Pasinger Bahnhof

Pasinger Bahnhof
München-Pasing
Empfangsgebäude des Bahnhofs München-Pasing (Südseite)
Bahnhofsdaten
Kategorie Fernverkehrssystemhalt
Art Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise

9

Reisende

85.000[1] (2008), davon ca. 65.000 S-Bahn

Tägliche Zugfahrten

900[2], davon:

  • Fernverkehr: 170
  • Regionalverkehr: 130
  • S-Bahn: 600
Abkürzung
  • MP (Personenbahnhof)
  • MPB (Betriebsbahnhof)
  • MPG (Güterbahnhof)
Architektonische Daten
Eröffnung

7. Oktober 1840 / 1873

Architekt Friedrich Bürklein / Georg Friedrich Seidel
Baustil Neorenaissance
Stadt München
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 9′ 0″ N, 11° 27′ 41″ O48.1511.4613888888897Koordinaten: 48° 9′ 0″ N, 11° 27′ 41″ O
Eisenbahnstrecken

Fern-/Regionalverkehr:

S-Bahn:

  • S-Bahn-Stammstrecke (KBS 999)
  • S-Bahn-Linien 4–6 und 8 (KBS 999.4–999.6, 999.8)
  • S-Bahn-Linie 20 (KBS 999.20)

Innerstädtischer Nahverkehr:

Liste der Bahnhöfe in Bayern
Alter Pasinger Bahnhof, Zustand 2008

Der Bahnhof München-Pasing (S-Bahn-Halt: Pasing) ist ein im Westen Münchens im Stadtteil Pasing gelegener Fernverkehrsbahnhof mit neun Bahnsteiggleisen und fünf bahnsteiglosen Durchgangsgleisen, die den Bahnhof von Ost-Südost nach West-Nordwest durchqueren. Westlich des Bahnhofs befindet sich ein Betriebsbahnhof zur Zugbereitstellung für den Münchener Hauptbahnhof, östlich ein Güterbahnhof. Der Bahnhof hat ein Einzugsgebiet von etwa 400.000 Einwohnern[2] und wird täglich von über 85.000 Ein-, Aus- und Umsteigern frequentiert zu denen noch ca. 40.000 Benutzer der Unterführung kommen, die diese als Stadtteilverbindung nutzen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem 1839 die erste Münchener Eisenbahnstrecke von München nach Lochhausen errichtet worden war, bekam die am westlichen Münchener Stadtrand gelegene Gemeinde Pasing anlässlich der Verlängerung der bestehenden Strecke von Lochhausen nach Augsburg am 7. Oktober 1840 einen eigenen, aus zwei Bretterbuden bestehenden Haltepunkt. Erst am 21. Mai 1854, zur Eröffnung der Linie nach Starnberg, die sich in Pasing von der Strecke Richtung Lochhausen trennt, wurde der Haltepunkt zu einem Bahnhof aufgewertet und erhielt im Süden der Gleisanlagen ein von Friedrich Bürklein entworfenes, backsteinernes Stationsgebäude. Bürklein hatte zuvor bereits den Münchener Hauptbahnhof sowie das Maximilianeum und die Backsteingebäude der Maximilianstraße entworfen. Dieses Bahnhofsgebäude, ein zweigeschossiger Bau mit zwei Seitenflügeln und einer Wartehalle, ist der älteste noch erhaltene Bahnhof in Oberbayern[3].

Als nur kurze Zeit später mit dem Bau einer weiteren Bahnlinie von München in Richtung Westen nach Buchloe begonnen wurde, musste 1873 der Bahnhof auch aufgrund des starken Wachstums der Gemeinde auf sechs Gleise mit 25 Wärterhäuschen erweitert werden. Damit einher ging der Bau eines neuen, größeren Empfangsgebäudes. Dieses heute noch benutzte und unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsgebäude wurde von Georg Friedrich Seidel geplant, westlich des alten „Bürklein-Bahnhofes“ errichtet und am 1. Mai 1873 für den Publikumsverkehr geöffnet[2]. Weiterhin wurde nördlich der Strecke ein Güterschuppen gebaut.

Aufgrund der günstigen Verkehrsanbindung zur Nachbarstadt München und der Lage am Verzweigungspunkt vierer Bahnstrecken – 1903 kam die letzte Strecke nach Herrsching hinzu – entwickelte sich Pasing schnell zu einem beliebten Zielpunkt für Ausflugsfahrten und der Bahnhof zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt. Im Jahr 1874 wurden im Pasinger Bahnhof bereits 64.842 Fahrscheine verkauft, um die Jahrhundertwende betrug diese Zahl mehr als eine Million[4]. Zur Stadterhebung am 1. Januar 1905 bestand ein 7,5-Minuten-Takt zwischen Pasing und dem 12 Zugminuten entfernten Münchener Hauptbahnhof – eine Zugdichte, die dem heutigen S-Bahn-Verkehr nahe kommt. Auch die Entwicklung Pasings zur „Schulstadt“ im Westen Münchens förderte den Verkehr. Um 1900 wurde östlich des Personenbahnhofs ein Güterbahnhof eingerichtet. Zwischen 1916 und 1927 wurden die den Bahnhof Pasing passierenden Strecken elektrifiziert.

