Atabae

Atabae
Subdistrikt Atabae
Atabae (Osttimor)
Red pog.svg
Hauptstadt Aidabaleten
Fläche 252,80 km²[1]
Einwohnerzahl 11.024 (2010)[1]
Sucos Einwohner (2010)[2]
Aidabaleten 5.809
Atabae 1.675
Hataz 1.952
Rairobo 1.588
Übersichtskarte
Verwaltungsgliederung von Bobonaro
Lage des Distrikts Bobonaro

Atabae (Atabai, Atalaia) ist ein Subdistrikt und Suco im Norden des osttimoresischen Distrikts Bobonaro. Der Ort Atabae liegt im benachbarten Suco Rairobo. Hauptort des Subdistrikts ist Aidabaleten, der fälschlicherweise immer wieder als „Atabae“ bezeichnet wird.[3]

Inhaltsverzeichnis

Der Suco

Suco Atabae
Orte Position[4] Höhe Orte Position[4] Höhe
Aidabaracabe 8° 48′ S, 125° 13′ O-8.8029117747222125.21124601361[5] ? Atumate 8° 50′ S, 125° 11′ O-8.8366666666667125.17611111111223 223 m
Daarobou 8° 50′ S, 125° 12′ O-8.8258333333333125.2044444444497 97 m Dirularan 8° 50′ S, 125° 12′ O-8.8319444444444125.2011111111151 51 m
Fatubesi 8° 48′ S, 125° 13′ O-8.7977777777778125.2119444444424 24 m Hatubou 8° 50′ S, 125° 12′ O-8.8347222222222125.1988888888951 51 m
Kakamata 8° 46′ S, 125° 12′ O-8.7711111111111125.201111111110 m Koilima 8° 50′ S, 125° 12′ O-8.8386111111111125.1952777777879 79 m
Loumate 8° 49′ S, 125° 12′ O-8.8219444444444125.20597 97 m Lugu Teho 8° 49′ S, 125° 12′ O-8.8194444444444125.2069444444462 62 m
Made Bau 8° 46′ S, 125° 12′ O-8.7697222222222125.198611111110 m Malete 8° 47′ S, 125° 12′ O-8.7888888888889125.19277777778268 268 m
Maleteten 8° 49′ S, 125° 11′ O-8.8144444444444125.18111111111274 274 m Nunudoi 8° 48′ S, 125° 13′ O-8.7958333333333125.2111111111133 33 m
Oebola 8° 46′ S, 125° 12′ O-8.7644444444444125.1944444444417 17 m Oekiar 8° 45′ S, 125° 11′ O-8.7566666666667125.186944444446 m
Puemate 8° 50′ S, 125° 12′ O-8.8311111111111125.2027777777851 51 m Saburapo 8° 49′ S, 125° 10′ O-8.8161111111111125.17138888889397 397 m

Der Suco hat 1.675 Einwohner (2010,[2] 2004: 1.479 Einwohner.[6]) Atabae liegt im Nordosten des Subdistrikts und hat eine Fläche von 44,94 km².[7] Westlich liegt der Suco Rairobo, südwestlich Aidabaleten und südlich Hataz. Jenseits des Flusses Nunura liegt der Subdistrikt Cailaco mit seinem Suco Purugua, im Nordosten der Suco Aculau (Subdistrikt Hatulia, Ermera) und im Norden der Subdistrikt Maubara (Distrikt Liquiçá) mit seinen Sucos Guiço und Gugleur.[8]

Der Fluss Hatoleai entspringt im südlichen Grenzgebiets zwischen Rairobo und Atabae, fließt nach Süden, schwenkt dann nach Osten und bildet die gesamte Südgrenze Atabaes. Schließlich mündet er in den Nunura. Wo die Sucos Atabae, Aculau und Purugua aufeinander treffen, bilden Nunura und Marobo zusammen den Fluss Lóis, der dann weiter nach Westen fließt, entlang der Nordgrenze Atabaes, wobei einige Arme in das Gebiet des Sucos reichen.[8]

Die meisten größeren Orte des Sucos liegen nah dem Nunura. Von Süd nach Nord sind dies Koilima, Hatubou, Dirularan, Puemate (Peumate), Daarobu, Loumate, Lugu Teho, Aidabaracabe (Aidabaraeabe), Fatubesi (Fatu Besi, Fatubessi, Faturesi) und Nunudoi. Die Orte gehen teilweise direkt ineinander über. Am Zusammenfluss von Nunura und Marobo liegen die Dörfer Kakamata und Made Bau (Madeboau, Madehoau). Am Lóis liegen die Orte Oebola und Oekiar. Am Hatoleai befindet sich das Dorf Atumate. Im Süden liegen außerdem die Orte Saburapo und Maleteten, im Nordwesten Malete.[8] Grundschulen gibt es in Dirularan und Fatubesi. In Dirularan gibt es zudem einen Hubschrauberplatz für Notfälle.[3]

Atabae teilt sich in die fünf Aldeias Fatubesi, Helesu (Hel-Lesu), Lolocolo, Made Bau und Saburapo.[9]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Fortunato Reis Cardoso zum Chefe de Suco gewählt.[10] Bei den Wahlen 2009 gewann Ernesto Gaspar.[11]

Der Subdistrikt

Geographie

Orte und Flüsse im Subdistrikt. Der Suco liegt im Norden.

