen[2], bestehend aus fünf Dörfern und einer Eisenbahnsiedlung. Hervorgegangen ist der Gemeindeverbund aus einem kommunalen landwirtschaftlichen Rat, beziehungsweise ab 1973 aus dem Gemeindeverwaltungsverband „An der Striegis”, dem neben Bräunsdorf, Kleinschirma, Langhennersdorf, Oberschöna und Wegefarth auch Kleinwaltersdorf angehörte.

Inhaltsverzeichnis

Ortsgliederung

Ortsteile: Bahnhof Frankenstein, Bräunsdorf, Kleinschirma, Langhennersdorf, Oberschöna, Wegefarth

Bahnhof Frankenstein

Der um 1869 als Eisenbahnsiedlung im Zuge des Baues der Bahnstrecke Dresden–Werdau entstandene Ort Bahnhof Frankenstein liegt in der Gemarkung Wegefarth in einer Höhe von etwa 395 m über NN an der Staatsstraße 203. Die Entfernung nach Wegefarth beträgt etwa 1,8 km, nach Oberschöna etwa 1 km und nach Frankenstein nur etwa 1/2 km, was sich auch im Namen Bahnhof Frankenstein ausdrückt. Stellte der Ort in früheren Zeiten einen regionalen Verkehrsknotenpunkt für die umliegenden Dörfer, mit Dienstleistungseinrichtungen, Handwerksbetrieben und einem genossenschaftlichen Agrarmarkt dar, ist er heute nurmehr ein regionaler Bahnhaltepunkt. Ansässig ist jedoch noch ein Unternehmen der Metallverarbeitung.

Kleinschirma

Geschichte

Das 1224 erstmals urkundlich erwähnte Waldhufendorf Kleinschirma erstreckt sich in west-östlicher Richtung über etwa 2 km im Tal des Schirmbaches, einem Nebenfluss der Großen Striegis in einer Höhenlage von etwa 395 m bis 425 m über NN. Südlich des Ortes verlaufen die Bundesstraße 173 (bis 1938 durch den Ort) und die Sachsen-Franken-Magistrale der Eisenbahn mit einem Haltepunkt (1869 erbaut) etwas außerhalb des Ortes. Außerdem verfügt der Ort über Busverbindungen nach Freiberg, Chemnitz, Oederan. Wirtschaftlich gibt es im Ort neben Dienstleistungen und Tourismus ein Unternehmen der Metallgießerei.

Rittergut Oberschöna (um 1860)
Kirche in Kleinschirma
Landhotel Kleinschirma

Der Schirmbach entspringt heute einem früheren Zufluss etwa 1,5 km nordwestlich der ursprünglichen Quelle im mittleren Hospitalwald, in 450 m Höhe. Der Schirmbach hat sich von Kleinschirma aus, auf etwa 5 km Länge, ein Tal im Gneis geschaffen, das sich allmählich von 20 auf 40 m vertieft und im jetzigen Wegefarth bei 340 m über NN in die Große Striegis mündet.

Die Siedlungen im Bereich des jetzigen Gebietes von Kleinschirma liegen am Fuße des Erzgebirges. Erst im 12. Jahrhundert richtete sich das Interesse auf den großen Gebirgswald, es begann eine Siedelbewegung unvorstellbaren Ausmaßes.

Aus der Stiftungsurkunde des Klosters Altzella aus dem Jahr 1162 geht hervor, dass die Besiedlung planmäßig geschah, dass z. B. Markgraf Otto ca. 20 000 ha Wald für die Klosterstiftung auf seine Kosten urbar machen ließ. Das kann nur durch die in das Land geholten Siedler aus Franken, Schwaben, Thüringen geschehen sein. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrzahl der Dörfer innerhalb des Stiftungsgebietes, auch Kleinschirma, in der Zeit um 1162 gegründet worden sind.

Die Gebiete der Striegis am Rande des Zellwaldes und das Schirmbachtales gehörten bis zur Reformation zum Kloster Altzella.

