Oumarou Kanazoé

Oumarou Kanazoé

Oumarou Kanazoé (* 31. Dezember 1927 in Yako, Obervolta) ein Unternehmer aus Burkina Faso. Er ist Gründer, Inhaber und geschäftsleitender Direktor des Baukonzerns OK – Entreprise Oumarou Kanazoé.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kanazoé ist in bescheidenen Verhältnissen in Yako aufgewachsen. Wenn er nicht auf dem Feld arbeitete, besuchte er die Koranschule. Im Alter von 12 Jahren stirbt Kanazoés Vater, der junge Kanazoé muss fortan um sein Überleben kämpfen. Er beginnt Baumwollstreifen zu färben und zu verkaufen, zuerst auf den Märkten der umliegenden Dörfer, später auch in den wichtigen Handelsstädten Kumasi (Ghana) und Mopti (Mali). zu Beginn absolvierte er seine Handelsreisen stets zu Fuß, später auch per Esel und Fahrrad.

Schon bald stellt sich der Erfolg ein und Kanazoé stieg auf profitablere Handelswaren wie Kolanüsse, Salz und Sandalen um. 1950 ließ er sich wieder in Yako nieder, heiratete seine erste Frau und eröffnete mit seinen Ersparnissen einen Krämerladen und ein kleines Restaurant. Fünf Jahre später kaufte er sich einen Lastwagen, der ihm den Einstieg in den Transportsektor sowie in den Baustoffhandel erlaubte. Mit der Gründung seines Bauunternehmens OK - Entreprise Oumarou Kanazoé im Jahre 1973 legte er den Grundstein zu seinem Höhenflug. Wenige Jahre später gehörte das Unternehmen zu den größten Bauunternehmen Westafrikas.[1][2]

Kanazoé ist heute vielen Menschen in Westafrika mit seiner „vom Tellerwäscher zum Millionär-Karriere“ ein Symbol der Hoffnung, gleichzeitig steht er aber auch als typischer Vertreter einer klientelistischen [3] Oberschicht trotz seines starken Engagements zu Gunsten des Islams und zur Bekämpfung der Armut auch in der Kritik.

Politik

Obwohl Kanazoé nie für ein politisches Amt kandidierte oder Mitglied einer Partei ist, spielt er aufgrund seiner Wirtschaftsmacht auch politisch eine wichtige Rolle in Burkina Faso. Er steht der dominanten Regierungspartei CDP nahe. [4]

Eine aktivere Rolle spielt Kanazoé – zum Beispiel als Präsident der Handelskammer Burkina Fasos – in der Handels- und Wirtschaftspolitik [5] und in der muslimischen Gemeinschaft Burkina Fasos (Communauté musulmane du Burkina), deren Präsidium er 2004 übernommen hat.[6]

Auszeichnungen und Privatleben

Kanazoé ist ein moderater, gläubiger Muslim. Er hat vor einigen Jahren den Haddsch auf sich genommen und trägt dem entsprechend heute den Ehrentitel „Haddschi (‏حاجي‎).“ Weiter wurde er mehrfach mit Ehrenmedaillen und -titeln ausgezeichnet, darunter auch mit dem nationalen Verdienstorden Burkina Fasos.

Kanazoé ist mit vier Frauen verheiratet und Vater von 32 Kindern.

Fussnoten und Quellen

  1. Lebenslauf und Auszeichnungen: siehe Eintrag über Kanazoé auf der Website der petiteacademie.gov.bf, dem Online-Dokumentationszentrum der burkinischen Behörden
  2. Siehe auch „Petit vendeur ambulant, il s’est hissé au premier rang des entrepreneurs du Burkina Faso“, Les Afriques – Le journal de la finance Africaine, November 2007, Artikel heute nicht mehr online
  3. Klientelismus ist in diesem Fall nicht mit Neopatrimonialismus zu verwechseln
  4. Siehe Analyse zu den Gemeindewahlen 2006 im L’Indépendant online
  5. Siehe das Wirtschaftsverzeichnis La maison de l'Afrique
  6. Quelle: Oumarou Kanazoé reprend sa chose, L’Observateur paalga, 2004. Der Artikel war bis im Sommer 2008 auch online abrufbar.

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