Im Norden bildet der Fluss Lóis die Grenze zum Distrikt Liquiçá, östlich des Flusses Nunura liegen die Subdistrikte Cailaco und Maliana. Südöstlich liegt der Subdistrikt Balibo und nach Westen wird Atabae von der Sawusee begrenzt. An der Nordgrenze des Sucos Rairobo führt seit 1990 eine lange Brücke über den Lóis, der bald darauf in die Sawusee mündet. Der Monte Atabae (Goenoeng Atabai, !491.2172225625.166944508° 47′ S, 125° 10′ O-8.7827777777778125.16694444444) liegt 4,1 km entfernt vom Ort Atabae.

Der Subdistrikt teilt sich in vier Sucos: Aidabaleten, Atabae, Rairobo und Hataz (Hatas).

Die Important Bird Area Be Malae-Atabae ist ein für Ornithologen interessantes Gebiet von 3000 ha mit Wald und Feuchtgebieten. [12]

Einwohner

Im Subdistrikt Atabae leben 11.024 Einwohner (2010,[1] 2004: 9.609[13]). Der Altersdurchschnitt beträgt 17,5 Jahre (2010,[1] 2004: 17,5 Jahre[14]). Atabae ist eines der Zentren der Nationalsprache Kemak. Die Kemak-Sprecher bilden die größte Sprachgruppe im Subdistrikt.[14] Als Zweitsprache ist die Amtssprache Tetum weit verbreitet. Bahasa Indonesia wurde während der Besatzungszeit verwendet, die Älteren sprechen noch Portugiesisch. Dieses wird auch in den Schulen unterrichtet.[15]

Wirtschaft

64 % der Haushalte im Subdistrikt bauen Mais an, 63 % Kokosnüsse, 31 % Reis und 30 % Maniok.[2] In Atabae wird Salz aus dem Meer gewonnen.

Geschichte

In Cotubaba (Tutubaba?), nahe Batugade, kam es 1865 zu einem Angriff auf portugiesische Truppen durch timoresische Krieger. Der Herrscher von Atabae rebellierte im Jahr 1893 zusammen mit dem Liurai von Maubara gegen die portugiesischen Kolonialherren. Für Atabae endete die Revolte von Maubara mit einem Ultimatum durch die Portugiesen. Am 14. Juli willigte der Herrscher von Atabae ein, leistete dem König von Portugal den Treueschwur und musste Entschädigungen in Form von Geld, Büffeln und Schweinen zahlen.[17]

Ab Oktober 1975 nutzten indonesische Truppen das Chaos vor dem Abzug der portugiesischen Kolonialherren in Osttimor und besetzten nach und nach die Distrikte Bobonaro, Cova Lima und Oecussi-Ambeno. Bis zum 28. November leisteten Kämpfer der FRETILIN unter Aquiles Freitas Soares in Atabae Widerstand. Ab Mitte November beschossen die Indonesier Aidabaleten von See aus und besetzten den Ort am Morgen des 28. Novembers.[18] Daraufhin entschloss sich die FRETILIN am selben Tag die Unabhängigkeit Osttimors zu erklären, in der Hoffnung, dass die Vereinten Nationen das neue Land anerkennen und unterstützen würden. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Osttimor wurde völkerrechtswidrig komplett annektiert und erlangte erst wieder 2002 seine Unabhängigkeit.[19]

Am 16. Oktober 1999 kam es in Aidabasalala (Suco Hataz) zu einem Gefecht zwischen sechs australischen INTERFET-Soldaten und etwa 20 Mitgliedern einer pro-indonesischen Miliz. Drei Milizionäre kamen dabei ums Leben, drei weitere wurden verletzt.[20]

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English)
  2. a b c Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. a b UNMIT Geographic Maps: Bobonaro District - August 2008
  4. a b Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  5. Get Coordinate - Wiki Koordinaten ermitteln
  6. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  7. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  8. a b c Timor-Leste GIS-Portal
  9. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  10. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  11. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados
  12. Birdlife International - Be Malae-Atabae
  13. Statistisches Amt Timor-Leste Census 2004
  14. a b Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004
  15. Bobonaro District Development Plan 2002/2003 (PDF-Datei; 566 kB)
  16. HP Gruumpe: Osttimor
  17. History of Timor – Technische Universität Lissabon
  18. Jolliffe, Jill. East Timor: Nationalism and Colonialism. Queensland: University of Queensland Press, 1978. OCLC 4833990
  19. ETAN, When East Timor first flew its flag in defiance
  20. Citation.com: Sydney Morning Herald, 25. März 2000, Gallantry award for sergeant who led bloody timor battle

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