Ossu

Ossu
Subdistrikt Ossu
Ossu (Osttimor)
Red pog.svg
Dorf nahe dem Monte Mundo Perdido
Hauptstadt Ossu
Fläche 427,17 km²[1]
Einwohnerzahl 15.612 (2010))[1]
Sucos Einwohner (2010)[2]
Builale 2.244
Liaruca 1.085
Loi-Huno 1.576
Nahareca 1.929
Ossorua 563
Ossu de Cima 6.220
Uabubo 852
Uaguia 1.126
Uaibobo 17
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Viqueque
Lage des Distrikts Viqueque

Ossu ist ein Ort im osttimoresischen Distrikt Viqueque. Er ist der Hauptort des gleichnamigen Subdistrikts.

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Ossu liegt im Zentrum des Subdistrikts

Ossu befindet sich 622 m über dem Meer im Suco Ossu de Cima. Der Ort liegt im Südosten Timors, etwa 13 km in Luftlinie nördlich von der Distriktshauptstadt Viqueque und etwa 91 km südöstlich von der Landeshauptstadt Dili. Ossu ist von mehreren Bergen umgeben. Dem Monte Mundo Perdido im Westen, dem Builo im Süden, dem Matebian-Massiv im Osten und dem Fatu Laritame im Norden.

Im Ort gibt es ein kommunales Gesundheitszentrum, einen Hubschrauberlandeplatz, eine Grundschule, eine prä-sekundäre Schule und eine Sekundärschule.[3]

Der Subdistrikt

Geographie

Der Subdistrikt Ossu liegt im Norden des Distrikts Viqueque. Im Westen trennt Ossu ein schmaler Korridor des Subdistrikts Viqueque ihn von Lacluta. Viqueque ist auch der südliche Nachbar, während im Osten der Subdistrikt Uato-Lari liegt. Im Norden grenzt Ossu an den Distrikt Baucau, in den im Osten ein schmaler Streifen von Ossu weit hineinragt bis zum Subdistrikt Baucau.

Ossu teilt sich in neun Sucos: Builale (Builalae), Liaruca, Loi-Huno (Loihuno, Luihuno), Nahareca, Ossorua (Ossoroa), Ossu de Cima (Ossu de Sima), Uabubo, Uaguia (Uagia) und Uaibobo.

Höchster Berg im Subdistrikt ist der Monte Mundo Perdido mit 1.763 m. Er gehört wie große Gebiete des Subdistrikts zu einer Important Bird Area, mit einer Reihe seltener Vogelarten, aber auch anderer Tiere und seltener Orchideen. Weitere Gipfel sind der Laritame mit 1.394 m und, östlich von Uaguia, der Builo mit 1.234 m Höhe.[4][5] Im Norden entspringen die Quellflüsse des Seiçal und im Süden jene des Cuha und des Tuco. Die jährliche Regenmenge in Ossu beträgt 1.956 mm. An den höher gelegenen Hängen der Berge sind es etwa 2.500 bis 3.000 mm, wobei zusätzlich eine hohe Luftfeuchtigkeit besteht.[5]

Bevölkerung

Im Subdistrikt leben 15.612 Menschen (2010,)[1] 2004: 15.610[6]). Im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen des Landes blieb hier die Bevölkerung seit der letzten Volkszählkung 2004 fast gleich und sank sogar leicht (15.610).[6] Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Makasae, aber auch Midiki, das zu den Kawaimina-Sprachen gehört, wird in Ossu gesprochen.[7] Die Midiki-Sprecher nennen ihre Sprache hier Osomoko (Oso Moko). Im Süden spricht man das östliche Tetum. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,6 Jahre (2010,[1] 2004: 19,2 Jahre[7]).

Wirtschaft

49 % der Haushalte besitzen Kokosnusspalmen, 54 % bauen Maniok an, 52 % Mais, 43 % Reis, 42 % Gemüse und 18 % Kaffee.[2]

Geschichte

Historisch teilte sich der Subdistrikt in die Reiche Ossu und Ossorua, die jeweils von einem Liurai regiert wurden. Diese Teilung wurde durch zwei heilige Häuser (Oma-da'a) auf dem Berg Ossu Umurapa symbolisiert. Eines auf dem westlichen und eines auf dem östlichen Gipfel. Der Berg liegt im Zentrum des Subdistrikts.

1939 wurde im Ort Ossu eine Mission mit einer kleine Schule eröffnet. Francisco Guterres, genannt Lu-Olo, ehemaliger Parlamentspräsident und Vorsitzender der FRETILIN, der größten Partei des Landes, wurde am 7. Oktober 1954 in Ossu geboren. Hier ging er auch zwischen 1963 und 1969 an die St. Teresina Schule der Salesianer Don Boscos. 1973 betreute Guterres die Schule für ein Jahr. Auch der spätere Bischof von Dili Carlos Filipe Ximenes Belo SDB besuchte die St. Teresina Schule.

Der Builo war ab 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Ossu, Uato-Lari, der Stadt Viqueque, Uatucarbau und Baucau bot. Mitte 1977 entdeckte die indonesische Armee die base de apoio und griff sie an. Viele Zivilisten kamen dabei ums Leben. Einige flohen zum Matebian.[8]

Ende 1979 gab es im Ort Ossu ein indonesisches Umsiedlungslager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten. Weitere sogenannte Transit Camps gab es in Buanurac (Suco Loi-Huno), Builale, Cai Uai Ho O (Kaiwatu, Suco Ossu de Cima) und Loi-Huno.[8]

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  4. GIS-Karten von Timor
  5. a b Bird life International: A lost world in Timor-Leste. Mount Mundo Perdido. A profile of its biodiversity and conservation
  6. a b Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  7. a b Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
  8. a b „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)

Weblinks


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