Otto Herzog (Politiker)

Otto Herzog (Politiker)
Otto Herzog

Otto Friedrich Herzog (* 30. Oktober 1900 in Zeiskam; † 6. Mai 1945 in Breslau) war Reichstagsabgeordneter der NSDAP und SA-Obergruppenführer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch der Volksschule und der Fortbildungsschule begann Herzog im Dezember 1916 in Landau eine Lehre im Handel, wechselte jedoch am 1. Juni 1917 an die Unteroffiziersschule in Fürstenfeldbruck. Vom 1. Mai 1919 bis zum 31. Dezember 1923 diente Herzog bei dem Schützen-Regiment 41 oder bei der Reichswehr in München. Von 1924 bis 1929 arbeitete er als kaufmännischer Gehilfe.

Herzog trat 1926 in die NSDAP ein und führte von 1926 bis 1927 die NSDAP-Ortsgruppe Varel. 1928 bis 1929 war er Geschäftsführer in der Gauleitung der NSDAP in Oldenburg; von 1929 bis 1933 übernahm er das Amt des Gauorganisationsleiters im Gau Weser-Ems. 1933 und 1934 gab Herzog die „Oldenburgische Staatszeitung“ heraus.

Ab 1931 bis zur Abschaffung der Staatlichkeit der Länder 1933 war er Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Oldenburgischen Landtag. Bei der Reichstagswahl im Juli 1932 konnte er ein Mandat erringen, das er aber bei der Wahl im November 1932 wieder verlor. Ab März 1933 war er dann bis zum Ende des nationalsozialistischen Deutschen Reichs Mitglied des bedeutungslos gewordenen Reichstages.

Bereits im Jahr 1928 trat Herzog in die SA ein. Er übernahm vom 1. Oktober 1928 bis zum 30. September 1929 die Führung der SA-Standarte 18 und dann anschließend bis 31. März 1931 die SA-Brigade Weser-Ems. Zudem war er vom 1. Oktober 1928 bis zum 1. April 1931 Gausturmführer für den Gau Weser-Ems, dann bis 9. August 1938 Führer der SA-Untergruppe Weser-Ems. In der SA wurde Herzog mehrfach befördert: Am 1. April 1930 zum SA-Standartenführer, am 1. April 1931 zum SA-Oberführer, am 1. April 1933 zum SA-Gruppenführer und am 9. November 1938 zum SA-Obergruppenführer. Am 10. Juli 1934, unmittelbar nach dem sogenannten „Röhm-Putsch“, wechselte Herzog als Führer der SA-Gruppe „Schlesien“ nach Breslau. Am 1. Mai 1936 wurde er Stabsführer der Obersten SA-Führung; am 15. Juni 1939 kehrte Herzog in sein altes Amt nach Breslau zurück. Am 1. Februar 1942 wurde er Inspekteur der Gebirgs-SA.

Bei einem Kriegseinsatz an der Westfront wurde Herzog 1940 verwundet. In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde Breslau im Februar 1945 von der Roten Armee eingeschlossen. Herzog verblieb im zur „Festung“ erklärten Breslau und führte dort als Kommandeur die Volkssturmeinheiten. Am Tag der Kapitulation von Breslau beging er Suizid.

Auszeichnungen

Literatur

  • Viktor Carl: Lexikon Pfälzer Persönlichkeiten. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Hennig, Edenkoben 1998, ISBN 3-9804668-2-5.
  • Hans Friedl: Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5.
  • Joachim Lilla, Martin Döring: Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.

Weblinks


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