Papyrus Westcar

Papyrus Westcar
Der Papyrus Westcar (Altes Museum, Berlin)

Als Papyrus Westcar oder Westcar-Papyrus wird eine 1823/1824 von Henry Westcar erworbene, ägyptische Papyrusrolle bezeichnet. Es ist das bislang älteste erhaltene Dokument, in dem von Zauberern berichtet wird. Die Papyrusrolle befindet sich seit 1886 unter der Bezeichnung Papyrus Berlin P 3033 in der Papyrussammlung des Ägyptischen Museums Berlin und wird meist in das späte Mittlere Reich oder in die 13. Dynastie datiert.

Der Text des Schriftstücks umfasst insgesamt fünf Erzählungen, von denen die erste nur noch in ihrem Abschluss erhalten ist und die fünfte möglicherweise unvollendet blieb. Die Texte beziehen sich auf den ägyptischen Herrscher Cheops (4. Dynastie, Altes Reich), der sich von seinen Söhnen Berichte über Wunder erzählen lässt, die unter seinen Vorgängern geschehen sein sollen, bis er selbst Zeuge eines Wunders wird.

Der Westcar-Papyrus ist bis heute Gegenstand intensiver ägyptologischer Forschung und voneinander abweichender Deutungen, da die im Text behandelten Fabeln Anspielungen auf die Persönlichkeit der ägyptischen Könige Cheops, Snofru und Nebka enthalten. Sie präsentieren daneben eine interessante Chronologie hinsichtlich der Herrscherfolge des Alten Reiches und gewähren Einblicke in sozial-kulturelle Strukturen, beispielsweise in das altägyptische Gerichtswesen.

Inhaltsverzeichnis

Entdeckungsgeschichte

Karl Richard Lepsius (1810–1884)

Henry Westcar erwarb den Papyrus auf seiner Ägyptenreise 1823/1824. Die genauen Fundumstände sind Westcars Tagebuch nicht zu entnehmen, weil er nicht jedes Detail der Kaufabwicklungen vermerkt hat. Da aber alle seine Ankäufe aus Gräbern stammen, geht man mitunter davon aus, dass auch dieser Papyrus aus einem Grab stammt. Verena Lepper kommt in der neuesten Bearbeitung des Papyrus zu dem Schluss, dass der Papyrus Westcar möglicherweise in Qurna gekauft wurde oder sogar aus einem dortigen Grab stamme. Sie betont jedoch, dass die Ursprungsbestimmungen in diesem besonderen Fall mit Vorsicht zu betrachten sind.[1]

1838/39 erhielt Karl Richard Lepsius den Papyrus nach eigener Aussage als Geschenk von Mary Westcar, einer Nichte Henry Westcars. Da Lepsius erste Zeichen Hieratisch lesen und zumindest die Kartuschennamen (Thronname und Eigenname) ägyptischer Könige im Text identifizieren konnte, datierte er das Schriftstück ins Alte Reich. Allerdings gibt es Unstimmigkeiten bei den überlieferten Daten über den weiteren Verbleib des Papyrus: Lepsius gibt an, der Papyrus sei in der Oxford Bodleian Library ausgestellt worden. Jedoch sind Ausstellungen dort erst ab 1860 belegt und Lepsius tritt auch sonst in keiner Weise dort in Erscheinung. Lepsius bewahrte den Papyrus auf seinem Dachboden auf, wo er erst nach seinem Tod wiedergefunden wurde. Auch machte Lepsius den Text des Papyrus unerklärterweise nie der Öffentlichkeit zugänglich. Die zahlreichen Ungereimtheiten und Widersprüche in Lepsius Aussagen führten im Laufe der Forschung zu Spekulationen, wonach Lepsius den Papyrus gar gestohlen haben könnte.[1] 1886 erhielt der Ägyptologe Adolf Erman den Papyrus durch Ankauf von Lepsius’ Sohn und übergab das wertvolle Schriftstück dem Berliner Museum. Da die Hieratische Schrift bis zu diesem Zeitpunkt noch immer kaum erforscht war, wurde der Papyrus als Kuriosum ausgestellt.[2]

Seit der Erstveröffentlichung 1890 durch Erman wurde der Text wiederholt mit unterschiedlichen Ergebnissen übersetzt. Auch die Datierung schwankte mehrfach zwischen der 5. Dynastie und der Zweiten Zwischenzeit. Häufig gilt er als Literaturstück aus der Zeit des späten Mittleren Reiches, die jüngste Bearbeitung durch Verena Lepper datiert ihn nach umfangreichen Untersuchungen in die frühe 13. Dynastie. Dabei orientiert sie sich an bestimmten Ausdrucksweisen und Stilnoten, die im Text des Westcar-Papyrus zutage treten und typisch für diese Epoche waren.[3]

