Operation der Vereinten Nationen in Mosambik

Operation der Vereinten Nationen in Mosambik
ONUMOZ
Einsatzgebiet Mosambik
Deutsche Bezeichnung Operation der Vereinten Nationen in Mosambik
Englische Bezeichnung United Nations Operations in Mozambique
Französische Bezeichnung Opération des Nations Unies au Mozambique
Basierend auf UN-Resolution 782 (13. Oktober 1992)
Art der Mission Friedensmission
Beginn Dezember 1992
Ende Dezember 1994
Leitung Aldo Ajello (Italien)
Todesfälle 26
Kosten US-$ 492,6 Mio. (brutto)
Lage des Einsatzgebietes

Die Opération des Nations Unies au Mozambique (deutsch Operation der Vereinten Nationen in Mosambik, ONUMOZ), eine UN-Friedensmission, wurde am 13. Oktober 1992 (Resolution 782 des UN-Sicherheitsrates) ins Leben gerufen, um das „Allgemeine Friedensabkommen“ umzusetzen, das vom Präsidenten von Mosambik, Joaquim Chissano und dem Präsidenten der Resistência Nacional Moçambicana (Renamo), Afonso Dhlakama geschlossen und unterzeichnet worden war.

Das Mandat beinhaltete die Umsetzung des Abkommens: Überwachung des Waffenstillstandes und des Rückzugs fremder Truppen, die Sicherung der Transportkorridore und die Gewährung technischer Hilfe sowie Überwachung der späteren Wahlen. ONUMOZ war von Dezember 1992 bis Dezember 1994 (effektiv bis Ende Januar 1995) im Einsatz.

Die wichtigsten effektiven Aufgaben von ONUMOZ waren

  • das Einsammeln von 155.000 Waffen und der Demobilisierung von 76.000 der eigentlich 360.000 Kämpfer in 49 Sammelstellen, was zunächst auf nahezu unüberwindliches Misstrauen der Kämpfer aller Seiten stieß. Erst eine Reise des UN-Generalsekretärs im Oktober 1993 und eine weitere Resolution des UN-Sicherheitsrates (Security Council resolution 882 (1993)) lösten diese Blockade.
  • die Bildung der Mosambikanischen Verteidigungskräfte, mit der am 22. Juli 1993 begonnen wurde und in die 10.000 Kämpfer der Bürgerkriegstruppen beider Seiten integriert wurden.
  • die Vorbereitung der Wahlen, zu denen am 26. März 1993 die ersten Entwürfe vorlagen, welche die politischen Verhandlungen sofort festgefahren ließ. Erst nach dem Besuch des UN-Generalsekretärs im Oktober 1993 und einigen Folgeverhandlungen kam der Verhandlungsprozess voran, so dass am 12. Januar 1994 das neue Wahlgesetz in Kraft trat.
  • die Räumung der Transportwege von Minen.
  • die Sicherung, teilweise auch Durchführung der Rückführung der 3,7 Mio. Flüchtlinge, von denen nur 1,7 Mio. von der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR in ihre Dörfer gebracht werden konnten, was mit Abstand zu deren größtem Projekt wurden. Darüber hinaus mussten 3 Mio Vertriebene (displaced persons) an ihre Ursprungsorte zurückgeführt werden. Dieser Teil des humanitären Programms verschlang 616 Mio US-$.
  • die Wahrnehmung von Polizeiaufgaben nach der Truppendemobilisierung (Resolution 898 (1994) des UN-Sicherheitsrates)
  • die Beobachtung der Wahlen. Im Oktober 1994 wurden die vereinbarten Wahlen abgehalten und am 8./9. Dezember wurden das neue Parlament und der neue Präsident, Joaquim Alberto Chissano, in ihre Ämter eingeführt. Damit war das Mandat der ONUMOZ erfüllt und zugleich erloschen.

Das Mandat hat ohne humanitäre Hilfe 492,6 Mio. US-$ gekostet.

ONUMOZ hatte eine autorisierte Stärke von:

  • 6.625 Truppen und Truppenunterstützung (max. Stärke: 6.576 am 30. November 1993; 3.941 am 30. November 1994)
  • 354 Militärische Beobachter (204 30. November 1994)
  • 1.144 zivile Polizeibeamte (max. Stärke: 1.087 am 30. Oktober 1994)
  • 355 UN-Angestellte
  • 506 lokale Angestellte
  • 900 Wahlbeobachter

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