Da das Gebiet Scirmena sehr groß war, wurde 1227 das Gebiet der Schirmbach als Schirmana minori genauer bezeichnet. Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung der Sprachen wurde aus Schirmana minori 1270 parva Schirma und 1406 cleynen Schirma. 1590 entstand erst der jetzt geläufige Name Kleinschirma als Clein Schirm. Die Fläche von Kleinschirma erstreckt sich etwa über 500 Hektar. Bereits 1529 war Peter Alnpeck mit dem Vorwerk Kleinschirma belehnt, und 1555 übergab der Kurfürst Moritz seinem Kanzler Ulrich von Mordeisen den Ort, der 1587 dem Amt Freiberg zugeordnet wurde.

Die Anzahl der Einwohner von Kleinschirma lässt sich anhand von Überlieferungen aus dem Jahre 1552 auf etwa 27 vollberechtigte Hufenbesitzer und 21 Haus- und grundbesitzlosen Hausgenossen und Dienstboten beziffern. Weitere Dokumente von 1832 wurden in der Kirchturmkugel gefunden.

Diese Dokumente von dem damaligen Erbrichter Gottfried Störl belegen die Jahre 1806 bis 1816. Es war die Zeit des Napoleonischen Krieges. In der Zeit vom 1. Januar 1806 bis 1816 mussten die 338 Einwohner von Kleinschirma 21.515 Mann Einquartierungen mit 12.165 Pferden versorgen.

1834 wird die Einwohnerzahl von Kleinschirma auf 253 beziffert. 1890 wird von 514 Einwohnern berichtet. Die Zahl der Einwohner änderte sich in den nächsten Jahren wenig. Wie in einem Bericht von 1905, da waren es 503 Einwohner. 1934 gab es 555 Einwohner, davon waren 21 % erwerbslos.

Die 500 Einwohner von 1985, davon 298 im arbeitsfähigen Alter, lebten in 190 Haushalten und 108 Wohngebäuden. 46 Gebäude waren vor 1900 errichtet, 22 von 1901–1945 und 39 von 1945–1984. 88 Wohngebäude befanden sich in Privateigentum, acht in Volkseigentum und zehn im Besitz der LPG.

Am 1. Januar 1994 verlor Kleinschirma die Eigenständigkeit und wurde als Gemeindeteil dem Ort Oberschöna angeschlossen. 1997 wurde das Gebiet am Waldcafé dem Ortsteil Kleinwaltersdorf der Stadt Freiberg angegliedert. 2001 betrug die Zahl der Einwohner von Kleinschirma 568.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Kirche aus dem 14. Jh., mit Altar von 1614
  • Gasthof, eine Dreiflügelanlage (heute: Landhotel Kleinschirma)

Langhennersdorf

Geschichte

Hauptturm der Nikolaikirche zu Langhennersdorf

Das Waldhufendorf Langhennersdorf liegt 8 km nordwestlich von Freiberg, 3 km südwestlich von Großschirma, 9 km östlich von Hainichen und 5 km nördlich von Oberschöna in einem Seitental der Großen Striegis, das vom Perzebach durchflossen wird, in einer gerundeten Höhenlage von 325 m bis 380 m über NN. Das Dorf ist über Jahrhunderte größtenteils landwirtschaftlich geprägt. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert ging Silberbergbau um. Über Staatsstraßen ist es mit Großschirma, Freiberg und Hainichen verbunden. Östlich befindet sich ein Sonderlandeplatz.

Langhennersdorf wurde um 1160 durch Otto den Reichen gegründet und gehörte damit bis 1540 zum Kloster Altzella bei Nossen. Um 1587 ist es ein Amtsdorf. Im Dreißigjährigen Krieg musste es durch Krankheiten und marodierende Truppen große Menschenverluste hinnehmen. Das Dorf, welches auch das Zentrum des Kirchspieles Langhennersdorf ist, hat eine architektonisch bedeutsame Kirche mit einer Orgel, die von Zacharias Hildebrandt, unter der Aufsicht von Gottfried Silbermann erbaut wurde. Am 1. März 1994 haben sich Langhennersdorf und Bräunsdorf zur Gemeinde Bräunsdorf-Langhennersdorf zusammengeschlossen. Die Eingemeindung von Bräunsdorf-Langhennersdorf nach Oberschöna erfolgte am 1. Januar 1997.

Gedenkstätten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Oberschöna

Das Waldhufendorf Oberschöna liegt 6 km westlich von Freiberg, 6 km westlich von Brand-Erbisdorf und 30 km östlich von Chemnitz in einer Höhenlage von 350 m bis 390 m über NN im Tal der Großen Striegis. Durch den Ort führt die Bundesstraße 173, eine Staatsstraße führt nach Brand-Erbisdorf.