Beschreibung

Hieratische Schrift (Auszug aus dem Beginn der dritten Geschichte)[4]

Der Westcar-Papyrus besteht heute aus drei Teilen. Zur Zeit von Lepsius und Erman bestand er noch aus zwei Hälften. Der erste Teil enthält auf seinem Recto (Vorderseite) die Kolumnen eins bis drei, der zweite Teil auf seinem Recto die Kolumnen vier und fünf und der dritte Teil enthält rückseitig die Kolumnen sechs bis neun. Auf der Vorderseite des dritten Teils befinden sich die Kolumnen zehn bis zwölf. Wann und warum der Papyrus in drei Teile geteilt wurde, ist unbekannt. Der Papyrus ist dünnfaserig, von grau-hellbrauner Farbe und von seiner Beschaffenheit her sehr zerbrechlich. Der erste Teil wurde auf Leinen aufgezogen und zwischen zwei Glasscheiben geklemmt, an fünf Stellen wurde der Papyrus mit Methylzellulose festgeklebt. Der zweite Teil liegt heute auf einem Karton und einer Holzplatte und wurde mit einer Glasscheibe abgedeckt. Der dritte Teil schließlich ist ebenfalls zwischen zwei Glasplatten geklemmt worden, allerdings wurde hier der komplette Papyrus an der hinteren Scheibe festgeklebt. Das hierfür verwendete Bindemittel hat seine Durchsichtigkeit größtenteils eingebüßt, sodass ein weißer Schleier entstand. Bei allen Teilen wurden die Ecken offengelassen, um eine Durchlüftung zu gewährleisten. Durch die bereits im 19. Jahrhundert vorgenommene Papierkaschierung ist der Papyrus verzerrt, gerissen und gequetscht. Einige der Fasern kleben mitten über der Schrift. Das Artefakt weist zahlreiche Löcher und Brüche auf, der Rand des Papyrus ist stark ausgefranst. Durch die Kaschierungsarbeiten sind Teile der Schrift verloren gegangen. Alle drei Teile haben zudem Lacküberzüge erfahren.

Die Schriftrolle bestand ursprünglich aus fünf zusammengeklebten Einzelblättern von unterschiedlicher Größe und Breite, von denen heute nur noch drei erhalten sind. Sie haben folgende Restmaße:

  • Blatt 3: 16–19 cm lang
  • Blatt 4: 17–18 cm lang und 15–20 cm breit
  • Blatt 5: 21 cm lang und 18 cm breit

Die verlorenen zwei Anfangsblätter hatten folgende, geschätzte[5] Maße:

  • Blatt 1: 13–16 cm lang
  • Blatt 2: 17–18 cm lang

Bei Papyrus Westcar handelt es sich möglicherweise um ein Palimpsest, da beinahe alle Kolumnen zusätzliche rote Schreibspuren aufweisen, die nicht auf ein Durchscheinen der wechselseitig aufgetragenen Tinte oder auf mögliche versehentliche Tintenkleckse zurückzuführen sind. Interessanterweise lassen die Reste den Schluss zu, dass der antike Schreiber versucht hatte, eben diese in Rot gehaltenen Notizen wegzuwischen, was ihm letztendlich nicht vollständig gelang.

Für die neu aufgetragene Schrift wurden Rußtinte, eine Mischtinte sowie Eisengallustinte verwendet. Der Text des Westcar-Papyrus ist durch Rubra in zehn „Kapitel“ unterteilt und umfasst fünf erhaltene Erzählungen, die sich wie folgt über die Kolumnen verteilen:

  • Geschichte 1: Kolumne 1, Zeile 12–Kolumne 1, Zeile 17, Vers 1 (Rest verloren)
  • Geschichte 2: Kolumne 1, Zeile 17, Vers 2–Kolumne 4, Zeile 17, Vers 2 (teilweise beschädigt)
  • Geschichte 3: Kolumne 4, Zeile 17, Vers 2–Kolumne 6, Zeile 22, Vers 1
  • Geschichte 4: Kolumne 6, Zeile 22, Vers 2–Kolumne 9, Zeile 21, Vers 1
  • Geschichte 5: Kolumne 9, Zeile 21, Vers 2–Kolumne 12, Zeile 26