Nach der von der nationalsozialisten Reichsregierung forcierten Zwangseingemeindung Pasings nach München erhielt der Bahnhof am 1. Oktober 1938 den offiziellen Namen München-Pasing. Von den weitreichenden Plänen der Reichsbahnbaudirektion zur Umgestaltung der Münchener Bahnanlagen, die unter anderem die Umwandlung und Verlegung des Münchener Hauptbahnhofes in einen Durchgangsbahnhof auf Höhe der Friedenheimer Brücke und die Errichtung einer Prachtstraße zwischen Stachus und Pasing beinhalteten, kam wegen des Kriegsausbruchs nur der Bau eines Betriebs- und Abstellbahnhofes westlich des auch als Westbahnhof bezeichneten Pasinger Bahnhofes und kleinere weitere Betriebsbauten zur Ausführung. Die schon in dieser Zeit angedachte Einführung eines S-Bahn-Systems in München wurde erst knapp 30 Jahre nach Kriegsende umgesetzt.

Zwischen 1951 und 1958 wurde im Rahmen weiterer umfangreicher Kapazitätsausweitungen das gesamte Gleisfeld um rund 60 Meter nach Norden verschoben. Die alten Bahnsteige wurden entfernt beziehungsweise erneuert. Die im Bahnhofsbereich befindlichen Unterführungen wurden renoviert, unter dem westlichen Teil des Gleisfeldes entstand ein Post- und Gepäcktunnel mit Aufzügen zu den Bahnsteigen. Weiterhin wurden zwischen 1954 und 1957 die bisherigen sechs Stellwerke des Bahnhofs Pasing durch ein Gleisbildstellwerk der Firma Siemens & Halske ersetzt. Allein dieser Umbau kostete 34 Millionen Mark. Schließlich wurde 1959 die Ausfädelung der Strecke Richtung Augsburg durch ein Überwerfungsbauwerk kreuzungsfrei gestaltet, sodass Zu- und Abfahrten zwischen Bahnhof und der Augsburger Strecke sowie dem westlich des Bahnhofes entstandenen Betriebsbahnhofes unabhängig voneinander durchgeführt werden konnten.

Am 28. Mai 1972, wenige Monate vor Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in München, nahm die S-Bahn München den regulären Betrieb auf. Damit einher gingen im Bereich des Pasinger Bahnhofes, der als Verzweigungspunkt vierer S-Bahn-Linien einen wichtigen Knotenpunkt im neuen S-Bahn-Netz darstellte, weitere Umbauten des Spurplanes. Die Strecke Richtung Westkreuz (S5 und S6) wurde höhenfrei unter den Strecken Richtung Aubing (S4, heute S8) und Lochhausen (S3, heute S4) hindurchgeführt. Zusätzlich zu den S-Bahnen hielten zahlreiche Regional- und Fernzüge in Pasing. Während ursprünglich InterCity-Züge nur in den Stunden des Berufsverkehrs den Pasinger Bahnhof bedienten, wurde Pasing zum Sommerfahrplan 1991 zum IC-Systembahnhof aufgestuft. Seit 1992 ist Pasing über die S8 im 20-Minuten-Takt direkt an den Münchener Flughafen Franz Josef Strauß angebunden.

Heutige Situation

Der Pasinger Bahnhof ist heute mit 85.000 Reisenden täglich der viertgrößte Bahnhof Bayerns[1]. Ein Großteil der Regional- und Fernverkehrszüge, darunter etliche ICE und IC, der Deutschen Bahn in Richtung Augsburg, Buchloe und Tutzing sowie die Züge des Arriva-Länderbahn-Express nach Lindau und Oberstdorf halten in Pasing und bilden einen Taktknoten zu den Fahrplanminuten .00 und .30.

Bahnanlagen

Südlich der Gleisanlagen befindet sich das heute noch genutzte Empfangsgebäude von 1873 mit Verwaltungsräumen der Bahn, einer Fahrkartenverkaufs- und Informationsstelle sowie einem Schnellrestaurant. Nördlich schließt sich ein flacher, hallenartiger Bau, die sogenannten Würmtaldächer, an, dessen Decke von gußeisernen Streben der ursprünglichen Perronhalle getragen wird und in dem Fahrkartenschalter, Presse- und weitere Restaurationsbetriebe untergebracht sind. Von hier aus führt eine schräge Rampe zu einem Tunnel unterhalb der Gleise, vom dem aus die Bahnsteige erreicht werden können. Die Mittelbahnsteige der von Süden nach Norden nummerierten Gleise 2 bis 9 sowie der Seitenbahnsteig von Gleis 1 sind von diesem Tunnel aus nur über Treppen erschlossen; an den Aufgängen zu den Gleisen 4/5 und 8/9 sind außerdem Gepäckförderbänder angebracht. Auf der Bahnhofsnordseite mündet der Tunnel nach Unterquerung der bahnsteiglosen Gleise über kleine Treppen in die August-Exter-Straße. Hier befinden sich Taxistände, eine Bushaltestelle und in unmittelbarer Nähe das Kulturzentrum Pasinger Fabrik.

