Pacino

Pacino
Al Pacino (2007)

Alfredo James „Al“ Pacino (* 25. April 1940 in New York) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Filmregisseur, Produzent und Oscar-Preisträger italienischer Abstammung. Er gilt als einer der herausragendsten Charakterdarsteller des zeitgenössischen US-amerikanischen Films und Theaters.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Jugend

Al Pacino, geboren in Manhattan, ist der Sohn von Salvatore Pacino, geboren in der sizilianischen Stadt Corleone und von Rose Gerard, der Tochter eines italienischen Einwanderers und einer italienisch-amerikanischen Mutter, die in New York geboren wurde. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er zwei Jahre alt war. Nach der Scheidung zogen Al und seine Mutter in die Bronx, und Pacino wuchs bei seinen sizilianischen Großeltern, die aus der Heimatstadt seines Vaters eingewandert waren, in der New Yorker South Bronx auf. Sein Vater Salvatore zog nach Covina, Kalifornien, und arbeitete als Versicherungsagent und besaß ein Restaurant mit dem Namen „Pacino’s Lounge“.

Das Pacino’s wurde später in wirtschaftlich schweren Zeiten in den frühen 1990er Jahren geschlossen, heute trägt es den Namen Citrus Grill. Salvatore Pacino starb am 1. Januar 2005 im Alter von 82 Jahren.

Al Pacino ist Stiefsohn der Schauspielerin und Maskenbildnerin Katherin Kovin-Pacino und hat vier Schwestern: Josette, eine Lehrerin, die Zwillinge Roberta und Paula sowie Desiree, die Pacinos Vater in seiner vierten Ehe adoptiert hat.

Mit 17 Jahren wurde er von der Schule verwiesen und ging fortan auf die Manhattan School of Performing Arts. Nebenher arbeitete er als Platzanweiser und Kartenabreißer an kleineren Theatern. Nachdem er seinen Abschluss an dem renommierten Lee Strasberg Theatre and Film Institute unter dem angesehenen Schauspiellehrer Herbert Berghoff gemacht hatte, startete er seine Schauspielkarriere.

Schauspielkarriere

Pacino war schon als Kind an der Schauspielerei interessiert und baute sein Talent schließlich in den Studios Herbert Berghoff und dem Actors-Studio, zwei renommierten Schauspielschulen in New York, aus. Dort spielte er in mehreren erfolgreichen Theaterstücken wie in seinem Debütstück The Connection oder The Indian Wants the Bronx, für das er mit dem Obie-Award ausgezeichnet wurde. 1969 wirkte er in seiner ersten Hollywood-Produktion Ich, Natalie (Me, Natalie) mit. 1971 erhielt er eine Rolle im Film Panik im Needle Park (The Panic in Needle Park) neben Kitty Winn, die ihm den Weg für die Darstellung des Michael Corleone in Francis Ford Coppolas Der Pate (1972) ebnete, was ihm 1973 seine erste Oscar-Nominierung einbrachte. Für sein Lebenswerk wurde Al Pacino am 21. Juli 2007 vom American Film Institute (AFI) mit dem Life Achievement Award ausgezeichnet.

Weltruhm

Al Pacino wurde insgesamt acht Mal für den Oscar nominiert, wobei er schließlich für seine Rolle als Lt. Colonel Frank Slade in Der Duft der Frauen ausgezeichnet wurde. Die anderen Filme, für die Pacino nominiert wurde, sind ... und Gerechtigkeit für alle, Der Pate, Der Pate – Teil II, Hundstage, Serpico, Dick Tracy und Glengarry Glen Ross. Für seinen Film Asphalt-Blüten erhielt er 1973 bei den Filmfestspielen in Cannes die Auszeichnung als Bester Darsteller.

Nach Hundstage wurde es etwas still um Pacino, erst in den 1980er Jahren brachte er sich durch Filme wie Brian de Palmas Scarface (1983) und Sea of Love – Melodie des Todes (1989) wieder ins Gespräch. Nach einer erneuten Zusammenarbeit mit Coppola in Der Pate III (1990) folgten als Höhepunkte der 1990er Jahre der Thriller Heat (1995) mit Schauspielkollege Robert De Niro und Pacinos erstes eigenständiges Projekt Looking for Richard (1996), bei dem er Regie führte, produzierte und das Drehbuch schrieb.

Weitere Pacino-Filme sind Carlito's Way, Im Auftrag des Teufels, Insider, An jedem verdammten Sonntag und Insomnia - Schlaflos. Die Hauptrolle in dem Film Pretty Woman (Edward Lewis) lehnte er dagegen ab.