Die neuesten Rekonstruktionen lassen den Schluss zu, dass der Papyrus Westcar tatsächlich nur die fünf Erzählungen umfasste. Die Paläographie des Textes sowie die Restmaße des erhaltenen Materials deuten darauf hin, dass die Handschrift des Papyrus Westcar in die Zweite Zwischenzeit datiert, da sie in ihrer Ausübung vergleichbaren Schriftwerken wie zum Beispiel dem Papyrus Ebers oder dem mathematischen Papyrus Rhind ähnelt. Die gleichmäßige Kalligraphie des Textes lässt auf einen hoch geschulten Schreiber als Verfasser schließen.[6]

Inhalt

Porträt des Cheops auf einer Elfenbeinfigurine aus der 4. Dynastie (aus Abydos)

Die Rahmenhandlung spielt am Hof von König (Pharao) Cheops, der sich von seinen Söhnen verschiedene Wundergeschichten erzählen lässt. Hauptakteure sind zumeist Vorlesepriester, die am Schluss jeder Erzählung vom König mit einer Opferspende geehrt werden. Während des Vortrags der vierten Geschichte wird Cheops schließlich selbst Zeuge eines Wunders.

Erste Geschichte

Von der ersten Erzählung sind aufgrund starker Schäden am Papyrus nur noch die letzten Zeilen erhalten. Diese deuten darauf hin, dass das Ereignis unter König Djoser stattfand, da Cheops für den obersten Vorlesepriester des Djoser eine Opferehrung veranlasste. Der Name des Vorlesepriesters ist nicht überliefert.[7][8]

Zweite Geschichte

In der zweiten Geschichte tritt Prinz Chephren vor seinen Vater und spricht: „Ich lasse Seine Majestät ein Wunder vernehmen, das zur Zeit Eures Ahnen, König Nebka, dem Gerechtfertigten, geschah, als jener zum Tempel des Ptah, des Herrn von Anchtauj, ging.“ Dann erzählt Chephren von einem Vorlesepriester namens Ubaoner und dessen untreuer Ehefrau. Diese betrügt Ubaoner regelmäßig mit einem Bürger und lässt zu diesem Zweck stets vom Hausmeister einen auf Ubaoners Privatsee gelegenen Pavillon herrichten, um sich dort mit dem Bürger zu vergnügen. Der Hausmeister aber, der seinem Herrn treu ergeben ist, berichtet Ubaoner von den Affairen. Dieser fertigt daraufhin ein Wachskrokodil mit einer Länge von sieben Fingern (entspricht 12,95 cm) an, belegt die Figurine mit einem Zauber[9] und beauftragt seinen Hausmeister, das Krokodil nach dem Bürger zu werfen, wenn dieser das nächste Mal zum Baden in den See hinabsteigt. So geschieht es, und als der Hausmeister dem Bürger das Wachskrokodil nachwirft und dieses ins Wasser fällt, verwandelt es sich in ein echtes Krokodil mit einer Länge von sieben Ellen (entspricht 3,64 Metern). Es verschlingt den Bürger und verschwindet für sieben Tage mit ihm in der Tiefe des Sees. Ubaoner aber geht zu seiner Majestät, Pharao Nebka. Als die Sieben-Tage-Frist verstrichen ist, kommt Ubaoner zusammen mit Pharao Nebka zum See, damit dieser Gericht halte. Ubaoner ruft das Krokodil zu sich, worauf Nebka ausruft: „Das ist doch gefährlich!“ Ubaoner befiehlt dem Krokodil, den Bürger wieder auszuspeien und fasst das Tier an, worauf es wieder zur Wachsfigurine wird. Dann berichtet Ubaoner, was der Bürger und seine Frau getan haben. Mit den Worten „Bringe hinfort, was Dein ist!“, befiehlt Nebka nun dem Krokodil, den Bürger endgültig zu verschlingen und im See zu verschwinden. Ubaoners untreue Frau aber wird zu einer Richtstätte nördlich der königlichen Residenz gebracht, verbrannt und ihre Überreste in den Nil geworfen.[10][11]