Südlich des Bahnhofsgebäudes schließt sich ein Bahnhofsvorplatz mit Taxiständen und Bushaltestellen sowie Kurzzeitparkplätzen an. Westlich zwischen Empfangsgebäude und Gleisanlagen befinden sich Fahrradstellplätze. Vom Parkplatz aus führt ein Betriebstunnel unter die Gleise. Über diesen Tunnel, der nur von Süden her erreichbar ist, können Personen mit Gehbehinderungen über Lastenaufzüge zu den Bahnsteigen gebracht werden. Östlich des Empfangsgebäudes steht der alte, derzeit ungenutzte und teilweise verfallene Bürklein-Bahnhof mit ebenfalls nicht mehr genutzten Güterbahnanlagen. Hier unterquert ein zweiter, von Fußgängern und Radfahrern nutzbarer Tunnel die Gleise. Dieser erschließt derzeit (2009) nur die Gleise 4/5 und 6/7, im Rahmen des Umbaus der Regional- und Fernbahnsteige sollen auch diese über Treppen angeschlossen werden.

In unmittelbarer Nähe des Bahnhofes kreuzen zwei Straßenunterführungen (östlich Offenbachstraße, westlich Lortzingstraße/Alte Allee/Pippiger Straße) die Gleistrasse, die Verbindungen zwischen den Pasinger Villenkolonien und den anderen nördlich der Bahn gelegenen Ortsteilen mit dem Pasinger Zentrum, Südpasing und der zur Bahn parallel in die Münchener Innenstadt führenden Ausfallstraße in Ost-West-Richtung, der Landsberger-/Bodenseestraße (B2), herstellen. Zwischen der westlichen Straßenunterführung unterqueren Würm und Würmkanal mit einem uferparallel angelegten Fuß- und Radweg (Hermann-Hesse-Weg) die Bahn.

Die Bahnsteige sind wie folgt den verschiedenen Zuggattungen und Zielen zugeordnet: Gleis 1 im Süden des Bahnhofes dient hauptsächlich als Warte- und Abstellgleis für die Züge der S-Bahn-Linie 20 nach Deisenhofen, wird aber auch - vor allem im Berufsverkehr - als Ausweichgleis für die Züge von Gleis 2 und 3 benutzt. Dort halten die Regionalzüge von und nach Tutzing und Buchloe sowie die Verstärker-S-Bahnen des Berufsverkehrs zum Hauptbahnhof und in Richtung Solln. Gleis 4 und 5 sind den stadteinwärtigen S-Bahnen vorbehalten, Gleis 6 und 7 den stadtauswärtigen. Gleis 8 und 9 schließlich werden von den Regional- und Fernverkehrszügen der Strecke nach Augsburg bedient. Durch entsprechende Weichenverbindungen im Gleisvorfeld können im Störfall die einzelnen Bahnsteige sehr flexibel genutzt werden.

Die Längen der Bahnsteige betragen[5]:

  • Bahnsteig 0 (Gleis 1): 221 m
  • Bahnsteig I (Gleise 2 und 3): 310 m
  • Bahnsteig II (Gleise 4 und 5): 232 m
  • Bahnsteig III (Gleise 6 und 7): 278 m
  • Bahnsteig IV (Gleise 8 und 9): 416 m

Die Bahnsteigkanten haben an allen Bahnsteigen eine Höhe von 85 cm und entsprechen damit nicht den üblichen Normen[2]. Ein entsprechender Umbau hat bereits begonnen.

Alle Bahnsteige sind mit LCD-Bildschirmen ausgerüstet, die auf die jeweils nächsten Züge hinweisen. Am Süd- und Nordende der Unterführung sowie an den Aufgängen zu den Bahnsteigen befinden sich ebenfalls Bildschirme, die Ziel und Abfahrtszeit der bis zu sieben nächsten Züge anzeigen und über Störungen im Betriebsablauf informieren können.

Verkehrsanbindung

In Pasing trennen sich die vom Münchener Hauptbahnhof nach Westen und Südwesten führenden Strecken. Alle vier Strecken sind vollständig elektrifiziert und mindestens zweigleisig ausgebaut, die Strecken nach Starnberg und Lochhausen sind viergleisig. Folgende Kursbuchstrecken passieren den Bahnhof oder beginnen hier:

Fern- und Regionalverkehr

Pasing ist Halt der ICE-Linien 11 (München–Augsburg–Mannheim–Kassel–Berlin, zweistündlich), 25 (München–Augsburg–Würzburg–Kassel–Hannover–Hamburg/Bremen, einzelne Halte), 28 (München–Augsburg–Nürnberg–Berlin, zweistündlich) und 42 (München–Augsburg–Mannheim–Dortmund, zweistündlich)[6]. Weiterhin halten Züge der EC-/IC-Linien 26 (München–Augsburg–Würzburg–Kassel–Hannover–Hamburg), 28 (München–Augsburg–Nürnberg), 32 (Klagenfurt–München–Augsburg–Mannheim–Dortmund), 60 (München–Augsburg–Karlsruhe–Straßburg) und 62 (Wien/Klagenfurt–München–Augsburg–Stuttgart–Frankfurt (Main)) sowie die Nachtzüge der CityNightLine München–Hamburg. Die Halte der internationalen Verbindungen nach Zürich (EC 88) und Paris (Orient-Express (Paris)–Straßburg–Wien, TGV Paris–München) wurden 2007 aufgehoben.

Die zahlreichen in Pasing haltenden Regionalexpresszüge und Regionalbahnen bieten regelmäßig umsteigefreie Verbindungen nach Kochel, Mittenwald, Innsbruck, Garmisch-Partenkirchen, Weilheim, Memmingen, Kempten, Oberstdorf, Lindau und Augsburg. Außerdem halten einige Züge, vor allem in den Hauptverkehrszeiten, an den jeweiligen Endpunkten der S-Bahn-Linien und an ausgewählten, stark frequentierten weiteren S-Bahn-Stationen (Fürstenfeldbruck/S8 und Starnberg/S6) und binden diese so schnell an die Stadt München an.

