Otto Sendtner

Otto Sendtner

Otto Sendtner (* 27. Juni 1813 in München; † 21. April 1859 in Erlangen in einer Nervenklinik) war ein deutscher Botaniker und Universitätsprofessor. Er gilt als Mitbegründer der zoenologischen Richtung der Pflanzengeographie. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Sendtn.“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sendtner studierte nach dem Gymnasialabschluss 1830 am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München an der Universität München Naturwissenschaften. Einflussreicher Lehrer war Karl Friedrich Schimper. 1837 war er als Privatsekretär bei einem Gutsherrn in Schlesien angestellt und studierte in dieser Zeit die Kryptogamenflora des Sudetenlandes. Ab 1841 Konservator am herzoglich Leuchtenbergsche Naturalienkabinett in Eichstätt. Ab 1843 unternahm Sendtner in Zusammenarbeit mit Mutius von Tommasini botanische Sammelreisen durch Istrien und Tirol, 1847 durch Bosnien. In diese Zeit fällt auch die pflanzengeographische Erforschung Südbayerns.

Ab 1854 war Sendtner außerordentlicher Professor, beim Amtsantritt Carl Wilhelm von Nägelis im Jahr 1857, der die Direktion des Gartens übernimmt, wird ein zweiter Lehrstuhl neu geschaffen auf den Sendtner berufen wird. Gleichzeitig wird er auch 1. Konservator des Herbars der Universität München.

Sendtner war um die Klärung wichtiger biogeographischer Grundbegriffe bemüht, so z. B. um die Begriffe Standort, Region und Zone. Er charakterisierte die Vegetationsstufen aufgrund der vertikalen Verbreitung diagnostisch wichtiger Pflanzenarten. "Die Pflanzen treten also selbst in die Reihe der die Standörtlichkeit zusammensetzenden und die Vegetationsform bedingenden Faktoren ein, und zwar ihre Körper sowohl als lebende wie als tote. Ihr Eintreten modifiziert die ursprünglich vorhandenen Bedingungen. Der Schatten und die Verwesungsprodukte greifen ein in Klima, Feuchtigkeit, Beschaffenheit der Nahrungsmittel und des Bodens" (Sendtner 1854, S. 439).

Seit 1835 war er Mitglied des Corps Bavaria München.[1]

Hauptwerke

  • Die Vegetationsverhältnisse Südbayerns nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie und mit Bezugnahme auf die Landeskultur (München 1854; 941 S.)
  • Die Vegetationsverhältnisse des Bayerischen Waldes nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie (München 1860; 505 S.)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 170, 350

Weblinks


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