Wegefarth

Geschichte

Wegefarth ist ebenfalls ein Waldhufendorf im Tal der Großen Striegis, in einer Höhenlage zwischen 335 m und 355 m über NN, mit einer Gemarkungsgröße von 791 ha, und wahrscheinlich vor 1162 begründet. 1292 wurde es erstmals urkundlich erwähnt, doch scheint es auch schon früher eine bedeutende Rolle als Befestigungsanlage zum Schutze einer Furt über die Große Striegis, am Wege zwischen der Sachsenburg und Freiberg, eingenommen zu haben. Wegefarth wurde über die Jahrhunderte besonders durch das Rittergut bestimmt, welches neben Land- und Forstwirtschaft auch Gewerbebetriebe umfasste, so u.a. eine Baumwollspinnerei. Bergbau wurde nur in geringem Umfang betrieben. Am 1. Juli 1950 wurde Wegefarth nach Oberschöna eingemeindet.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Einwohnerentwicklung

Folgende Einwohnerzahlen der Gemeinde Oberschöna beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:

1982 bis 1988

  • 1982 − 3.843
  • 1983 − 3.833
  • 1984 − 3.808
  • 1985 − 3.737
  • 1986 − 3.664
  • 1987 − 3.565
  • 1988 − 3.574

1989 bis 1995

  • 1989 − 3.503
  • 1990 − 3.437
  • 1991 − 3.401
  • 1992 − 3.415
  • 1993 − 3.543
  • 1994 − 3.688
  • 1995 − 3.775

1996 bis 2002

  • 1996 − 3.844
  • 1997 − 3.868
  • 1998 − 3.915
  • 1999 − 3.903
  • 2000 − 3.864
  • 2001 − 3.836
  • 2002 − 3.803

2003 bis 2007

  • 2003 − 3.784
  • 2004 − 3.773
  • 2005 − 3.711
  • 2006 − 3.679
  • 2007 − 3.665
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Verkehr

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Siehe auch

Literatur

  • G. Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd. Sachsen II Regierungsbezirk Leipzig und Chemnitz; 2. Auflage; Deutscher Kunstbuchverlag; Berlin 1998; 1188 S.
  • Freiberger Land. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1988 (Werte unserer Heimat. Band 47).
  • M. Koch (Hrsg.): 777 Jahre Kleinschirma 1224–2001; Medienzentrum der TU Bergakademie; Freiberg 2001; 66 S.
  • A. H. Königsdörffer: Verwüstung der Kirchfahrt Langhennerdorf bei Freiberg im dreißigjährigen Kriege und ihre Wiederherstellung; Freiberg 1879
  • G. A. Poenicke, F. Heise: Album der Schlösser und Rittergüter im Kgr. Sachsen. Bd. IV Erzgebirgischer Kreis; Ritterschaftlicher Album Verein; Leipzig 1856; 224 S.
  • J. G. Preußer, M. Kaupisch: Langhennersdorf mit Bräunsdorf, Reichenbach und Seifersdorf. in: Sachsens Kirchengalerie. 1 Bd.; Schmidt Verlag; Dresden 1838; S. 197–202
  • A. Sauer, A. Rothpletz: Erläuterungen zur geologischen Specialkarte des Kgr. Sachsen – Section Freiberg-Langhennersdorf Blatt 79; Engelmann Verlag; Leipzig 1887; 60 S.
  • O. Voigt: Die Parochie Langhennersdorf. in: G. Buchwald (Hrsg.): Neue Sächsische Kirchengalerie. Ephorie Freiberg; Strauch Verlag; Leipzig 1900; S. 299–324
  • R. Witzsch: Zwischen Chemnitz und Freiberg. Bd. II Die Dörfer an der Striegis; Roßberg Verlag; Frankenberg 1929; 108 S.
  • Richard Steche: Oberschöna. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C. C. Meinhold, Dresden 1884, S. 114.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  3. Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden, 1952, Herausgeber Ministerium des Innern des Landes Sachsen

Weblinks

 Commons: Oberschöna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Oberschöna – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary Wiktionary: Langhennersdorf – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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