Die meisten Züge fahren von Pasing aus ohne Halt weiter nach München Hbf., nur wenige Verbindungen verkehren über den Abzweig Landsberger Straße und den Südring direkt zum Bahnhof München Ost, ohne am Hauptbahnhof zu halten, so der Nachtzug des Orient-Express von Paris nach Wien.

Zuggattung Strecke Verkehrsangebot
Intercity-Express
(Linie 11)
  MünchenAugsburgUlmStuttgartMannheimFrankfurt (Main) Hbf
Kassel-WilhelmshöheBerlin Ostbahnhof
120-Minuten-Takt
Intercity-Express
(Linie 25)
  München–Augsburg–WürzburgFulda–Kassel-Wilhelmshöhe–
HannoverBremen/Hamburg-Altona
einzelne Halte
Intercity-Express
(Linie 28)
  München–Augsburg–NürnbergLeipzigBerlin-Gesundbrunnen(–Rostock) 120-Minuten-Takt
Intercity-Express
(Linie 42)
  (Innsbruck–)München–Augsburg–Ulm–Stuttgart–Mannheim–
Frankfurt (Main) FlughafenKölnEssenDortmund
120-Minuten-Takt
Intercity
(Linie 26)
  Hamburg–Hannover–Kassel–Würzburg–Augsburg–München(–Garmisch-P.–Mittenwald)
jeweils

einzelne

Halte
Intercity
(Linie 28)
  München–Augsburg–Nürnberg
Eurocity
(Linie 32)
  Klagenfurt–SalzburgMünchen–Augsburg–Ulm–Stuttgart–
Mannheim–Koblenz–Köln–Essen–Dortmund
Intercity/Eurocity
(Linie 60)
  München–Augsburg–Ulm–Stuttgart–Karlsruhe(–Straßburg)
Intercity/Eurocity
(Linie 62)
  Klagenfurt–Salzburg–München–Augsburg–Ulm–Stuttgart–
Mannheim–Frankfurt (Main)
Regional-Express   MünchenGeltendorf Buchloe 120-Minuten-Takt
Regional-Express   München–Augsburg–Günzburg–Ulm 120-Minuten-Takt
Regional-Express   München–(Fürstenfeldbruck –)Geltendorf –Buchloe–MindelheimMemmingen 60-Minuten-Takt
(alternierend)
Regional-Express   München–Geltendorf –Buchloe–KaufbeurenFüssen
Regional-Express   München–Augsburg einzelne Züge
ALEX   München–Geltendorf –Buchloe–Kaufbeuren–KemptenImmenstadt-Lindau 60-Minuten-Takt
(Zugteilung in Immenstadt)
ALEX   München–Geltendorf –Buchloe–Kaufbeuren–KemptenImmenstadt-Oberstdorf
Regionalbahn   MünchenTutzing –Weilheim–Murnau–Garmisch-P.–Mittenwald(–Innsbruck) 60-(120-)Minuten-Takt
Regionalbahn   München–Starnberg –Tutzing–SeeshauptKochel 60-Minuten-Takt
Regionalbahn   München–(Mammendorf –)Augsburg–Donauwörth 120-Minuten-Takt

Nahverkehr

Die S-Bahn-Linien nach Mammendorf (über Gröbenzell und Maisach, S4), Geltendorf (über Aubing, Puchheim und Fürstenfeldbruck, S8), Herrsching/Ammersee (über Germering und Gilching, S5) und Tutzing/Starnberger See (über Gräfelfing, Gauting und Starnberg, S6) unterstützen den Regionalverkehr auf den stadtnahen Streckenabschnitten. In die Münchener Innenstadt wird durch die Bündelung der vier genannten S-Bahn-Linien auf der sogenannten Stammstrecke der S-Bahn zwischen Ostbahnhof und Pasing eine sehr hohe Zugdichte erreicht. Im Berufsverkehr bieten die im 10-Minuten-Takt verkehrenden Linien S4 und S5 mit den alle 20 Minuten verkehrenden Linien S6 und S8 alleine 18 Fahrtmöglichkeiten pro Stunde in die Innenstadt an, hinzu kommen die teilweise mit den Fahrkarten des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes nutzbaren Regionalzüge bis Hauptbahnhof. Der nächste S-Bahn-Halt stadteinwärts ist Laim (S4–6, S8) beziehungsweise Heimeranplatz (S20), stadtauswärts folgen Langwied (S4), Leienfelsstraße (S8) und Westkreuz (S5 und S6).

Außerdem ist Pasing Endstation der stündlich verkehrenden S-Bahn-Linie 20, deren Strecke ohne Halt in Laim über die sogenannte Sendlinger Spange nach Süden in die Strecke der Linien 7 und 27 einmündet und ab Solln über die Großhesseloher Isarbrücke nach Deisenhofen führt. Sie ist eine von nur drei S-Bahn-Linien, die den Innenstadtabschnitt (Laim–)Donnersberger Brücke–Hauptbahnhof–Marienplatz–Ostbahnhof nicht bedienen.

Im Berufsverkehr gibt es zudem einzelne Verstärker-S-Bahnen, die von auswärts kommend ohne Halt weiter zum Hauptbahnhof geführt werden und dort enden oder auf die Strecke der S20 durchgebunden werden.