Dritte Geschichte

Kalksteinstatue des Snofru im Ägyptischen Museum Kairo

Die nächste Erzählung trägt Prinz Bauefre vor. Sie handelt von Cheops’ Vater, Pharao Snofru. Dieser ist gelangweilt und sucht nach Zerstreuung, kann in seinem Palast jedoch nichts finden, das ihn ablenkt. Sein oberster Vorlesepriester Djadjaemanch schlägt ihm vor, eine Ruderpartie auf dem heiligen See von Dahschur zu unternehmen, um seine Seen- und Gartenanlagen zu bewundern, da es den König gewiss aufheitern werde. Snofru tut dies und lässt zu diesem Zweck zwanzig aufreizend schöne Jungfrauen kommen, die nur mit Netzen bekleidet sind, und lässt diese nun seine Barke den See hinauf- und hinunterrudern. Da geschieht es, dass der Schlagdame ein Fischanhänger[12], gefertigt aus Malachit[13][14], ins Wasser fällt und sie sich vor Schreck weigert, weiter den Rudertakt vorzugeben. Sofort hören alle Frauen auf ihrer Seite der Barke auf zu rudern. Snofru fragt daraufhin: „Solltet ihr nicht rudern?“ Die Mädchen antworten: „Unsere Schlagdame ist still und rudert nicht mehr.“ Snofru fragt diese: „Dass Du nicht mehr weiterruderst, ist weswegen?“ Die Schlagdame berichtet daraufhin vom verlorenen Schmuck. Snofru schlägt vor, ihr den Fischanhänger zu ersetzen. Die Frau aber sagt: „Ich möchte mein Eigentum lieber als ein Duplikat.“ Snofru lässt daraufhin seinen Vorlesepriester Djadjaemanch kommen und spricht: „Siehe, mein Bruder, ich habe getan, wie du mir geraten hast, und das Herz Seiner Majestät war froh, als er sie rudern sah. Dann ist ein Fischanhänger der Schlagdame ins Wasser gefallen, da hat sie geschwiegen und aufgehört zu rudern. So kam es, dass sie ihre ganze Reihe störte. Ich fragte ‚Warum ruderst du nicht?‘ Da hat sie geantwortet: ‚Dieser Fischanhänger aus echtem Malachit ist ins Wasser gefallen.‘ Ich sagte ihr: ‚Rudere! Ich ersetze es dir!‘ Aber die Frau sagte, sie wolle ihr Eigentum lieber als ein Duplikat.“ Djadjaemanch klappt daraufhin mittels eines Zauberspruchs die eine Hälfte des Sees um und legt das Wasser auf die andere Hälfte. Er findet den Anhänger und bringt anschließend das Wasser wieder in die Ausgangsposition zurück. Dann übergibt er das Schmuckstück der Schlagdame. Die Ruderinnen setzen ihre Partie fort, was Snofru sehr erfreut, weshalb er Djadjaemanch großzügig belohnt und mit dem gesamten Hofstaat ein Fest veranstaltet.[15][16]

Vierte Geschichte

Prinz Hordjedef tritt nun vor seinen Vater und spricht: „Bisher haben wir weise Kunde erlangt nur aus den Dingen, welche die Dahingegangenen gewusst haben und wir können nicht Richtigkeit von Falschheit unterscheiden. Ich aber werde Seine Majestät einen Magier sehen lassen, der zu Eurer Zeit Wunder vollbringt.“ Er berichtet daraufhin von einem Bürger namens Dedi aus Djed-Snofru.[17] Dieser ist 110 Jahre alt, soll täglich 500 Brote und eine ganze Rinderschulter verzehren, sowie 100 Krüge Bier trinken. Er soll einem Tier den Kopf abtrennen und anschließend wieder aufsetzen können, ohne dass es dabei sterben würde. Auch könne er wilde Löwen so gehorsam machen, dass sie hinter dem Alten hergingen, während der Strick auf dem Boden schleife. Des Weiteren kenne er die Anzahl der Iput[18] im Heiligtum des Thot.

Cheops ist begeistert und lässt Hordjedef nach Djed-Snofru reisen, um Dedi zu sich bringen zu lassen, da er selbst nach den Iput des Thot sucht, um etwas Ähnliches für seine Grabanlage zu errichten. Hordjedef findet Dedi und nach einer langen Begrüßung bringt er ihn zu Cheops. Der Herrscher empfängt Dedi mit den Worten: „Wie kommt es, Dedi, dass ich Dich noch nie sehen konnte?“ Dedi antwortet darauf: „Nur einer, der gerufen wird, ist jemand, der kommen wird. Ihr ruft mich, schaut her, da bin ich gekommen.“ Cheops fragt schließlich: „Ist es wahr, was man mir sagte? Dass Du einen abgeschlagenen Kopf wieder anbringen kannst?“ Und Dedi entgegnet: „Ja, oh König, ich kann es.“ Der Herrscher sagt daraufhin: „Veranlasse, dass mir ein Gefangener gebracht wird, damit seine Hinrichtung vollzogen wird.“ Dedi lehnt empört ab: „Doch nicht zum Schaden an einem Menschen! Noch nie war es je erlaubt, etwas Derartiges zu tun am vornehmen Vieh!“.[19] Stattdessen enthauptet er eine Gans und legt den Kopf an die östliche Seite, den Körper an die westliche Seite des Audienzsaals. Nun spricht Dedi einen Zauberspruch, worauf die beiden Körperteile aufeinander zuwatscheln und miteinander verschmelzen, dann verlässt das Tier schnatternd den Saal. Dedi köpft danach einen Chet-Aa-Vogel[20] und schließlich gar einen Stier und ruft beide auf gleiche Weise wieder ins Leben zurück.

