PA-Q

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Kuna Yala
Lage von Kuna Yala in Panamá
Daten
Hauptstadt El Porvenir
Einwohnerzahl 36.000
Fläche 2.393 km²
Bevölkerungsdichte 15 Ew./km²
untergeord. Provinzen 4
ISO 3166-2 PA-Q
Kuna Yala
Angehörige des Kuna Yala Stammes mit traditioneller Stickerei

Die Comarca Kuna Yala (früherer Name: San Blas) ist ein autonomes Gebiet an der Ostküste Panamas am Atlantischen Ozean.

Eine Kette aus etwa 365 Inseln und Inselchen in der karibischen See vor der südöstlichen Küste Panamas, die sich ca. 180 km bis zur kolumbianischen Grenze hinzieht, bildet den Archipel San Blas. Sie und die Küstenregion zwischen Puerto Obaldía im Osten an der kolumbianischen Grenze und der Insel El Porvenir im Westen werden von etwa 25.000 Angehörigen des Volkes der Kuna bewohnt, nur 10 % der Inseln sind permanent besiedelt. Im Norden wird das Gebiet durch eine große Anzahl der Karibikküste vorgelagerter Koralleninseln begrenzt, im Süden durch eine Hügelkette namens „Cordillera de Kuna Yala“.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte der Region

Die Kuna haben der Unterwerfung durch die Zentralregierung in blutigen Auseinandersetzungen getrotzt, die schließlich 1925 in einem Aufstand gipfelte. Obwohl 1930 ein politischer Vergleich geschlossen wurde, mussten die Indios noch jahrzehntelang kämpfen, bis schließlich das semiautonome Gebiet Kuna Yala etabliert war.

Kultur

In Heimarbeit gefertigt werden die Molas, Erzeugnisse eines einzigartigen Kunsthandwerks Mesoamerikas. Dabei handelt es sich um eine Applikations-Stickerei, die ursprünglich und auch heute noch die Blusen der Frauen ziert. Diese Tracht ist in ihrer heutigen bunten Form erst ab 1950 entstanden. Die Vorläufer zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich vermutlich aus der bis dahin üblichen Körperbemalung statt -bekleidung, die die ersten Missionare förderten, entwickelt. Es gibt nicht nur traditionelle Motive, sondern auch umgestaltete Industrielabels, Kommentare zu politischen Ereignissen, sogar als Informations- und Lehrmedium werden sie verwendet (z.B. Motiv eines Kaimans, der ein Kind attackiert). In der Auseinandersetzung mit den USA in den 90er Jahren erhielten die Molas einen Status als panamesisches Identitätssymbol und haben sich spätestens seitdem auch in der Oberschicht des westlichen orientierten Panamas etabliert. Viele Molas werden in Museen auf der ganzen Welt ausgestellt. Im Alltagsleben gehören sie, neben den ebenso bunten unterschenkel- und unterarmbedeckenden Bändern, zum normalen Schmuck der kleinen, ungewöhnlich selbstbewussten Kuna-Frauen. Sie trifft man tagsüber in der Fußgängerzone von Panama-City beim Verkauf, zwei Tage später in ihren Hütten im Archipel. Vollkommen selbstverständlich nutzen sie für die Reise das Flugzeug.

Am bekanntesten ist die Isla El Porvenir, auf der sich der Gruppentourismus bereits massiert. Auch auf den Inseln Isla Sapibenega, Isla Wichubualá (alias Wichub Wala oder Huala) und Isla Okuptupu gibt es erste touristische Strukturen. Weiter südlich liegende Inseln der Kunas, wie z.B. Playón Chico (Ukupseni), sind nur sehr schwer und nur mit einfachen Propellermaschinen zu erreichen. Die Einladung eines Einheimischen inkl. Zustimmung der Stammesvorsteher (Kaziken) ist erforderlich. Es herrscht die Stammessprache vor, Englisch wird dort fast gar nicht, Spanisch nur von einigen gesprochen.

Flagge von Kuna Yala

Die Comarca liegt zwischen 8°25’ und 9°32’ nördlicher Breite bzw. 79°20’ und 77°8’ westlicher Länge und hat eine Länge von 181 Kilometern.

Die Flagge, die Kuna Yala seit 1925 führt, bildet eine Swastika ab. Diese stellt einen symbolisierten Oktopus dar, der nach der lokalen Überlieferung die Welt erschaffen hat.

Politische Einteilung

Politisch ist die Region in vier Corregimientos unterteilt, wovon jedoch eines, Puerto Obaldía genannt, keine Kunabevölkerung aufweist, weshalb es hier auch nicht aufgeführt wird:

1. Corregimiento de Narganá. Dieses Gebiet hatte im Jahr 2000 ca. 13.000 Einwohner und umfasst 28 Gemeinden. Man kann unterscheiden zwischen drei verschiedenen soziokulturellen Gegebenheiten: a) dem Sektor Cartí, welcher reich an Kultur ist und wo es am meisten Tourismus gibt; b) dem Sektor der Gemeinden Río Azúcar, Narganá und Corazón de Jesús, der den größten westlichen Einfluss aufweist. Hier bestehen auch einige staatliche Institutionen und Infrastrukturen; und c) das Gebiet, das die Gemeinden von Tigre und Ticantiqui umfasst, welche sich noch in einem natürlichen Zustand bezüglich der kulturellen Aspekte befinden.

2. Corregimiento de Ailigandí. Das Corregimiento beinhaltet 20 Gemeinden mit einer Gesamtbevölkerung (2000) von ca. 12.000 Personen. Es ist die Region mit der größten Bevölkerungsdichte (18.4 Personen/km²). Die soziokulturellen Charakteristiken sind sehr homogen und befinden sich, bedingt durch vermehrten westlichen Einfluss, in einem Übergang. Es hat - wie das Corregimiento de Narganá - Infrastrukturen wie Gesundheitszentrum, Spital, Aquädukt, Landepisten und Schulen.

3. Corregimiento de Tubualá. Umfasst 11 Gemeinden mit einer Bevölkerungszahl (2000) von ca. 7.000 Personen. Diese Gemeinden haben weniger Infrastruktur und sind weniger von der westlichen Welt beeinflusst.

Weblinks

9.2961111111111-78.3441666666677Koordinaten: 9° N, 78° W


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