Linie Strecke Verkehrsangebot
4   Mammendorf–Maisach–Olching–Pasing–Laim–Hauptbahnhof (Tief)–
Ostbahnhof–Zorneding–Grafing–Ebersberg
10-Minuten-Takt
5   Herrsching–Weßling–Gilching–Germering–Pasing–Laim–Hauptbahnhof (Tief)–
Ostbahnhof–Giesing–Unterhaching–Deisenhofen–Holzkirchen
10-Minuten-Takt
6   Tutzing–Starnberg–Gauting–Gräfelfing–Pasing–Laim–Hauptbahnhof (Tief)–
Ostbahnhof–Giesing–Neuperlach Süd–Höhenkirchen-Siegertsbrunn–Kreuzstraße
20-Minuten-Takt
8   Geltendorf–Fürstenfeldbruck–Puchheim–Aubing–Pasing–Laim–Hauptbahnhof (Tief)–
Ostbahnhof–Daglfing–Ismaning–Flughafen München
20-Minuten-Takt
20  
 
Pasing–Heimeranplatz–Solln–Deisenhofen 60-Minuten-Takt

Straßenbahn und Bus

Neben den zahlreichen Bahnverbindungen ist der Pasinger Bahnhof aufgrund der historischen Entwicklung Pasings als ursprünglich eigenständige Stadt ein wichtiger innerstädtischer Verkehrsknotenpunkt. Etwa 500 Meter südlich des Bahnhofes, am Pasinger Marienplatz, endet die Straßenbahnlinie 19, außerdem bedienen tagsüber insgesamt sechs innerstädtische Buslinien, darunter zwei sehr häufig verkehrende Metrobuslinien, Haltestellen auf der Nord- und Südseite des Bahnhofes (Pasing Bahnhof: 56, 57, 157, 160, 161, 162; Pasing Bahnhof Nord: 160). Mit ihnen werden vor allem die Stadtgebiete um den Bahnhof herum erschlossen und mit dem Bahnhof verbunden. Zudem bestehen Busverbindungen nach Fürstenried, Neuaubing und zum Laimer Platz, der westlichen Endstation der U-Bahn-Linie 5. Der Badebus der Linie 96 erschließt im Sommer das Freizeitgebiet um die Langwieder Seen am westlichen Stadtrand.

Nachts ist die Münchener Innenstadt stündlich mit der Nachtstraßenbahnlinie N19 von Pasing aus erreichbar. Am Wochenende verkehrt diese im Halbstundentakt und wird ergänzt durch zwei Nachtbuslinien nach Neuaubing und Obermenzing.

Außerdem ist Pasing Endhaltepunkt der Regionalbuslinie 732 nach Odelzhausen.

Insgesamt wird der Pasinger Bahnhof täglich von etwa 21.000 Busfahrgästen zum Ein-, Aus- oder Umsteigen frequentiert, hinzu kommen etwa 4.900 Fahrgäste von der am Pasinger Marienplatz endenden Straßenbahn[7].

Schematischer Nahverkehrsplan von Pasing und Umgebung

Künftige Entwicklung

Trotz seiner herausragenden Bedeutung für den Nah- und Fernverkehr wie auch den innerstädtischen Verkehr entspricht der Bahnhof bis heute nicht den verbreiteten Standards bezüglich barrierefreiem Zugang und Bahnsteigausrüstung. Zudem sind die Bahnsteige in einem sehr schlechten baulichen Zustand, weshalb der Bahnhof seit April 2008 nach langjährigen Planungen entsprechend ausgebaut wird[8]. Im Rahmen der Bebauung ehemaliger Bahnflächen auf der Achse Hauptbahnhof–Laim–Pasing sowie der Verkehrsberuhigung des Pasinger Ortszentrums sind zahlreiche weitere Baumaßnahmen im direkten Umfeld des Bahnhofes geplant und teilweise in der Umsetzung begriffen.

Umgestaltung des Bahnhofes

Seit Anfang der 1970er Jahre wurde immer wieder ein seiner Bedeutung entsprechender behindertengerechter Ausbau des Bahnhofes Pasing gefordert[9]. Neben den 85.000 Fahrgästen wird der Tunnel, der den einzigen Zugang zu den Bahnsteigen darstellt, täglich von bis zu 40.000 weiteren Fußgängern als Stadtteilverbindung genutzt[2]. Daher wird zwischen 2008 und 2012 der gesamte Bahnhof renoviert und barrierefrei gestaltet. Die Gesamtkosten von voraussichtlich 40,4 Millionen Euro[2], wovon alleine 29,4 Millionen Euro auf den Bahnsteigumbau entfallen[10], werden zum Großteil vom Freistaat Bayern (ca. 21,5 Millionen Euro) und dem Bund (ca. 13,5 Millionen Euro) getragen, den Restbetrag übernimmt die Deutsche Bahn[8].

Unterführungen und S-Bahnsteige

Um die bisherige, stark frequentierte Hauptunterführung zu entlasten und die Ertüchtigung dieser zu ermöglichen, wurde im ersten Bauabschnitt zwischen April und September 2008 zunächst die rund 50 Meter weiter östlich gelegene Rad- und Fußwegunterführung erneuert und von dieser aus Treppenzugänge zu den S-Bahnsteigen (Gleise 4–7) geschaffen. Im zweiten Bauabschnitt, der zwischen August und Oktober 2008 umgesetzt werden soll, wird das Nordportal des Bahnhofes umgestaltet und eine eingehauste Zugangsrampe errichtet.

