Panzerbrigade 20

Panzerbrigade 20
Panzerbrigade 20 „Märkisches Sauerland“
PzBrig 20.png
Verbandsabzeichen
Aktiv 1. Apr. 1964 - 19. Mär. 1992
(18. Mär. 1970 - 25. Apr. 1975: Panzerregiment 100)
Land Flag of Germany.svg Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Bundeswehr Logo Heer with lettering.svg Heer
letzter Sitz des Stabes Iserlohn
Kommandeur
letzter Kommandeur BrigGen Henning Brümmer

Die Panzerbrigade 20 „Märkisches Sauerland“ in Hemer (später Iserlohn) war ab 1964 eine Brigade des Heeres der Bundeswehr und der 7. Panzerdivision unterstellt. Die Brigade war im Sauerland stationiert und wurde am 19. März 1992 aufgelöst. Von März 1970 bis April 1975 firmierte der Verband als Panzerregiment 100 und war direkt dem I. Korps unterstellt.

Inhaltsverzeichnis

Verbandsabzeichen

Die Brigade führte einen gotischen Schild als Verbandsabzeichen. Es zeigte ein steigendes silbernes Ross (Westfalenpferd) auf rotem Grund. Das Wappen ist entsprechend der typischen heraldischen Darstellungsweise im Heer nur durch seinen roten Rand, der jeweils immer für die „zweite“ Brigade einer Division stand, vom Verbandsabzeichen der Division sowie vom Abzeichen der Brigaden 19 und 21 zu unterscheiden. Das Ross und die Schildfarbe stehen für die Region Westfalen, in der die 7. westfälische Panzerdivision in Masse stationiert war. Die Panzerbrigade 21 führt dieses Motiv noch heute fort.

Als die spätere Panzerbrigade 20 zwischenzeitlich ein Panzerregiment war, glich ihr Verbandsabzeichen bis auf die Umrandung dem des übergeordneten I. Korps. Das gelbe Wappenschild mit dem Bundesadler war allerdings von der Waffenfarbe der Panzertruppe -rosa- eingefasst.

Geschichte

Vorgeschichte (Heeresstruktur I)

Zweiter Sitz des Stabes war die Blücher-Kaserne in Hemer

Am 11. Januar 1957 verlegte das Panzergrenadierbataillon 13 von Schleswig nach Hemer (Blücher-Kaserne) und wurde der 3. Panzerdivision in Hamburg unterstellt. Auf dieses Bataillon führte die Panzerbrigade 20 ihren Ursprung zurück, und auch auf dem internen Verbandszeichen mit den 3 Sternen zusammen mit den 13 Zacken findet sich dieser Bezug wieder. In einer ersten Umgliederung 1959 entstand aus dem Panzergrenadierbataillon 13 das Panzergrenadierbataillon 203, das Panzerbataillon 2 wurde zum Panzerbataillon 204 und bildete damit den Ursprung der geplanten Panzergrenadierbrigade 20.

Heeresstruktur II und III

Verbandsabzeichen Panzerregiment 100

Im Oktober 1961 wurde Vorauspersonal zur Aufstellung dieser Brigade geschaffen und das Personal im Oktober 1963 weiterhin verstärkt. Am 1. April 1964 erfolgte die offizielle Aufstellung der Panzergrenadierbrigade 20 in Hemer unter ihrem ersten Kommandeur Oberst Fritz Möller. Die Brigade wurde der 7. Panzergrenadierdivision in Unna unterstellt. 1965 erfolgte der Unterstellungswechsel der 7. Panzergrenadierdivision vom I. Korps in Münster zum III. Korps in Koblenz. Dies hatte die Umgliederung zur Panzerdivision zur Folge. Folglich wurde aus der 2. Brigade der Division, der in Aufstellung befindlichen Panzergrenadierbrigade 20, eine Panzerbrigade, die Panzerbrigade 20, was die Umbenennung des Panzergrenadierbataillons 203 in Panzergrenadierbataillon 202 zur Folge hatte. Anfang Juni 1965 bestand neben dem Panzergrenadierbataillon 202 (Hemer, Kommandeur Oberstleutnant Schuwirth) und dem Panzerbataillon 204 (Hemer, Kommandeur Oberstleutnant van Lessen) das Versorgungsbataillon 206 (Essen-Kupferdreh, Kommandeur Oberstleutnant Jorke). Noch im selben Jahr erfolgte die Aufstellung des Panzergrenadierbataillons 203 (Wuppertal, Kommandeur Oberstleutnant Niepenberg). Allerdings verfügte der Verband noch über kein organisches Artilleriebataillon und über keine Brigadeeinheiten außer der Stabskompanie (Chef: Major Boulanger). Das Feldersatzbataillon 207 in Menden wurde später aufgestellt.

Als in den 60er Jahren nicht alle geplanten Panzerbrigaden aufgestellt wurden, wurde die Panzerbrigade 20 am 18. März 1970 als Übergangslösung in das Panzerregiment 100 (I. Korps) in Hemer (Kommandeur Oberst von Senger-Etterlin) umgewandelt, denn bis dato gehörten zur Panzerbrigade 20 nur zwei Kampfbataillone. Es erfolgte die Aufstellung des Panzerbataillons 110 und des Panzerbataillons 120 mit jeweils einer zusätzlichen Panzergrenadierkompanie. Die Stabskompanie des Regiments erhielt zudem einen Versorgungszug, einen Pionierzug und einen Panzermörserzug. Aufgrund von Schwierigkeiten in der Führung nach deren Umstellung wurde die Stabskompanie von den Zügen wieder getrennt und zu einer Stabskompanie und einer Versorgungskompanie aufgeteilt. Zusätzlich erhielt das Regiment eine Instandsetzungskompanie des Instandsetzungsbataillon 7.