Als nächstes fragt Cheops Dedi: „Nun dies! Was hat es damit auf sich, dass Du die Anzahl der Iput kennst?“. Dedi gesteht, dass er deren Anzahl nicht kenne, er wüsste aber, wo sie zu finden seien: In einem Schriftrollenkasten im Inventarraum von Heliopolis. Cheops wird ungeduldig und verlangt zunächst von Dedi, dass er dem König die Iput sogleich beschaffe, doch Dedi entgegnet, dass nicht er, sondern ein Anderer dieser Aufforderung nachkäme. Rudj-Djedet, die Frau eines Re-Priesters aus Sachebu gehe momentan schwanger mit drei Söhnen. Die ersten beiden würden selbst das königliche Amt bekleiden und der älteste von ihnen werde Priester des Re zu Heliopolis. Und erst dieser könne Cheops die Iput beschaffen. Da Cheops nun bestürzt ist, zu erfahren, dass seine Dynastie wohl bald erlöschen werde, beruhigt ihn Dedi, indem er erklärt, dass erst noch Cheops’ Sohn und danach dessen Sohn herrschen sollen, bevor die neue Dynastie an die Macht gelangt. Cheops fragt daraufhin, wann Rudj-Djedet denn gebären werde. Dedi nennt als Zeitpunkt den 15. Tag im ersten Monat der Winter-Jahreszeit Peret, was Cheops beunruhigt, da zu dieser Zeit der Kanal der zwei Mugiliden[21] nicht genug Wasser führe. Dedi verspricht ihm daraufhin, mittels Zauberei eine Flut zu erzeugen, die Cheops’ Boot sicher nach Sachebu bringt. Cheops zieht sich zurück in seinen Palast und ordnet an, dass Dedi zum Dank fortan bei ihm, am königlichen Hofstaat, wohnen werde.[22][23]

Fünfte Geschichte

Die fünfte und letzte Geschichte berichtet von Rudj-Djedet und der Geburt ihrer Söhne. Die vier Göttinnen Isis, Nephthys, Meschenet und Heket, sowie der Gott Chnum werden von Re an die Geburt dreier zukünftiger Könige erinnert und von ihm aufgefordert, Rudj-Djedet aufzusuchen, um ihr bei der Geburt zu helfen, da ihre Söhne dereinst für Tempelbau, Gottesdienst und Opferversorgung für vorgenannte Gottheiten sorgen würden. Chnum und die Göttinnen verwandeln sich daraufhin in Musikantinnen (Chnum gibt den Gepäckträger) und begeben sich zu Rudj-Djedets Haus. Dort werden sie von Ra-user, ihrem Ehemann, zu der Gebärenden geleitet. Durch Tanz und Zaubersprüche verhelfen sie den Babys auf die Welt. Die Göttinnen taufen die Neugeborenen auf die Namen User-Re-ef, Sah-Re und Keku. Es handelt sich um die ersten drei Könige der 5. Dynastie: Userkaf, Sahure und Neferirkare Kakai. Als Dank für die Geburtshilfe erhalten die Gottheiten von Ra-user einige Krüge voll Gerste.

Als sie das Haus des Ra-user verlassen, fällt Isis ein, dass sie und die anderen Götter gar keine königlichen Insignien dagelassen haben, mit denen die Neugeborenen ihre Ämter später einmal führen könnten. Daraufhin erzeugen sie einen schweren Regen als Vorwand, um noch einmal zurückzukehren. Sie lassen die Krüge mit der Gerste im Haus von Ra-user und verstecken darin die Insignien, welche Rudj-Djedet schließlich dank einer Dienerin entdeckt.