Anschließend werden zwischen Oktober 2008 und November 2009 unter wechselnd halbseitiger Sperrung der Hauptunterführung die bisherigen Zugangstreppen auf der Westseite erneuert und Aufzüge zu den Bahnsteigen errichtet werden. Die beiden östlichen Festtreppen sollen durch Rolltreppen ersetzt werden.

Ab Oktober 2009 werden schließlich die Bahnsteigkanten von 85 cm auf 96 cm angehoben und der Bodenbelag renoviert. Außerdem werden die Bahnsteige auf für den S-Bahn-Betrieb ausreichende 210 Meter Länge gekürzt sowie auf der gesamten Länge überdacht und bis Mai 2010 mit taktilen Leiteinrichtungen ausgerüstet.[2]

Regional- und Fernbahnsteige

Ab Mai 2009 sollen die beiden Regional- und Fernbahnsteige (Gleise 2/3 und 8/9) ebenso wie die S-Bahnsteige mit Aufzügen und Rolltreppen versehen sowie erneuert und überdacht werden. Die Bahnsteigkanten werden auf 76 cm abgesenkt und der Bahnsteig an Gleis 2/3 auf 320 Meter verlängert. Der Fernbahnsteig an Gleis 8 und 9 behält seine jetzige Länge von 410 Metern bei. Einzig der Seitenbahnsteig an Gleis 1 soll nach derzeitigem Planungsstand nicht erneuert werden (siehe dazu auch Abschnitt #S-Bahn).

Empfangsgebäude

Im Rahmen der Umgestaltung der Unterführungen und Bahnsteige sowie dem Bau der Nordumgehung des Pasinger Zentrums sollen auch das Empfangsgebäude und der Bereich zwischen diesem und den Bahnsteigen umgestaltet werden. Der Nordteil der Würmtaldächer soll um etwa einen Meter abgesenkt und durch Treppen und Rampen mit der heutigen Ebene verbunden werden. Dabei werden Freischankflächen für die angrenzenden Gastronomiebetriebe entstehen. Nördlich an die Würmtaldächer schließt sich der Neubau eines zweigeschossigen Terminalgebäudes an, in dem sich die Rampe zur Gleisunterführung, Ladenflächen sowie Treppen und Aufzüge zur Straßen-Nordumgehung befinden werden. Weiterhin soll eine Treppenverbindung zwischen Würmtaldächern und der östlichen Fußgängerunterführung geschaffen werden. Im Kellergeschoss des Terminalgebäudes ist die Schaffung von etwa 1.000 Fahrradstellplätzen geplant[11][12]. Die Kosten für dieses Teilprojekt werden auf 10,4 Millionen Euro geschätzt[2].

Bahnhofsumfeld

Das Pasinger Zentrum um den Pasinger Marienplatz südlich des Bahnhofes wird derzeit bestimmt durch die in Ost-West-Richtung verlaufende Landsberger Straße, die eine wichtige Ein- und Ausfallstraße für den Westen der Stadt München bildet. Über diese passieren bis zu 39.000 Fahrzeuge täglich den Pasinger Marienplatz[13].

Nordumgehung, Marienplatz und Bahnhofsplatz

Altes Wasserpumpenhaus westlich des Bahnhofs

Um das Zentrum zu entlasten und fußgängerfreundlicher zu gestalten, ist der Bau einer Umgehungsstraße, der sogenannten Nordumgehung Pasing (NUP) vorgesehen. Diese soll westlich des Ortskerns aus dem bisherigen Straßenverlauf nach Norden ausscheren, der Lortzingstraße folgen und südlich der Bahn entlang dieser nach Osten weiterführen. Dabei werden die Bahnhofsanlagen und die Offenbachstraße unter Benutzung brachliegender ehemaliger Güterverkehrs- und Industrieflächen gekreuzt, bis die Straße nach Süden umschwenkt und am Knie wieder auf die Landsberger Straße trifft. Die Landsberger Straße soll in Ost-West-Richtung am Pasinger Marienplatz durchtrennt werden, sodass auf diesem Teilabschnitt nur noch Erschließungsverkehr erwartet wird; die Belastung auf dem zentralen Abschnitt soll nur noch zwischen 2.000 und 10.000 Fahrzeugen täglich betragen[13]. Der Pasinger Marienplatz soll umgestaltet werden, außerdem ist eine Fußgängerzone zwischen Pasinger Bahnhofsplatz und Landsberger Straße in Gleichmann- und Bäckerstraße vorgesehen. Anstelle des heutigen Postgebäudes auf der Westseite des Bahnhofsplatzes ist ein zentraler Busbahnhof geplant, in dem die heute auf Gleichmannstraße, Bahnhofsvorplatz und Kaflerstraße verteilten Bushaltestellen zusammengefasst werden sollen[14]. Außerdem wird der bisherige, verkehrlich wenig sinnvolle Endpunkt der Straßenbahnlinie 19 vom Pasinger Marienplatz zum Bahnhofsplatz verlegt, um einen zentralen Umsteigepunkt zwischen Fern- und Regionalverkehr, S-Bahnen, Bussen und Straßenbahn zu schaffen. Für diese nur einige hundert Meter lange Streckenverlängerung sind bis zu 3.300 Fahrgäste täglich prognostiziert[7]. Die Straßenbahn wird dabei in einer Häuserblockschleife von der Landsberger Straße über Gleichmannstraße, Bahnhofsplatz und Bäckerstraße zurück zur Landsberger Straße geführt werden; die heutige Schleife wird aufgegeben. Zusätzlich ist in der Landsberger Straße der Bau eines Ausweich- und Abstellgleises vorgesehen[15]. Das heutige Postamt muss den Bushaltestellen und einer Auto-Garage mit 300 Stellplätzen weichen, die als Teilersatz für den bisherigen öffentlichen Parkplatz, dessen Flächen von der Nordumgehung belegt werden, dienen soll[16] und wird in ein neu zu errichtendes, fünfstöckiges Bürogebäude, das von den Münchener Architekten Allmann, Sattler, Wappner geplant wird, weiter westlich integriert[17]. Unter dem Gebäude, das auch ein Hotel, Gastronomiebetriebe und Geschäfte beherbergen wird[18], hindurch führt eine Verbindungsspange zwischen der Nordumgehung und dem Pasinger Zentrum. Die bisherigen Fahrradstellplätze westlich des Bahnhofes werden in das Untergeschoss des neuen Terminalgebäudes verlegt. Die Nordumgehung wird im Bahnhofsbereich oberirdisch zwischen Terminalgebäude und Bahnsteigen geführt, wobei im Bereich des Terminalgebäudes Kurzzeitparkplätze, Taxistände und eine Kiss&Ride-Spur vorgesehen sind[19].

