Opernhaus von Sydney

Opernhaus von Sydney
Sydney Opera House

Das Sydney Opera House (Opernhaus von Sydney) ist eines der markantesten und berühmtesten Gebäude des 20. Jahrhunderts und das Wahrzeichen von Sydney. Es geht auf den Entwurf des dänischen Architekten und Pritzker-Preis-Trägers Jørn Utzon zurück. 2007 ehrte die UNESCO das Haus als UNESCO-Welterbe.

Inhaltsverzeichnis

Maße

Nahansicht der Oberfläche (Fliesen)

Das Gebäude ist 183 Meter lang, 118 Meter breit und bedeckt eine Fläche von etwa 1,8 Hektar. Sein unverwechselbares Dach ragt 67 Meter hoch auf und ist mit 1.056.000 glasierten, weißen Keramikfliesen verkleidet, die aus Schweden importiert wurden. 580 Pfähle, die 25 Meter tief in den Boden ragen, tragen das etwa 160.000 Tonnen schwere Bauwerk.

Innengestaltung

Das Opernhaus enthält fünf Theater mit insgesamt 5532 Sitzplätzen: Die Concert Hall (Konzerthalle) mit 2679 Sitzen, das Opera Theatre (Operntheater) mit 1547 Sitzen, das Drama Theatre mit 544 Sitzen, das Playhouse mit 398 Sitzen und das Studio Theatre mit 364 Sitzen. Insgesamt gibt es rund 100 Räume, darunter 5 Probestudios, ein Kino, 60 Umkleideräume, 4 Restaurants, 6 Bars und zahlreiche Andenkenläden. Die Stromversorgung wäre ausreichend für eine Stadt mit 25.000 Einwohnern und umfasst 645 Kilometer an elektrischen Kabeln.

Innenansicht

Entstehung

Sydney Opera House vor der Harbour Bridge
Sydney Opera House
Das Opera House bei nächtlicher Beleuchtung von der Harbour Bridge aus

Ende der 1940er Jahre reifte in Sydney die Idee heran, dass auch diese Stadt ein Opernhaus haben sollte. Repräsentatives Aussehen eines solchen Baues wurde auch als hilfreich angesehen.

Als Bauplatz hatte man den Bennelong Point, eine der City vorgelagerte Halbinsel im Hafen auf der anderen Seite der 1932 fertiggestellten Hafenbrücke ins Auge gefasst. Die nach einem australischen Ureinwohner benannte Lokalität wurde zuletzt als Straßenbahnreparaturzentrum verwendet, war aber, nachdem diese Form des öffentlichen Personennahverkehrs gegen den Autoverkehr den Kürzeren zog, zum industriellen Brachland verkommen - ein Schandfleck in prominenter Lage.

Finanzielle Beschränkungen gab es bei dem Projekt Opernhaus nicht. Zur Finanzierung wurde eine Lotterie veranstaltet, die sehr erfolgreich verlief.

Die internationale Ausschreibung, zu der 233 Vorschläge eingereicht wurden, gewann 1957 der schon damals renommierte dänische Architekt Jørn Utzon, der sich hier allerdings zum ersten Mal international versuchte. Unter anderem wurde ihm auch vom modernistischen austro-australischen Architekten Harry Seidler eine ehrenvolle Erwähnung zuteil. Utzons Entwurf verstieß zwar gegen die Wettbewerbsregeln, da er nur eine recht grobe Skizze einreichte. Dennoch erwies sich die Wahl seines Entwurfes als Glücksgriff, nicht nur für Sydney, sondern auch für die Weltarchitektur.

Utzons Entwurf erinnert an die Segel eines Schiffes, was gut zur Geltung kommt, da das Opernhaus direkt am Meer gebaut wurde. In den 1990er Jahren eröffnete der Architekt aber, dass die Segmente einer Orange der Formgebung zugrunde liegen.

1959 begannen die Bauarbeiten. Die gekrümmten Schalen des Daches bereiteten jedoch große Probleme, da sie nur schwer zu berechnen waren. Oft war architektonisches Neuland zu betreten und Probleme wurden bereinigt, wie sie sich stellten. Der Entwurf musste des Öfteren an neue Realitäten angepasst werden.

Dies trug dazu bei, dass die ursprünglich veranschlagten Baukosten von £ 3.5 Millionen am Ende bei über £ 50 Millionen, also dann 100 Millionen Australische Dollar lagen und der Termin der Fertigstellung vom 26. Januar, also dem Nationalfeiertag Australia Day von 1965, auf das Jahr 1973 verschoben werden musste.

Die steigenden Baukosten, aber auch künstlerische Differenzen führten zum Zerwürfnis zwischen der federführenden Regierung des Australischen Bundesstaates New South Wales unter dem konservativen Premierminister Robert Askin und dem Architekten. Der Höhepunkt der höchstöffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung war 1966 die Demission Utzons, der quasi über Nacht Australien verließ und nie wieder einen Fuß auf den fünften Kontinent setzen sollte.

Eine Gruppe junger australischer Architekten brachte das Werk zu Ende. Utzon war überzeugt, dass die getroffenen Kompromisse das Werk ruinieren würden, und bei der Eröffnung gaben ihm Kritiker und Künstler teilweise Recht. Vor allem die kostengünstige Ausführung größter Teile des Interieurs und die Akustik wurden häufig bemängelt.

Am 20. Oktober 1973 wurde das Opernhaus offiziell von Königin Elisabeth II., dem formellen Staatsoberhaupt Australiens, seiner Bestimmung übergeben.

Opernhaus heute

Heute ist das Opernhaus von Sydney eine beliebte Touristenattraktion und neben der Sydney Harbour Bridge das Wahrzeichen von Sydney und zusammen mit dem Uluṟu (Ayers Rock) das Wahrzeichen von Australien.

Im Rahmen des Sydney Festival finden gelegentlich kostenlose Konzerte und andere Veranstaltungen statt. Auch das Finale von Australian Idol, der lokalen Version von Pop Idol (Deutschland sucht den Superstar, Starmania) wird hier ausgetragen. Das Opernhaus wird seit 1978 regelmäßig als Ausstellungsort in die zweijährlich stattfindende Biennale of Sydney einbezogen, einem dreimonatigen, internationalen Ausstellungsfestival.

Dänemark sieht das Opernhaus heute als Bestandteil seines kulturellen Erbes an und hat es in Dänemarks Kulturkanon 2006 aufgenommen.

Weblinks

-33.856111111111151.215277777787Koordinaten: 33° 51′ 22″ S, 151° 12′ 55″ O


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