Panzerkampfwagen V Panther II

Panzerkampfwagen V Panther II
Panzerkampfwagen V „Panther II“
Panther II.Fort Knox.jpg

Panther II im Patton Museum of Cavalry and Armor, Fort Knox

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 5 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer, Funker)
Länge 8,86 m
Breite 3,43 m
Höhe 3,10 m
Masse >50 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 15–100/120 mm
Hauptbewaffnung 8,8-cm-KwK 43 L/71
Sekundärbewaffnung 1 × 7,92-mm-MG 34

1 × 7,92-mm-MG 42

Beweglichkeit
Antrieb Ottomotor Maybach HL 230 P 30
515 kW (700 PS)
Federung Drehstabfeder
Höchstgeschwindigkeit 46 km/h
Leistung/Gewicht ca. 15 PS/t

Der Panzerkampfwagen V „Panther II“ (Sd.Kfz. 171) war ein im Deutschen Reich im Zweiten Weltkrieg hergestellter Prototyp und sollte ursprünglich den Panther ersetzen.

1942 wurde ein Konstruktionsauftrag vergeben, obwohl die ersten Modelle des Panthers die Fabriken gerade erst verließen. Hauptgrund war, dass die Panzerung des Panthers (80-mm-Front- und 40-mm-Seitenpanzerung) nicht ausreichend erschien. Die Panzerung sollte auf eine 100 mm (120 mm[1]) starke Frontalpanzerung und eine 60-mm-Seitenpanzerung erhöht werden; auch war eine Überarbeitung des Fahrwerks vorgesehen. Parallel zur 1943 begonnenen Entwicklung des Tigers II wurde die Planung des Panthers II aufgenommen. Auch hier sollten die Komponenten wie Lenkgetriebe, Vorgelege, Laufrollen, Aufhängung und Antrieb untereinander austauschbar sein, um Ersatzteilproduktion und Reparatur zu vereinfachen. Das Gesamtgewicht stieg durch die zahlreichen Modifikationen auf über 50 Tonnen.

Zuerst sollte der Panther II eine überlange 75-mm-Kanone erhalten; aus Gründen der Ersatzteilvereinfachung wurde jedoch entschieden, dieselbe 88-mm-Kanone (aber ohne Mündungsbremse) zu verwenden, die schon im Königstiger Verwendung fand. Zudem wurde anstatt der beim Panther üblichen Walzenblende eine Saukopfblende ähnlich der des Königstigers vorgesehen. Das Schachtellaufwerk sollte außerdem durch ein Staffellaufwerk ersetzt werden.

Nachdem sich Anfang 1943 herausgestellt hatte, dass die am Panther angebrachten Seitenschürzen ausreichend Schutz gegen Nahbeschuss durch die sowjetischen 14,5-mm-Panzerbüchsen boten, wurde die Umstellung auf die Fertigung des Panthers II nicht weiterbetrieben.[2] Verbesserungen, die sich aus der Entwicklung des Panthers II ergeben hatten, sollten in die Weiterentwicklung des Panthers übernommen werden, was auch bei der Entwicklung des Panthers Ausf. G geschah.

Modell mit dem eigentlich geplanten Schmalturm

Lediglich ein Panther II wurde fertiggestellt. Dieses Fahrzeug wurde von der US-Armee erbeutet und zu Tests auf den Aberdeen Proving Ground (Maryland) der US Army verbracht; allerdings wurde der Turm erst hier auf die Wanne aufgesetzt. Heute ist dieser Panzer im Patton-Armee-Museum in Fort Knox zu sehen.

Technische Daten

(Daten nach [2])

  • Bewaffnung: 7,5-cm-KwK (L/70) oder 88-mm-KwK 43 L/71 1 sowie 1 × 7,92-mm-MG 42, 1 × 7,92-mm-MG 34
  • Panzerung: 100 mm vorne, 60 mm seitlich, 40 mm hinten
  • Gewicht: 53 Tonnen
  • Motor: Maybach HL230 (Drosselleistung 600 PS, konstruktiv 700 PS)
  • Geschwindigkeit: 46 km/h
  • Besatzung: 5 Mann
  • Baujahr: 1943
  • Stückzahl: 1 Prototyp ohne Turm, kein Turm-Prototyp hergestellt (2 Prototypen)[3]
  • Der Torso eines Prototyp-Turms („Schmalturm“) des Panthers II befindet sich in der Sammlung des Panzermuseums Bovington in Großbritannien. Er wurde nach dem Krieg von der britischen Armee zu Beschussversuchen verwendet und dann auf einem englischen Schießplatz auf ein Cromwell-Hartziel aufgesetzt und vergessen. Ende der 1980er-Jahre wurde er wiedergefunden, aufgearbeitet und ausgestellt.

Siehe auch

Quellen

  1. Michael Sawodny: Deutsche Panzer-Raritäten 1935–1945, Podzun-Pallas, Friedberg 1982, ISBN 3-7909-0173-3.
  2. a b Tomas Jentz, Hilary Louis Doyle: Panzerkampfwagen Panther II and Panther Ausfuehrung F, Panzer Tracts, Boyds 2006, ISBN 0-9771643-2-2 (Panzer Tracts. Nr. 5,4).
  3. Michael Sawodny: Deutsche Panzer-Raritäten 1935–1945, Podzun-Pallas, Friedberg 1982, Seite 25.

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