Das westlich des Bahnhofsbereichs zwischen Kaflerstraße und zukünftiger Nordumgehung gelegene alte Wasserpumpenhaus aus dem Jahre 1854 soll erhalten bleiben und durch ein Restaurant genutzt werden[18].

Ehemaliger Güterbahnhof und Bürkleinbahnhof

Östlich des Bahnhofes soll auf dem Güterbahnhofsgelände ein 14.000 m² großes, dreistöckiges Einkaufszentrum mit 100 Ladengeschäften, die Pasing-Arcaden, und eine weitere Parkgarage mit 650 Stellplätzen entstehen, die von der mfi AG geplant und gebaut werden. 10.000 m² der insgesamt 27.000 m² Gesamtfläche der Arcaden sind für den Wohnungsbau, darunter ein Drittel Sozialwohnungen vorgesehen, der Rest entfällt auf Gastronomie- und Dienstleistungseinrichtungen[20]. Der historische Bürklein-Bahnhof soll instandgesetzt und der Öffentlichkeit als Café oder Restaurant zugänglich gemacht werden[11]. Östlich der Offenbachstraße schließen sich Bürogebäude als Lärmschutz vor Bahn und Nordumgehung an, die ehemalige Stückguthalle der Bahn soll zu einem Kunst- und Kulturzentrum umgebaut werden[21]. Zwischen Pasinger Bahnhof und Knie ist eine begrünte Promenade für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen[22]. Die als Passeo-Promenade bezeichnete Wegverbindung zeichnet außerdem einen der in Untersuchung befindlichen Verläufe der U-Bahn-Verlängerung nach Pasing nach[18]. Das Radwegenetz, das bisher zugunsten der stark befahrenen Landsberger Straße vernachlässigt wurde, soll ebenfalls ausgebaut werden[13]. Die Pasing-Arcaden, der Neubau und die Renovierung der benachbarten Gebäude sollen bis Anfang 2010 fertiggestellt sein[18].

Insgesamt sind für den Bau der Nordumgehung und damit verbundener Straßenbau- und Ingenieurleistungen Kosten von rund 60 Millionen Euro eingeplant[12], hinzu kommen weitere 27 Millionen Euro zur Umgestaltung des Bereichs zwischen Bahnhof und Landsberger Straße, wovon 5–7 Millionen Euro auf die Verlängerung der Straßenbahn entfallen[23].

Weitere Ausbauplanungen

Es gibt zahlreiche weitere Ausbauplanungen, die den Bahnhof Pasing oder sein direktes Umfeld betreffen. Teilweise hängen diese, wie die Verlängerung der Straßenbahnlinie nach Westen, von der Umgestaltung des Pasinger Zentrums ab, die bis 2013 abgeschlossen sein soll, teilweise können sie von dieser vollkommen unabhängig realisiert werden.

S-Bahn

Um den Zugverkehr auf der Strecke München–Lindau und weiter in die Schweiz verdichten zu können und damit dem prognostizierten Anstieg des Verkehrsaufkommens auf dieser Relation gerecht zu werden, ist ein viergleisiger Ausbau der Strecke im S-Bahn-Bereich zwischen Pasing und Geltendorf notwendig und vorgesehen[24]. Dafür müsste der westliche Pasinger Bahnhofskopf so umgestaltet werden, dass Regionalzüge und S-Bahnen unabhängig voneinander in den Bahnhof einfahren und ihn verlassen können. Trotz abschnittweisen Ausbaus der Strecke ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Planung vor 2010 realisiert werden kann[25][26].

Weiterhin ist ein zweigleisiger Ausbau der Sendlinger Spange, die derzeit nur von der S-Bahn-Linie 20 befahren wird, im Verkehrsentwicklungsplan 2006 vorgesehen[27]. Durch diese Maßnahme könnte der derzeitige Ein-Stunden-Takt auf der Strecke verdichtet werden und eventuell aus Westen kommende Züge in Störfällen von der Stammstrecke umgeleitet werden. Optional könnte im Rahmen des Ausbaus der Seitenbahnsteig an Gleis 1 zu einem Mittelbahnsteig umgebaut und südlich ein neues Gleis 0 geschaffen werden, das das Wenden von Zügen in der Hauptverkehrszeit vereinfachen würde[28]. Der Ausbau ist allerdings aus Kostengründen zurückgestellt[29].

