Ove Sprogoe

Ove Sprogoe

Ove Sprogøe (eigentlich Ove Wendelboe Sprogøe Petersen, * 21. Dezember 1919 in Odense; † 14. September 2004 in Tårnby auf Amager) war ein dänischer Schauspieler. International bekannt wurde er durch seine Rolle des Egon Olsen in 14 Olsenbande-Filmen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ove Sprogøe wurde 1919 als Sohn eines Buchdruckers geboren. Seit Ende der 1920er Jahre lebte die Familie in Kopenhagen. Zunächst arbeitete er als Büroangestellter und nahm private Schauspielstunden. Zweimal versuchte Sprogøe vergeblich, an der Schauspielschule des Königlichen Theaters in Kopenhagen angenommen zu werden. 1944 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule des Folketeatret, einem Kopenhagener Privattheater, und begann dort seine Ausbildung. Sprogøe debütierte 1945 auf der Bühne und 1946 im Film. Neben zahlreichen großen Theaterrollen wurde Ove Sprogøe beim Film bis in die 1970er Jahre vor allem als Komödiendarsteller bekannt. Dazu gehören auch die vierzehn Olsenbandenfilme (1968–1981 und 1998) an der Seite von Poul Bundgaard und Morten Grunwald.

Ove Sprogøe spielte in 166 Kino- und Fernsehfilmen mit und gilt damit als der produktivste dänische Filmschauspieler. Er wurde viermal mit dem dänischen Filmpreis Bodil geehrt (1956 als bester Darsteller in På tro og love, 1972 als bester Hauptdarsteller in Den forsvundne fuldmægtig, 1975 als bester Hauptdarsteller in Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande und 1999 für sein Lebenswerk). Zudem war er ein angesehener Theaterschauspieler, der in etwa 150 Rollen zu sehen und etwa fünfzig Jahre lang am Folketeatret engagiert war sowie auf vielen anderen Kopenhagener Bühnen Gastrollen spielte. Gelegentlich trat er auch als Sänger auf, 1966 hatte er in Dänemark einen Hit mit dem Titel Fandens oldemor. Als seine „einzige seriöse Schallplatte“ bezeichnete er Det er så sundt (1982).

1998 zog er sich mit dem 14. und letzten Olsenbandenfilm aus dem Filmgeschäft zurück. Zu dieser Zeit war er schon mit Herzproblemen gesundheitlich angeschlagen.

In seinen letzten Lebensjahren lebte Ove Sprogøe zurückgezogen im Kopenhagener Vorort Kastrup. Er starb am 14. September 2004 im Alter von 84 Jahren in einem Pflegeheim auf Amager, in das er erst einige Wochen zuvor wegen seiner fortschreitenden Gichterkrankung einziehen musste. Kurz zuvor verstarb seine Frau Eva am 20. August ebendort. Ove Sprogøe hinterlässt drei Söhne, von denen ein Sohn, Henning, ebenfalls Schauspieler geworden ist.

Auf eigenen Wunsch wurde Ove Sprogøe, der immer auf die Privatsphäre seiner Familie bedacht war und als äußerst bescheiden galt, im engsten Familienkreis in einem anonymen Grab beigesetzt. Ungewöhnlich erscheint für einen populären Schauspieler auch die Tatsache, dass er laut eigener Aussage nie im Besitz eines Fernsehgerätes war.

Auf Initiative von Gefängniswärtern des Kopenhagener Vridsløselille-Gefängnisses soll die zum Gefängnis führende Straße, auf der Egon Olsen zu Beginn der meisten Olsenbande-Filme das Gefängnis verlässt, zur Erinnerung an Ove Sprogøe in Egon-Olsens-Allé umbenannt werden. Diesem Wunsch entsprach die Stadt Kopenhagen und benannte am 21. Dezember 2004, Sprogøes 85. Geburtstag, die Straße vor dem Vridsløse-Staatsgefängnis in „Egon Olsens Vej“ (Egon-Olsen-Weg) um. [1]

Am 25. Oktober 2005 wurde in der Geburtsstadt Ove Sprogøes Odense ein Platz in Ove Sprogøes Plads umbenannt. [2]

Auswahlfilmografie

  • Charlot og Charlotte (1996)
  • Ich bin's, Jasper (1993)
  • Krümel im Chaos (1992)
  • Mord im Dunkeln (1986)
  • Kopenhagen - mitten in der Nacht (1984)
  • You are not alone (1978) als Schuldirektor
  • Oh, diese Mieter! (Fernsehserie, 1970-77) als Larsen
  • Ballade på Christianshavn (1970) als Larsen
  • Kompanie, stillgestanden (1968)
  • Die Ferien meiner Frau (1967) als Sven Bjerre
  • Martha (1967)
  • Slap af, Frede (1966) als Agent Smith
  • Kaliber 7,65 - Diebesgrüße aus Kopenhagen bzw. Hau ihn zuerst, Freddy! (1965) als Agent Smith
  • 39 Seemänner und ein Mädchen (1965)
  • Blindgänger vom Dienst (1964)
  • Fräulein unberührt (1963)
  • Das Tosende Himmelbett (1963)
  • Das Tosende Paradies (1962)
  • Baronesse (1960)
  • Verliebt in Kopenhagen (1960)
  • Einesteils der Liebe wegen (Teil 1) (1959)
  • Sei lieb zu mir (1957)
  • Vater und seine Vier (1953)
  • Hans store aften (1946)

Auszeichnungen

  • Bodil 1956: bester Darsteller in På tro og love
  • Bodil 1972: bester Hauptdarsteller in Den forsvundne fuldmægtig
  • Bodil 1975: bester Hauptdarsteller in Der (voraussichtlich) letzte Streich der Olsenbande
  • Bodil 1999: Lebenswerk

Literatur

Dänemark

  • JP/Politikens Forlagshus A/S: En fynsk vulkan - en hyldestbog til Ove Sprogøe, ISBN 87-567-7487-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://olsenbandenfanclub.de/news/2004-12-22_egon-olsens-vej_fotos.php
  2. http://www.olsenbandenfanclub.de/darsteller/ove_sprogoe_presse.php

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