Nach einiger Zeit kommt es aus einem nicht näher erläuterten Grund zum Streit zwischen Rudj-Djedet und dieser Dienerin, woraufhin die Dienerin mit Schlägen bestraft wird. Erbost will die Dienerin zu König Cheops gehen, um diesem von den Drillingen und den Königsinsignien zu berichten. Zunächst erzählt sie ihrem Bruder von ihren Absichten, doch der reagiert ungehalten und schlägt sie ebenfalls, da er ihr Vorhaben als Verrat erkennt und sich damit nicht verbrüdern will. Als die Dienerin schließlich ans Wasser geht, wird sie von einem Krokodil gepackt. Der Bruder der Dienerin begibt sich daraufhin zu Rudj-Djedet, die weinend vor ihrem Haus sitzt. Als sie ihm erzählt, dass die Dienerin zu Cheops gegangen sei, um Anzeige zu erstatten, berichtet der Bruder, dass Letztere von einem Krokodil gefressen wurde.[24][25]

An dieser Stelle endet der Text.

Deutungen

Die Erzählungen des Papyrus Westcar werden innerhalb der Ägyptologie verschieden diskutiert, da sie vornehmlich Bezug auf die Person des Cheops nehmen und den Herrscher in ein widersprüchliches Licht rücken. Hintergrund der unterschiedlichen Auslegungen sind besonders die griechischen Rezeptionen der antiken Historiker Herodot und Diodor, die Cheops als grausam, volksfeindlich und ketzerisch beschreiben[26][27], dabei aber den Jahrhunderte lang gehegten Totenkult um den Herrscher ignorieren, der den spätantiken Charakterbeschreibungen widerspricht.[28]

Adolf Erman (Fotografie von 1929)

Eine zentrale Rolle in den Auswertungen von Cheops’ Charakterbeschreibung im Westcar-Papyrus spielen die Zauberer (eigentlich Vorlesepriester) Dedi, Ubaoner und Djadjaemanch. Historiker wie Udo Bartsch, die sich mit der Zauberei und Magie in der Geschichte beschäftigen, und Ägyptologen wie zum Beispiel Adolf Erman, Hans Goedicke und Kurt Sethe halten die Berichte über Helden mit angeblichen Zauberkräften für reine Folklore. Sie stellen die Frage, ob Zauberkunststücke, bei denen scheinbar Köpfe von Tieren abgetrennt und wieder angesetzt werden, tatsächlich schon zu Cheops’ Zeit bekannt waren. Heute werden solche Tricks aus ästhetischen Gründen kaum noch gezeigt.[29][30] Verena Lepper und Miriam Lichtheim widersprechen einer Bewertung als „Folklore“ entschieden. Sie erinnern an bekannte Papyri wie die Prophezeiung des Neferti, Die Lehre des Ptahhotep und Papyrus Athen (alle drei datieren in die Ramessidenzeit), in denen von Weisen mit Zauberkräften berichtet wird und deren Wundertaten verblüffende Ähnlichkeiten mit denen des Dedi – aber auch der anderen Figuren – aus dem Westcar-Papyrus aufweisen: Sie alle verstehen es, abgetrennte Köpfe wieder anzubringen, künftige Dinge zu prophezeien und/oder durch Zaubereien Fluten heraufzubeschwören. Da die Neferti-Erzählung, die Lehre des Ptahhotep und der Papyrus Athen jünger sind als der Papyrus Westcar, alle drei aber auf die Helden des letztgenannten, älteren Schriftstücks abzielen, müssen Dedi, Ubaoner und Djadjaemanch den Autoren der späteren Erzählungen bekannt gewesen sein. Eine derartig lange Verehrung um bloße literarische Figuren spreche gegen einen reinen Unterhaltungswert, wie er Papyrus Westcar nachgesagt wird.[31][32]

Adolf Erman tat sich seinerzeit schwer mit der Einordnung von Cheops’ Charakter. So kritisierte er einerseits des Herrschers Vorschlag, Zauberkünste an einem zum Tode Verurteilten vorzuführen, gestand Cheops andererseits Einsichtigkeit zu, da Letzterer der Ablehnung des besagten Vorschlags zustimmte und sich mit Alternativen begnügte.[33] Ägyptologen wie Dietrich Wildung sehen in der Enthauptung des Gefangenen gar einen Akt der Gnade, da dieser ja zum Tode verurteilt war und durch den Zaubertrick sein Leben zurückerhalten hätte. Den vermuteten Verrat der Rudj-Djedet durch ihre Dienerin hält Wildung für unbelegbar, da Cheops deren Wohnort ja bereits kennt und auch die Absicht der Dienerin nicht eindeutig zu bestimmen ist.[34]

