Ossum-Bösinghoven

Ossum-Bösinghoven
Ossum-Bösinghoven
Stadt Meerbusch
Koordinaten: 51° 18′ N, 6° 38′ O51.3038436.627588Koordinaten: 51° 18′ 14″ N, 6° 37′ 39″ O
Fläche: 5,03 km²
Einwohner: 2.289 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1970
Postleitzahl: 40668
Vorwahl: 02159
Karte

Lage von Ossum-Bösinghoven in Meerbusch

Ossum-Bösinghoven ist seit dem 1. Januar 1970 einer von acht Stadtteilen der aufgrund der Gemeindegebietsreform gegründeten Stadt Meerbusch. Er liegt im nordwestlichen Bereich der Stadt an der Grenze zu Krefeld-Oppum. In Ossum-Bösinghoven leben 2289 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2010) auf einer Fläche von rund 503 ha. Durch Ossum Bösinghoven verläuft die Autobahn 57. Westlich der Autobahn liegt der größere Teil Bösinghoven, östlich liegt der wesentlich ältere Teil Ossum.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ossum-Bösinghoven liegt am nordwestlichen Rand des Meerbuscher Stadtgebietes an der Grenze zu Krefeld:

Krefeld-Oppum
Krefeld-Fischeln Nachbargemeinden Lank-Latum
Osterath Schloss Pesch, Strümp

Das gesamte Ortsgebiet liegt auf einer Flussterrasse des Niederrheines (Niederrheinische Bucht) und ist sehr flach.

Östlich von Ossum-Bösinghoven erstrecken sich zwei größere Waldgebiete (vielfach feuchte Bruchwälder): Der Latumer Bruch im Nordosten und der Herrenbusch im Nordwesten (zu Schloss Pesch).

Geschichte

Ossum-Bösinghoven wurde am 1. Januar 1970 nach Meerbusch eingemeindet.[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sankt Pankratius, Ossum
Neuapostolische Kirche Bösinghoven
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Kath. Kirche St. Pankratius Ossum

Im Ortsteil Ossum steht die Kapelle St. Pankratius. Der Mitteltrakt aus dem 11. Jahrhundert ist das älteste original erhaltene Kirchenschiff in Meerbusch und wurde aus 1 m dickem Eifeler Tuffstein gebaut. Die älteste Inneneinrichtung der Kapelle sind die dunklen Bänke des mittleren Teils, die auf das Jahr 1744 zurückgehen.

1868 wurde die Kapelle durch den Anbau eines Chors und 1911 mit einem Glockenturm erweitert. Die Glocke selbst stammt aus dem Jahr 1649 und trägt die Inschrift „SANCTA MARIA ORA PRO NOBIS, NICOLAS UNCKEL GUSZ MICH 1649“ („Heilige Maria, bete für uns, Nicolas (Nikolaus) Unckel goss mich 1649“). Das Rektorat rechts neben der Kapelle wurde 1937/1938 erbaut. Die heutige Sakristei wurde nach dem Abriss der alten im Jahr 1941 errichtet. Die aus der Lanker Kirche stammende Uhr über der Eingangstür wurde 2001 nach einer großzügigen Spende elektrifiziert. Der Eingangsbereich wurde 2003 neu gestaltet.

Kriegerdenkmal

1921 errichtetes Denkmal für die Toten des 1. Weltkrieges, steht heute unter Denkmalschutz.

Haus Gripswald

Südlich von Ossum liegt am Rand des Herrenbuschs das alte Herrenhaus Gripswald. Es besteht aus einem zweigeschossigen Haupthaus mit angesetztem Rundturm. In der Fassade des Turms wurden oben romanische Doppelsäulen eingesetzt, die vom Kloster Knechtsteden bei Dormagen stammen.

Das Haus wurde im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt, 1422 zum Lehnsgut erhoben und blieb bis zur Säkularisation in kurfürstlichem Besitz.[2] Im 19. Jahrhundert kam das Gutshaus in den Besitz der Adelsfamilie von Arenberg, der auch das benachbarte Schloss Pesch (siehe unten) gehörte.

Gripswalder Matronensteine

Die in der Nähe des Hauses Gripswald im Jahre 1863 gefundenen römischen Matronensteine befinden sich heute im Rheinischen Landesmuseum in Bonn. Eine Kopie steht vor der Kirche St. Pankratius.

