Ostafrikanische Gemeinschaft

Ostafrikanische Gemeinschaft
Ostafrikanische Gemeinschaft
East African Community
Jumuiya ya Afrika ya Mashariki
Flag of EAC.svg
Flagge der Ostafrikanischen Gemeinschaft
Africa-countries-EAC.png
Staaten der Ostafrikanische Gemeinschaft
Mitglieder Burundi, Kenia, Ruanda, Tansania, Uganda
Amtssprache Englisch, Swahili[1]
Ruandas Präsident Kagame am EAC-Gipfeltreffen 2006

Die Ostafrikanische Gemeinschaft (engl. East African Community, EAC) ist eine zwischenstaatliche Organisation der ostafrikanischen Länder Kenia, Uganda, Tansania, Ruanda und Burundi.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Sitz des Sekretariats ist Arusha in Tansania. Die EAC strebt eine zunehmend engere Zusammenarbeit im politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Bereich bis hin zu gemeinsamen Organen der fünf Staaten an.

Die Mitgliedstaaten müssen ihre nationalen Gesetze anpassen, um die vollständige Umsetzung einiger Aspekte des Gemeinsamen Marktes, wie Einwanderungs- und Zollbehörden, zu ermöglichen. Für 2012 ist eine Währungsunion mit dem Ostafrikanischen Schilling geplant. Dieser Termin gilt auf Grund der politischen Unruhen in Kenia 2007/2008 jedoch als fraglich. Die Währungsunion könnte sich deswegen bis zum Jahre 2015 hinauszögern. Auch die Euro-Kriese gibt Kritikern weiter Aufschwung.

Geschichte

Bereits 1967 hatte Kenia zusammen mit Uganda und Tansania eine kurzlebige Wirtschaftsgemeinschaft unter dem Namen EAC ins Leben gerufen. Neben der Errichtung eines gemeinsamen Marktes (EACM) wurde die Förderung des in allen drei Ländern verbreiteten Swahili als Alternative zum von den Kolonialherren hinterlassenen Englisch als Verkehrssprache angestrebt. Doch 1977 zerbrach diese Gemeinschaft an zwischenstaatlichen Gegensätzen und gegenseitiger Einmischung, und bis heute ist Swahili vor allem in Uganda kaum verbreitet oder gefördert.

Am 7. Juli 2000 wurde die Gemeinschaft offiziell neu gegründet und zählt seit 1. Juli 2007 auch Burundi und Ruanda zu ihren Mitgliedern.[1]

Seit 1. Januar 2005 ist die Zollunion mit einem gemeinsamen Außenzoll auf dem Papier verwirklicht. Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda sind Mitglieder von COMESA, während Tansania Mitglied der SADC ist. Tansania war Mitglied der COMESA hat diese allerdings verlassen, um Überschneidungen dieser mit der SADC zu entgehen. Beide regionale Gruppierungen streben Zollunionen an. Da sich die Mitgliedsländer nicht hinsichtlich der Teilung der Zollerträge einigen können und verschiedenen regionalen Organisationen angehören, finden aber weiterhin interne Grenzkontrollen und Zollformalitäten statt. Auch gilt eine Übergangsregelung (ein langsamer Abbau von Zöllen bis 2010) für die Exporte einer Anzahl von kenianischen Produkten nach Tansania und Uganda.

Am 1. Juli 2010 erließ der kenianische Präsident Mwai Kibaki offiziell das East African Common Market-Protokoll, eine Erweiterung der bestehenden Zollunion, die 2005 in Kraft getreten ist. Das Protokoll sorgt für die Freizügigkeit von Arbeitskräften, Kapital, Waren und Dienstleistungen innerhalb der Ostafrikanischen Gemeinschaft.

Seit 19. April 2011 bis 2016 ist Richard Sezibera aus Ruanda der neue Generalsekretär der Gemeinschaft.[1] Sein Vorgänger war Juma Mwapachu aus Tansania.

Mitglieder

Gründungsmitglieder

Mitglieder seit 2007

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c East African Community – Quick Facts (englisch) (abgerufen am 7. Mai 2011)

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