Die Erzählungen um die Heldenfigur des Ubaoner sind ebenfalls für die Ägyptologie von einiger Bedeutung, da hier ein klassischer Fall von Ehebruch seitens der Ehefrau und eine für das Alte Ägypten übliche Bestrafung – nämlich Hinrichtung – dafür geschildert werden. Dabei wird ein auffallend positives Charakterbild von König Nebka gezeichnet: Er, Nebka, ahndet in seiner Rolle als gerechter Richter konsequent begangenes Unrecht beziehungsweise unethisches Verhalten.[35]

Auch die literarische Figur des Djadjaemanch ist für die Ägyptologie von einigem Interesse, da sein im Papyrus geschilderter Zaubertrick mit der späteren Rezeption der Persönlichkeit des Königs Snofru zusammenhängt: Durch die Erzählung von Djadjaemanchs Wundertat wird Snofru als ungewöhnlich mildtätig und leutselig dargestellt. So spricht er zum Beispiel seinen Untergebenen Djadjaemanch mit „mein Bruder“ an. Vergleichbares findet sich unter anderem in der Prophezeiung des Neferti. Damit bildet Snofrus Charakter das absolute Gegenteil von Cheops’ Persönlichkeit.[36] Verena Lepper macht jedoch darauf aufmerksam, dass Snofru ebenso – in gewisser Weise – als unzüchtig dargestellt wird, als er seinem Vorlesepriester schildert, wie er sich die Ruderinnen vorstellt. Der Autor des Westcar-Papyrus übt also Kritik am Pharao.[37]

Die Figur der Rudj-Djedet, die in der vierten und fünften Geschichte als Mutter der ersten drei Könige einer neuen Dynastie beschrieben wird, ist vermutlich durch die Königin Chentkaus I. inspiriert worden, die als Mutter der ersten Könige der 5. DynastieUserkaf, Sahure und Neferirkare – gilt.[38]

Die meisten Ägyptologen gehen davon aus, dass der Text des Westcar-Papyrus unvollendet blieb, da auf dem Papyrus noch genügend Platz für weitere Anekdoten vorhanden gewesen wäre. Die jüngste Bearbeitung durch Verena Lepper sieht hingegen einen Abschluss der Geschichte, was sie inhaltlich und stilistisch begründet. Sie identifizierte in dem Text diverse Motive und Muster, die in dem Schlusssatz „wie eine Art Refrain“ wiederholt werden.[39]

Der Papyrus Westcar ist jedoch auch deshalb von großer Bedeutung für die Ägyptologie, da er die chronologische Thronfolge ägyptischer Herrscher anders verlaufen lässt als es beispielsweise die Königsliste in Abydos von Sethos I., die Aegyptiaca des Manetho und der Turiner Königspapyrus tun. Hauptaugenmerk gilt dabei König Nebka, der im Westcar-Papyrus chronologisch zwischen Djoser und Snofru platziert wird, in den bereits genannten Königslisten dagegen stets als Begründer der 3. Dynastie und als Vorgänger von Djoser beschrieben wird. Der Westcar-Papyrus ist daher für Ägyptologen wie Toby Wilkinson die Grundlage für ihre Überzeugung, dass Nebka tatsächlich zwischen Djoser und Snofru regierte. Allerdings sind diese Darlegungen nicht unwidersprochen.[40][41]

Literatur

  • Aylard M. Blackman: The Story of King Kheops and the Magicians. Transcribed from Papyrus Westcar (Berlin Papyrus 3033). Hrsg. v. W. V. Davies. Whitstable 1988.
  • Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich. LIT Verlag, Münster/Hamburg/London 2003, S. 177–187.
  • Adolf Erman: Die Literatur der Ägypter. Gedichte, Erzählungen und Lehrbücher aus dem 3. und 2. Jahrtausend v.Chr. J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig 1923, S. 64–77.
  • Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar I. Einleitung und Commentar. In: Mitteilungen aus den Orientalischen Sammlungen. Heft V, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin 1890.
  • Adolf Erman: Die Sprache des Papyrus Westcar. Eine Vorarbeit zur Grammatik der ägyptischen Sprache. Abhandlungen der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Band 36, Göttingen 1889 (Digitalisat bei archive.org). Nachgedruckt in: Adolf Erman: Akademieschriften (1880–1928). Teil I: 1880–1910. Opuscula 13. Leipzig 1986.
  • Harold M. Hays: The Historicity of Papyrus Westcar. In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Band 129, 2002, S. 20–30.
  • Hanna Jenni: Der Papyrus Westcar. In: Studien zur altägyptischen Kultur. Band 25, 1998, S. 113–141.
  • Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. Eine philologische und literaturwissenschaftliche (Neu-)Analyse. In: Ägyptologische Abhandlungen, Band 70. Harrassowitz, Wiesbaden 2008, ISBN 3447056517.
  • Miriam Lichtheim: Ancient Egyptian literature: a book of readings. The Old and Middle Kingdoms. Band 1. University of California Press 2000 (2. Auflage), ISBN 0520028996.
  • Jenny Berggren: The Ipwt in Papyrus Westcar. Master’s Thesis, Uppsala 2006 (PDF; 2,57 MB).
  • Iorwerth E. S. Edwards, Carl-Johan Gadd, Nicholas G. L. Hammond: The Cambridge Ancient History 1,1: Prolegomena and Prehistory. Cambridge University Press, Cambridge 1970 (3. Auflage), ISBN 0521070511