Seine Darstellung des AIDS-kranken Schwulenhassers Roy Cohn in der Miniserie Engel in Amerika (2003) brachte ihm zahlreiche Preise ein und wurde von der Kritik hoch gelobt.

Neben seiner Karriere als Filmschauspieler arbeitet er immer noch regelmäßig an verschiedenen Theatern – sowohl als Darsteller als auch als Regisseur und Produzent. Hierfür erhielt er auch im Laufe seiner Karriere zweimal den Tony Award für seine Rollen in den Bühneninszenierungen von The Basic Training Of Pavlo Hummel und Does A Tiger Wear A Necktie?. Als langjähriges Mitglied von David Wheelers Experimental Theatre Company in Boston stand er unter anderem in Richard III. und Bertolt Brechts Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui auf der Bühne. In New York und London spielte Pacino in David Mamets American Buffalo, in New York war er Titelheld in Richard III. und spielte den Mark Anton in Julius Cäsar. Außerdem stand er im Square Theatre in New York in Oscar Wildes Salome auf der Bühne und wirkte in der Uraufführung von Ira Levins Theaterstück Chinese Coffee mit.

Pacino war auch Produzent, Hauptdarsteller und Co-Autor des Independent-Kurzfilms The Local Stigmatic, einer Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks, das sowohl im New Yorker Museum Of Modern Art als auch im Public Theatre aufgeführt wurde. Er war auch mit der Post-Production von Looking For Richard beschäftigt − einer dokumentarischen und künstlerischen Film-Studie über den Charakter von Shakespeares Richard III., in der Al Pacino nicht nur als Darsteller mitwirkte, sondern auch sein Debüt als Regisseur gegeben hatte.

Am 7. Juni 2007 erhielt er im Kodak Theatre in Los Angeles den AFI Life Achievement Award des American Film Institute für sein Lebenswerk.

Privatleben

Al Pacino ist einer der wenigen Film-Stars, die nie verheiratet waren. Er hat drei Kinder, eins mit Jan Tarrant und Zwillinge mit Beverly D’Angelo.

Synchronstimme

In der deutschen Synchronisation ist Frank Glaubrecht seine Standardstimme. Pacino hatte eigentlich keine Standardstimme sondern wurde, entsprechend seinem Alter, von verschiedenen Sprechern synchronisiert, z.B. in „Der Pate I und II“ wurde er von Lutz Mackensy synchronisiert; in „Der Pate III“ von Gottfried Kramer. Frank Glaubrecht, der auch u. a. Pierce Brosnan und Mel Gibson seine Stimme lieh, synchronisierte Al Pacino u. a. in dem Thriller „Sea of Love - Melodie des Todes“.

Filmografie

Darsteller

Regisseur

Produzent

Drehbuchautor

Auszeichnungen

Academy Awards

Golden Globe Awards

  • 1973: Nominierung bester Hauptdarsteller – Drama (Der Pate)
  • 1974: Bester Hauptdarsteller – Drama (Serpico)
  • 1975: Nominierung bester Hauptdarsteller – Drama (Der Pate – Teil 2)
  • 1976: Nominierung bester Hauptdarsteller – Drama (Hundstage)
  • 1978: Nominierung bester Hauptdarsteller – Drama (Bobby Deerfield)
  • 1980: Nominierung bester Hauptdarsteller – Drama (... und Gerechtigkeit für alle)
  • 1983: Nominierung bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical (Daddy! Daddy! Fünf Nervensägen und ein Vater)
  • 1984: Nominierung bester Hauptdarsteller – Drama (Scarface)
  • 1990: Nominierung bester Hauptdarsteller – Drama (Sea of Love – Melodie des Todes)
  • 1991: Nominierung bester Hauptdarsteller – Drama (Der Pate – Teil 3)
  • 1991: Nominierung bester Nebendarsteller (Dick Tracy)
  • 1993: Bester Hauptdarsteller – Drama (Der Duft der Frauen)
  • 1993: Nominierung bester Nebendarsteller (Glengarry Glen Ross)
  • 2004: Bester Hauptdarsteller – Mini-Serie oder TV-Film (Engel in Amerika)

BAFTA-Award

  • 1975: Nominierung bester Hauptdarsteller (Serpico)
  • 1976: Bester Hauptdarsteller (Hundstage)
  • 1991: Nominierung bester Nebendarsteller (Dick Tracy)

National Board of Review

  • 1973: Bester Nebendarsteller (Der Pate)
  • 1974: Bester Hauptdarsteller (Serpico)

Emmy

Screen Actors Guild Awards

National Society of Film Critics

  • 1973: Bester Hauptdarsteller (Der Pate)

American Film Institute

Weblinks


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