Heeresstruktur IV

Am 25. April 1975 wurde das Panzerregiment 100 wieder zur Panzerbrigade 20 und eine Versuchsbrigade der Heeresstruktur IV. Die beiden Panzerbataillone 110 und 120 bekamen die Bezeichnung Panzerbataillon 202 und 203 und die vormals angegliederten Panzergrenadierkompanien und der Panzermörserzug der Stabskompanie vereinten sich zum Panzergranadierbataillon 201. Aus dem Pionierzug der Stabskompanie entstand die Panzerpionierkompanie 200. Die Versorgungskompanie wurde von Hemer nach Unna verlegt und zur Nachschubkompanie 200 erweitert. Die zum vorherigen Regiment gehörende Instandsetzungskompanie des Instandsetzungsbataillon 7 gliederte sich in die Instandsetzungskompanie 200 um. Im Oktober 1975 erfolgte die Aufstellung des Panzerartilleriebataillons 205 in Dülmen aus Teileinheiten des Feldartilleriebataillon 110. Die Panzerbrigade 20 hat in der einjährigen Erprobungsphase der Heeresstruktur 4, Typ 3 vom 1. Juli 1976 bis zum 30. Juni 1977 zudem das Panzergrandierbataillon 191 erhalten und gab das Panzergrenadierbataillon 201 (Aufstellung 1. April 1975) zur Panzergrenadierbrigade 19 in Ahlen ab. Im Einzelnen unterstanden der Brigade damit in der Erprobungsphase:

  • Stabskompanie
  • Panzergrenadierbataillon 191
  • Panzerbataillon 202 (Aufstellung 1. April 1975)
  • Panzerbataillon 203 (ehemals Panzerbataillon 120, Aufstellung 1. April 1975)
  • Panzerbataillon 204 (Aufstellung 1. April 1975)
  • Panzerartilleriebataillon 205 (Aufstellung 1. Oktober 1975 in Dülmen)
  • Panzerpionierkompanie 200 (Aufstellung 1. April 1975)
  • Panzerjägerkompanie 200 (Wuppertal, später Hemer)
  • Nachschubkompanie 200 (Aufstellung 1. April 1975, Unna)
  • Instandsetzungskompanie 200 (Aufstellung 1. April 1975)

Im April 1976 verlegte die Stabskompanie von Hemer nach Iserlohn, damit die neue Panzerjägerkompanie 200 in Hemer aufgestellt werden konnte. Die Heeresstruktur 4 erwies sich beim Dienst im Standort, während Truppenübungsaufenthalten und Gefechtsübungen als lebens- und einsatzfähig, so dass das Panzergrenadierbataillon 191 und das Panzergrenadierbataillon 201 zu ihren Brigaden wieder unterstellt wurden. Am 1. Oktober 1980 erfolgte die Umbenennung des Panzergrenadierbataillons 201 in Panzergrenadierbataillon 202 und das Panzerbataillon 202 erhielt die Bezeichnung Panzerbataillon 204 und wurde nach Ahlen verlegt. In Hemer wurde zudem das gemischte Panzerbataillon 201 aufgestellt, dessen drei Kampfkompanien: eine Panzergrandierkompanie, und zwei Panzerkompanien, den vorhandenen drei Bataillonen unterstellt wurde. Die Panzerjägerkompanie 200, neu ausgerüstet mit dem Panzerabwehrraktensystem HOT, wurde von Hemer nach Wuppertal verlegt und ab 1990 wieder zurück nach Hemer. Ab 1990 trug sie den Beinamen Märkisches Sauerland. Ab 1983 erhielt die Brigade den Kampfpanzer Leopard 2.

Die Panzerbrigade 20 „Märkisches Sauerland“ wurde bald nach Ende des Kalten Krieges am 19. März 1992 aufgelöst. Das Panzerbataillon 203 und das Panzerartilleriebataillon 205 wechselten ebenso wie die Panzerpionierkompanie 200 zur mittlerweile auch aufgelösten Panzergrenadierbrigade 19 „Münsterland“ in Ahlen. Während das Panzerartilleriebataillon 205 das Schicksal der Panzergrenadierbrigade 19 teilte, verlegten das Panzerbataillon 203 und die Panzerpionierkompanie 200 nach Augustdorf, wo sie nunmehr der Panzerbrigade 21 unterstehen.

Kommandeure

Die Kommandeure der Brigade waren (Dienstgrad bei Kommandoübernahme):

Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
11 Oberst Henning Brümmer 1. Oktober 1990 31. März 1993
10 Oberst Klaus von Heimendahl 1. April 1985 30. September 1990
9 Oberst Hartmut Foertsch 1. Oktober 1982 31. März 1985
8 Oberst Dr. Dietrich Genschel 1. Oktober 1980 30. September 1982
7 Oberst Dieter Clauß 1. April 1979 30. September 1980
6 Oberst Henning von Ondarza 1. Oktober 1977 31. März 1979
5 Oberst Hans Velde 1. Oktober 1973 30. September 1977
4 Oberst Gottfried Tornau 1. April 1970 30. September 1973
3 Oberst Dr. Ferdinand von Senger und Etterlin 1. Oktober 1969 31. März 1970
2 Oberst Ernst-August Blumschein 1. Oktober 1965 30. September 1969
1 Oberst Fritz Möller 1. April 1964 30. September 1965

Weblinks


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