Neuapostolische Kirche Bösinghoven

An der Hauptstraße von Bösinghoven, nahe dem südlichen Ortseingang steht die im modernen Stil erbaute Neuapostolische Kirche.

Schloss Pesch

Südöstlich von Ossum-Bösinghoven, an der L386 auf halbem Weg in Richtung Strümp, liegt in einer weitläufigen Parkanlage das Schloss Pesch, ein ehemaliges Jagdschloss der Herzöge von Arenberg. Schloss und Park sind in Privatbesitz und nicht zu besichtigen.

Geismühle

Am nordöstlichen Ortsrand befindet sich die Geismühle, eine etwa 700 Jahre alte Turm-Holländer-Windmühle. Obwohl die Mühle erheblich näher an Bösinghoven als an Oppum liegt, gehört sie zu Krefeld.

Weilerhof

Südlich der eigentlichen Dörfer Bösinghoven und Ossum befindet sich die 1766 errichtete vierflügelige Backsteinhofanlage an der Stelle eines seit dem frühen Mittelalter bekannten Hofs. Der Weilerhof steht unter Denkmalschutz.[3]

Haus Radong

Auf dem Wege zwischen Bösinghoven und Osterath liegt das denkmalgeschützte Haus Radong. Die geschlossene vierseitige Hofanlage wurde 1859 von dem Krefelder Industriellen Jakob Herbertz erbaut.[3]

Ehemals zu Ossum gehörende Bauwerke

Damengut der Johanniterkommende zu Duisburg

1554 verpachtet die Johanniterkommende zu Duisburg ein bei Ossum gelegenes „Damengut“ an Johann von Mero(e)de.[4].[5] Ein Bauwerk mit dem Namen „Damen Gut“ existiert bis heute im benachbarten Krefeld-Fischeln.[6]

Sport

In Ossum-Bösinghoven sind folgende Sportvereine ansässig:

  • Der TuS 64 Bösinghoven e.V. unterhält am nordöstlichen Ortsrand von Bösinghoven ein Sportgelände und bietet Aktivitäten in den Disziplinen Fußball, Gymnastik, Badminton, Karate, Laufen, u.a. Der Verein hat 1.306 Mitglieder. (Stand 15. Juni 2009)[7]
  • Die St. Pankratius Schützenbruderschaft Ossum-Bösinghoven 1757 e.V. bietet regelmäßig Aktivitäten im Sportschießen.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ossum-Bösinghoven liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Meerbusch, wo sich die Bundensautobahnen A 44 (in Ost-West-Richtung) und A 57 (in Nord-Süd-Richtung) kreuzen. Die in unmittelbarer Nähe liegende Autobahnraststädte Geismühle ist keine Autobahnanschlussstelle. An die A44 ist Ossum-Bösinghoven indirekt über die Anschlussstellen Lank-Latum und Krefeld-Fischeln angebunden, an die A57 indirekt über die Anschlussstelle Krefeld-Oppum.

An westlichen Ortsrand verläuft ohne Haltestelle die Linksniederrheinische Strecke der Deutschen Bahn zwischen Meerbusch-Osterath und Krefeld.

Busse verbinden Ossum-Bösinghoven mit den anderen Meerbuscher Stadtteilen und Krefeld-Oppum.

Bildung

Die beiden in Ossum-Bösinghoven angebotenen Bildungseinrichtungen sind der Kindergarten Elterninitiative Kindergarten 71 e.V. sowie der städtische Kindergarten Am Nussbaum.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. Westdeutsche Zeitung Online (11. November 2005): Ossum: Wenn der Förster im Garten wacht – Etwas verborgen im Herrenbusch schlummert das architektonische Juwel Haus Gripswald
  3. a b Liste der Baudenkmäler in Meerbusch
  4. Urkunde im Landesarchiv NRW, Standort Düsseldorf, Herrenstrunden, Akten Nr. 82, Findbuch (121.04.00 Herrenstrunden, Johanniterkommende)
  5. Urkunde im Landesarchiv NRW, Standort Düsseldorf, Herrenstrunden, Nr. 82 (1576-1792) Damengut zu Ossum und Oberlackerhof im Amt Linn
  6. WZ: Wohnen im 400jährigen Denkmal
  7. Turn- und Sportverein TuS 64 Bösinghoven e.V.
  8. St. Pankratius Schützenbruderschaft Ossum-Bösinghoven 1757 e.V.

Weblinks


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