Parteiflügel

Parteiflügel

Als Parteiflügel werden jene Teile einer politischen Partei bezeichnet, die eine bestimmte politische Richtung vertreten.

Parteiflügel tragen durch - vor allem innerparteiliche - Diskussionen zur Lebendigkeit und Weiterentwicklung des Politischen Spektrums bei. Sie können aber auch die Spaltung ihrer Partei verursachen oder auslösen.

Daneben gab oder gibt es Kreise von Abgeordneten über Parteigrenzen hinweg:

Inhaltsverzeichnis

Beispiele

Zusammenschlüsse

Deutschland

  • CDU: Leichlinger Kreis (liberale CDU-Politiker), Einstein-Kreis, PKM (Parlamentskreis Mittelstand)[2]
  • In der FDP gibt es unter anderem
    • Schaumburger Kreis ,
    • die Gruppe 'Christen in der FDP-Bundestagsfraktion', 2009 gegründet von 21 Abgeordneten [3]
    • "Liberaler Aufbruch" (gegründet September 2010) und
    • "Dahrendorf-Kreis" (gegründet April 2011, gilt als linksliberal)[4]

(siehe auch FDP - Organisierte Strömungen)

Strömungen in einer Partei können sich auch in anderen parteiinternen Institutionen zusammenfinden. Zum Beispiel gibt es in der CDU die CDA (Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft). Sie wird auch "Arbeitnehmerflügel" genannt; ihre Positionen kollidieren oft mit denen der beiden anderen CDU-Parteiflügel (Liberale und Konservative), die ihre Positionen oft in der CDU-Mittelstandsvereinigung (siehe Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung) artikulieren.[6]

Österreich

Abspaltungen

Sonstiges

Die Einbindung der verschiedenen Parteiflügel gerade in großen Parteien wird von den Fraktionsspitzen (Fraktionsvorsitzender der Partei und seiner Stellvertreter), von der Parteispitze und anderen Parteigremien (Bundesvorstand, Präsidium, Parteitage) geleistet.


Neben Parteiflügeln gibt es in Parteien auch andere Bündnisse:

  • Zweckbündnisse,
  • Seilschaften (der eine hilft dem anderen auch dem 'Weg nach oben' - siehe zum Beispiel Andenpakt)
  • Patronage oder Protektion: ein Älterer / Einflussreicherer fördert gezielt einen Jüngeren und erweitert damit zugleich seine Einflusssphäre

Kritik

"Wenn es keinen Streit gibt, heißt es, in der Partei herrsche autoritäre Grabesruhe. Wenn diskutiert wird, heißt es, die sind uneins, die können nicht führen".[7]

Gerade vor Wahlen wird in Parteien oft "Geschlossenheit" gefordert oder praktiziert (siehe auch Fraktionszwang, Innerparteiliche Demokratie).

Einzelnachweise

  1. rp-online.de 27. Juni 2008
  2. cducsu.de
  3. www.fdp-fraktion.de
  4. www.dahrendorfkreis.de
  5. www.emanzipatorische-linke.de
  6. welt.de 30. April 2009
  7. welt.de 30. April 2009

Siehe auch


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