Weblinks

 Commons: Papyrus Westcar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 15–17.
  2. Adolf Erman: Mein Werken und mein Wirken. Erinnerungen eines alten Berliner Gelehrten. S. 262.
  3. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 317–320.
  4. Adolf Erman: Die Literatur der Aegypter. S. 20.
  5. zu den Schätzungen siehe Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 19.
  6. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 17–21.
  7. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 29–30.
  8. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar. S. 7.
  9. Verena M. Lepper macht darauf aufmerksam, dass aufgrund der Schäden am Papyrus nicht mehr feststellbar ist, ob nur ein Spruch aufgesagt wurde oder ein magisches Werkzeug zum Einsatz kam (vergl. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 81.)
  10. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 30–35.
  11. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar. S. 8–9.
  12. Solche Fischanhänger sind typisch für das späte Mittlere Reich, was die Datierung des Werkes in diese Zeit bestätigt; siehe: Henry G. Fischer: Some Iconographic and Literary Comparisons. In: Jan Assmann; Erika Feucht, Reinhard Grieshammer (Herausgeber): Fragen an die altägyptische Literatur; Studien zum Gedenken an Eberhard Otto. Wiesbaden 1977, S. 155–170; Bild eines Fischanhängers
  13. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar. S. 36.
  14. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 37.
  15. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar. S. 9–10.
  16. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 36–41.
  17. Antiker Name von Dahschur im Alten Reich (vergl. Jean Claude Goyon, Christine Cardin: Proceedings of the Ninth International Congress of Egyptologists, Band 1. S. 1128).
  18. Am ehesten mit „Schrein“ oder „Versiegelte Kammer“ zu übersetzen, da dem Heiligtum des Thot auch in späteren Sargtexten „magische Kammern“ nachgesagt wurden (siehe hierzu Jenny Berggren: The Ipwt in Papyrus Westcar. S. 46–48).
  19. Es ist unsicher, ob Dedi mit „Vornehmes Vieh“ tatsächlich den Menschen meint, obgleich es logisch erscheint (siehe hierzu Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 112).
  20. Nach Verena M. Lepper ist eine Rohrdommel gemeint, die in Opferlisten des AR erwähnt wird (vergl. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 115).
  21. So wurde zu Cheops’ Zeit der Nil genannt (vergl. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 119).
  22. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 41–47.
  23. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar. S. 10–11.
  24. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 48–54.
  25. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar. S. 11–14.
  26. Friedrich Lange: Die Geschichten des Herodot, Band 1. S. 188–190.
  27. Diodor: Bibliotheca Historica. I, 64 (Onlineversion)
  28. Michael Haase: Eine Stätte für die Ewigkeit: Der Pyramidenkomplex des Cheops aus baulicher, architektonischer und kulturgeschichtlicher Sicht. Mainz, Zabern 2004, ISBN 3-8053-3105-3, S. 124–126.
  29. Udo Bartsch: Unterhaltungskunst von A–Z. S. 85.
  30. Alan B. Lloyd: Herodotus, book II. S. 104–106.
  31. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 308–310.
  32. Miriam Lichtheim: Ancient Egyptian literature. S. 211.
  33. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar. S. 52 & 56.
  34. Dietrich Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewusstsein ihrer Nachwelt. Münchner ägyptologische Studien 17. Berlin 1969. S. 160.
  35. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 146 & 299.
  36. Wolfgang Helck, Eberhard Otto, Wolfhart Westendorf: Lexikon der Ägyptologie, 4. Band. S. 151.
  37. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 95.
  38. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar. S. ##
  39. Verena M. Lepper: Untersuchungen zu pWestcar. S. 142.
  40. Toby Wilkinson: Early Dynastic Egypt. Routledge, London 1999. S. 103.
  41. Iorwerth E. S. Edwards, Carl-Johan Gadd, Nicholas G. L. Hammond: The Cambridge Ancient History 1,1. S. 177.
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