Panorama-Schwaig

Panorama-Schwaig

Panorama-Schwaig (offiziell: St2362) ist der Name einer Straßentrasse in Rosenheim, Oberbayern.

Nach ursprünglicher Planung sollte die 3,3 km lange Gesamtstrecke Ende 2006 befahrbar sein und 19,841 Millionen Euro kosten, die von der Stadt Rosenheim und dem Freistaat Bayern getragen werden. Wegen diverser Verzögerungen konnte der Bau erst im Mai 2007 abgeschlossen werden, die offizielle Eröffnung fand am 14. Mai 2007 statt. Die tatsächlichen Baukosten betrugen ca. 18 Millionen Euro, damit war der Trassenbau rund 2 Millionen Euro günstiger als ursprünglich geplant.

Ziel dieser Verbindungsstrecke zwischen der Rosenheimer Panorama-Kreuzung (benannt nach einem ehemaligem Kaufhaus an dieser Stelle) und dem Stadtteil Schwaig ist es, den Verkehr zwischen Rosenheim und Kolbermoor zu beschleunigen und damit den Rosenheimer Stadtteil Pang zu entlasten, über den bisher der sämtliche Verkehr lief. Gleichzeitig soll auch Verkehr, der bisher durch das Stadtgebiet lief, aus Rosenheim heraus gehalten werden.

Bis das wohl umstrittenste Verkehrsprojekt in der Rosenheimer Geschichte endlich in Angriff genommen werden konnte, war es ein langer Weg. Jahrzehntelang war die Verhinderung des „Verkehrskollapses“ in Rosenheim ein Thema, doch erst am 14. Februar 1996 konnte sich der Stadtrat zu einer Entscheidung durchringen. Das sehr knappe Ergebnis der Abstimmung: 21 zu 20 für ein Planfeststellungsverfahren. Den entscheidenden Ausschlag bei der Stimmengleich hatte die Stimme vom damaligen Oberbürgermeister Dr. Michael Stöcker gegeben. Jedoch musste die Abstimmung am 29. Februar wiederholt werden, da sich bei einer Untersuchung herausgestellt hatte, dass bei der vorherigen Abstimmung auch Stadträte abgestimmt hatten, die direkt von der Trasse betroffen waren. Die erneute Abstimmung fiel deutlicher aus: 25 zu 17 Stimmen für Panorama-Schwaig.

Damit war der Weg aber noch lange nicht frei, denn viele Anwohner klagten gegen den Bau. Gegner als auch Befürworter der Trasse formierten sich in Bürgerinitiativen und lieferten sich in der Rosenheimer Lokalzeitung, dem Oberbayerischen Volksblatt, harte Schreibgefechte. Die Gegner (Bürgerinitiative „Lebenswertes Rosenheim“) brachten unter anderem vor, dass durch den Bau der Straße die kostbaren Kalten-Auen zerstört würden und dass der Lärm für die Anwohner unzumutbar wäre. Die Befürworter (u.a. die Initiative „Pro Panorama-Schwaig“, die CSU und viele Vertreter aus der regionalen Wirtschaft), an deren Spitze sich der damalige CSU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat und verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion Adolf Dinglreiter stellte, setzten dem entgegen, dass die Anwohner von der Planung der Straße lange gewusst hätten und so billigen Baugrund erworben hatten. Zudem rechnete Dinglreiter vor, dass durch den Bau von Panorama-Schwaig und die Ergänzung durch die Westtangente Rosenheim und die Nordspange sich der Stau in Rosenheim halbieren würde und die Abgase um 25 % abnehmen würden.

Erst ein Bürgerentscheid brachte eine endgültige Entscheidung: Die Stimmberechtigten sprachen sich mit großer Mehrheit für einen Bau aus.


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