Parchowo

Parchowo
Parchowo
POL gmina Parchowo COA.svg
Parchowo (Polen)
Parchowo
Parchowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Bytów
Geographische Lage: 54° 12′ N, 17° 40′ O54.20694444444417.669166666667Koordinaten: 54° 12′ 25″ N, 17° 40′ 9″ O
Einwohner:

1100

Postleitzahl: 77-124
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GBY
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ŻukowoBytów
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Fläche: 130,9 km²
Einwohner:

3404
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 26 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2201072
Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindevorsteher: Andrzej Dołębski
Adresse: ul. Krótka 2
77-124 Parchowo
Webpräsenz: www.parchowo.pl

Parchowo (deutsch Parchau, kaschubisch Parchòwò) ist ein Dorf im Zentrum der polnischen Woiwodschaft Pommern. Die Gmina Parchowo ist eine Landgemeinde, die ihren Sitz in Parchowo hat. Die Gemeinde mit ca. 3.400 Einwohnern ist seit 2006 zweisprachig (Polnisch und Kaschubisch).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Parchowo liegt zwischen den Städten Danzig und Stolp in einer landschaftlich reizvollen Gegend, die von Wäldern und Seen geprägt ist. Das Gebiet gehört zur Kaschubischen Seenplatte. In unmittelbarer Nähe befindet sich der 420 Hektar große Große Mauschsee (Jezioro Mausz). Nahe gelegen ist ebenfalls ein 214 Hektar großes Torf- und Waldnaturschutzgebiet. Die nächste größere Stadt ist Bytów (Bütow), 17 Kilometer westlich gelegen.

Geschichte

Vormittelalterliche Urnenfunde zeugen von einer frühen Besiedlung um das heutige Parchowo. Im Jahre 1253 wurde der Ort schriftlich von einem Bischof Wolimir erwähnt, der von einem Erlass des Zehnten wegen der schlechten Ertragslage der Landwirtschaft berichtet. Es wird angenommen, dass die Pfarrei um 1230 vom pommerellischen Herzog Swantopolk II. errichtet wurde. Während der Zugehörigkeit zu Pommerellen unterstand der Ort dem Burgbezirk von Chmielno (Chmelno).

Nach dem Aussterben der pommerellischen Herzöge fiel das Land 1310 an den Deutschen Orden, doch regelten sich die örtlichen Angelegenheit Parchowos weiter nach polnischem Recht. Die Ordensritter herrschten hier bis 1466, ehe sie mit dem Zweiten Thorner Frieden Pommerellen an Polen abgeben mussten.

Von 1567 bis 1772 war Parchowo Sitz einer Starostei, die Pfarre gehörte jedoch lange Zeit zum Dekanat Bütow in Pommern. Im Jahre 1666 brach im Ort ein großer Brand aus, dem auch die hölzerne Kirche zum Opfer fiel. Sie wurde jedoch schon im gleichen Jahr wieder aufgebaut.

Als Folge der Ersten polnischen Teilung von 1772 kam Parchowo unter preußische Herrschaft. Es lag nun mit seinem deutschen Namen Parchau in der Provinz Westpreußen und kam nach der preußischen Verwaltungsreform zum Kreis Karthaus im Regierungsbezirk Danzig. 1855 wurde der Neubau der heute noch bestehende St.-Nikolaus-Kirche geweiht. Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges hatte der Ort 660 Einwohner.

Durch den Versailler Vertrag verlor Deutschland große Teile Westpreußens, und so kam Parchau/Parchowo 1920 wieder zu Polen. Es wurde nun im Powiat Kartuzy in der Woiwodschaft Danzig verwaltet. Kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geriet Parchowo unter deutsche Besetzung, die bis zum März 1945 anhielt.

Gmina Parchowo

Ortschaften

Zur Landgemeinde Parchowo gehören folgende Orte:

Polnischer Name Kaschubischer Name Deutscher Name
Baranowo Bôrônòwò Bahrenbruch
Bawernica Bôwenderp Bawersdorf
Bylina Bëlënô Mühlchen*
Chałupa Chałëpa Kathenhof
Chośnica Chòsznica Chosnitz (1942-45 Kußnitz)
Frydrychowo Frëdrëchòwò Friedrichshof
Glinowo Glënòwò Glinow
Gołczewo Gôłcéwò Golzau
Grabacz Grôbacz
Grabowo Parchowskie Grabòwò Parchòwsczé Grabau
Jamno Jamnò Jamen
Jamnowski Młyn Jamnòwsczi Młën Jamener Mühle
Jeleńcz Jeléńcz Jellentsch* (1936-45 Hirschfelde)
Karłowo Karłòwò Carlowo
Nakla Nôkłô Nakel
Nowa Wieś Nowô Wiés Neuendorf
Nowy Folwark Neuvorwerk
Parchowo Parchòwò Parchau
Parchowski Bór Parchòwsczi Bòr Parchauer Boor
Parchowski Młyn Parchòwsczi Młën Parchauer Mühle
Soszyca Soszëca Neukrug*
Struga Strùga
Sylczno Sélczno Schülzen
Wiślany Wislanë
Wygoda Wëgòda Krug Wigodda
Zielony Dwór Zélonë Dwòr Grünhof
Żółno Żôłno Schöllnen
Żukówko Żukòwkò Zukowken* (1938-45 Treuenfelde)

Anmerkung: Die Orte, deren deutscher Ortsname mit einem * gekennzeichnet ist, gehörten früher zur preußischen Provinz Pommern und damit durchgängig bis 1945 zum Deutschen Reich.

Wasserkraftwerk Struga

In der Nähe von Soszyca befindet sich das Wasserkraftwerk Struga am Flusslauf der Słupia (Stolpe), welches seit dem Jahr 1896 in Betrieb ist.[2]

Nachbargemeinden

Czarna Dąbrówka (Czôrnô Dąbrówka; Schwarz Damerkow) Sierakowice (Serakòjce; Sierakowitz)
Bytów (Bëtowò; Bütow) Nachbargemeinden Sulęczyno (Sëlëczëno; Sullenschin)
Studzienice (Stëdzeńce; Stüdnitz) Lipusz (Lëpùsz; Lippusch)

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.
  2. Webseite der Elektrownie Wodne Słupsk Sp. z o.o.zu diesem Kraftwerk (deutsch)

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