Objekt 279

Objekt 279
Objekt 279
Object 279 (heavy tank).jpg
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer)
Länge  ?
Breite  ?
Höhe  ?
Masse 60 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 305 mm (Turm vorne), 269 mm (Wanne vorne)
Hauptbewaffnung 1 × 130-mm-M-65-Kanone
Sekundärbewaffnung 1 × 14,5-mm-KPW-MG
Beweglichkeit
Antrieb Dieselmotoren des Typs 2DG-8M oder DG-1000
1.000 PS (950 PS)
Federung  ?
Höchstgeschwindigkeit 55 km/h
Leistung/Gewicht 16,7 PS/t oder 15,8 PS/t
Reichweite 300 km

Beim Objekt 279 (russisch Объект 279) handelte es sich um einen sowjetischen Prototyp eines schweren Panzers, der von einem russischen Entwicklerteam um L. Trojanow im Jahr 1957 konzipiert wurde.

Beschreibung

Der Panzer wurde speziell dafür entwickelt, Kernwaffenexplosionen in unmittelbarer Nähe zu überstehen. Versuche der Roten Armee hatten gezeigt, dass Panzer, die sich in unmittelbarer Nähe (weniger als 1000 m) zum Explosionsnullpunkt befinden, zwar durch die Druckwelle umgeworfen werden, im großen und ganzen aber einsatzfähig bleiben. Das Äußere des Objekts 279 wurde deshalb so gestaltet, dass der Stoßwelle ein sehr niedriger Widerstand entgegengesetzt wird. Weiterhin lag der Schwerpunkt des Fahrzeugs sehr niedrig, so dass die Stabilität noch zusätzlich erhöht wurde. Zum Schutz der Besatzung wurde Strahlenschutzmaterial in der Wanne und im Turm verarbeitet. Die vier Kettenstränge sorgten ebenfalls für zusätzliche Stabilität und wirkten sich positiv auf den Bodendruck aus. Der Bodendruck des 60 Tonnen schweren Fahrzeugs belief sich auf weniger als 0,6 kg/cm². Bei Versuchsfahrten gelang es dem Fahrzeug, weiche Böden zu befahren, die als nicht durch Panzer befahrbar galten. Es war geplant, nur Reserveeinheiten des Oberkommandos mit diesem ungewöhnlichen Panzer auszustatten. Das Objekt 279 wurde zwar erfolgreich getestet, seine Entwicklung wurde aber im Jahr 1959 auf Geheiß von Nikita Chruschtschow abgebrochen, da dieser Raketenjagdpanzer wie den IT-1 (russisch ИТ-1) bevorzugte. Die Einstellung des Projekts war also politisch motiviert. Das einzige Exemplar befindet sich im Panzermuseum Kubinka.

Die Bewaffnung war für die Zeit der Entwicklung ungewöhnlich stark; es war eine stabilisierte 130-mm-Kanone vorgesehen.

Für die Motorisierung standen zwei Motortypen zur Auswahl: Der 16-Zylinder-Viertaktdieselmotor DG-1000, der eine Leistung von 950 PS erbrachte oder der Motor 2DG-8M mit einer Leistung von 1000 PS. Diese Motoren vermochten den Panzer auf 55 km/h zu beschleunigen und ermöglichten einen Einsatzradius von 300 Kilometern.

Literatur

  • Rolf Hilmes: Kampfpanzer heute und morgen: Konzepte - Systeme - Technologien. Motorbuchverlag, Auflage: 1 (6. Dezember 2007), ISBN 978-3-613-02793-0

Weblinks


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