Otho Orlando Kurz

Otho Orlando Kurz
Otho Orlando Kurz
St. Sebastian im Urzustand um 1929
Herz-Jesu-Kirche in Weiden

Otho Orlando Kurz (* 1. Juni 1881 in Florenz, Italien; † 11. Mai 1933 in München; oft auch O. O. Kurz) war ein deutscher Architekt.

Otho Orlando Kurz wurde in Florenz als Sohn des Bildhauers Erwin Kurz, ein Mitarbeiter von Adolf von Hildebrand, geboren. 1893 wurde der Vater als Professor an die Münchner Kunstakademie berufen und Otho Orlando besucht in München das Gymnasium. Nach dem Abitur studiert er zunächst Elektrotechnik, wechselt dann aber ins Fach Architektur. Nach dem Diplom arbeitete Kurz unter anderem bei Friedrich von Thiersch, Hans Grässel und Heinrich von Schmidt als Praktikant.

1908 wurde er mit der Errichtung der katholischen Pfarrkirche Milbertshofen beauftragt und gründete zusammen mit Eduard Herbert ein Architekturbüro, das zahlreiche prestigeträchtige Bauaufträge in München erlangen konnte. 1911 wurde Kurz zum Professor an der Technischen Hochschule München ernannt und unterrichtete dort Zeichnen.

Während des Ersten Weltkrieges wurde Kurz zunächst im Denkmalschutz eingesetzt und schied 1917 aus dem Kriegsdienst aus, um für die Bayerischen Motorenwerke einen Industriebau in München zu errichten. Bis 1928 arbeitete er immer wieder als Hausarchitekt für die BMW. In den 1920er Jahren wurde er außerdem auch für einige Wohnungsbauprojekte bekannt, die er in einem der Neuen Sachlichkeit nahe stehenden Stil errichtete. Neben seiner Bautätigkeit entwarf Kurz auch Möbel und Grabmonumente (u.a. das Grabmal von Paul Heyse auf dem Münchener Waldfriedhof).

Otho Orlando Kurz verstarb am 11. Mai 1933 an einer Blutvergiftung, die er sich beim Rasieren zugezogen hatte.

Werk (Auswahl)

  • 1910: Pfarrkirche St. Georg in München-Milbertshofen (mit Eduard Herbert)
  • 1910: Villa an der Wolfratshauser Straße 50 in München
  • 1910–1912: Wohnhäuser an der Tengstraße 22, 24, 26, 33, 35, 37, 43 in München
  • 1911–1912: Mietshäuser an der Agnesstraße 10 bis 16 und Tengstraße 20 bis 26 in München
  • 1912: Haus Vollnhals in München
  • 1912–1914: Pfarrkirche St. Otto in Bamberg
  • 1917–1918: Werksanlagen Haupttor (Bau E und F) sowie Verwaltungsbau (Bau B) der heutigen Knorr-Werke
  • 1920–1925: Straßenbahnersiedlung in München
  • 1924–1925: Kraftwerk Neufinsing am Mittlere-Isar-Kanal
  • 1925: Kriegerdenkmal der Bayerischen Kraftfahrtruppe
  • 1925–1926: Pfarrkirche St. Gabriel in München
  • 1926–1927: BMW-Montagehalle in München
  • 1926–1928: Wohnblock Moll in München
  • 1928–1929: Pfarrkirche St. Sebastian in München
  • 1929–1930: Wohnblock am Steubenplatz in München, sogenannter „Amerikanerblock“, als Abschluss der Siedlung Neuhausen
  • 1930: Wohnanlage an der Schleißheimer Straße 214, 216, 218, Karl-Theodor-Straße 102, 104, 106 und Bechsteinstraße 1, 3, 5, 7 in München
  • 1930–1931: Wohnanlage an der Böttingerstraße 1, 3, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13
  • 1932–1935: Katholische Kirche Herz Jesu in Weiden in der Oberpfalz

Literatur

  • Adolf Feulner: O. O. Kurz und E. Herbert. (= Neue Werkkunst.) F. E. Hübsch Verlag, Berlin 1927.

Weblinks

 Commons: Otho Orlando Kurz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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