Im Rahmen eines weiteren Bau- und Sanierungsprojektes nördlich der Bahnstrecke um die Paul-Gerhardt-Allee ist ein S-Bahn-Halt für die S-Bahn-Linien 1 und 2 auf Höhe der Berduxstraße vorgesehen[30]. Außerdem ist eine S-Bahn-Verbindung Pasing(–Berduxstraße)–Moosach (Pasinger Kurve) und weiter über den Güternordring oder über Neufahrn zum Flughafen im Gespräch[31][32].

U-Bahn und Straßenbahn

Das dritte Mittelfristprogramm für den U-Bahn-Bau sieht vor, die U-Bahn-Linie 5 um etwa 3,6 km mit zwei Zwischenhalten nach Westen vom Laimer Platz über Willibaldplatz und Knie zum Bahnhof Pasing zu verlängern. Die Realisierung dieses Projektes ist allerdings aufgrund der schwachen Haushaltslage von Stadt, Bund und Land sowie wegen eines relativ geringen Kosten-Nutzen-Faktors fraglich, eine Realisierung vor 2015 nicht möglich. Für das Jahr 2008 wurden von der Landeshauptstadt München Mittel für vorbereitende Maßnahmen in das Jahresbudget eingestellt. Eine Umsetzung zusammen mit dem Bau der Nordumgehung wäre aufgrund der ähnlichen Trassierung sinnvoll, aber wohl nicht durchzusetzen[33]. Der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke zwischen Laim und Ostbahnhof, der derzeit untersucht wird, dürfte den Kosten-Nutzen-Faktor weiter senken. Auch Varianten einer südlicheren Führung über die Blumenau sind aus Kostengründen bis auf weiteres nicht umsetzbar[34].

Wahrscheinlicher dagegen ist mittelfristig die Verlängerung der Straßenbahnlinie 19 vom Pasinger Bahnhof nach Westen. Zwischen Neuaubing und Germering ist, um das Gut Freiham, ein neuer Stadtteil mit einer Gesamtfläche von rund 350 ha geplant und bereits teilweise gebaut[35]. Zur Erschließung des neuen Stadtteils und zur Unterstützung der überlasteten Metrobus-Linie 57 nach Neuaubing wird die Möglichkeit einer Führung der Straßenbahnlinie von Pasing über den Bahnhof Westkreuz und Neuaubing zum zukünftigen S-Bahnhof Freiham untersucht[36]. Im Bebauungsplan für den neuen Stadtteil ist eine Freihaltung der Flächen für die Straßenbahntrasse mit einer Wendeschleife sowie einer Abstellhalle vorgesehen[37][38]. Optional besteht die Möglichkeit der Weiterführung der geplanten U-Bahn von Pasing in den neuen Stadtteil, sofern die U-Bahn überhaupt nach Pasing verlängert werden wird.

Quellen

  • Renate Mayer-Zaky, Reinhard Bauer: Pasing. Stadt in der Stadt. Bavarica-Verlag Dr. Reinhard Bauer, München 1996. ISBN 3-923395-02-7
  • Peter Lisson (Hrsg.): Drehscheibe des Südens. Eisenbahnknoten München. Hestra-Verlag, Darmstadt. ISBN 3-7771-0236-9

Einzelnachweise

  1. a b Spatenstich für den barrierefreien Ausbau am Bahnhof München-Pasing, www.presseecho.de
  2. a b c d e f g h Vortrag DB Station&Service AG, 09.01.2008
  3. Renate Mayer-Zaky, Reinhard Bauer: Pasing. Stadt in der Stadt. Bavarica-Verlag Dr. Reinhard Bauer, München 1996, S. 134.
  4. Renate Mayer-Zaky, Reinhard Bauer: Pasing. Stadt in der Stadt. Bavarica-Verlag Dr. Reinhard Bauer, München 1996, S. 133.
  5. Bahnsteiginformationen zu München-Pasing, Deutsche Bahn
  6. ICE-Linienplan 2008
  7. a b Stadtbaurätin Christiane Thalgott: Planungsgeschichte bis Frühjahr 2007. Ergebnis des Workshops zum Verkehrskonzept. 23.07.07
  8. a b Pressemeldung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, 4. April 2008
  9. Pasing – Was lange währt&dots;, Werbe-Spiegel Pasing, 22.05.2007
  10. Pressestatement des Bayerischen Staatsministers für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Erwin Huber, bei der Unterzeichnung des Finanzierungsvertrages zum barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Pasing, 3. Mai 2007
  11. a b SPD Pasing: Rundgang zu den aktuellen Planungen im Stadtbezirk, 16.02.08
  12. a b Stadt München, Baureferat Tiefbau: Beschlussvorlage 1104950
  13. a b c Stadt München: Verkehrskonzept Pasing, Verkehrliche Systempläne
  14. Stadt München: Verkehrskonzept Pasing, Bushaltestellen
  15. Stadt München: Verkehrskonzept Pasing, Bäcker-/Gleichmannstraße
  16. Stadt München: Verkehrskonzept Pasing, Gesamtübersicht
  17. Das neue Gesicht der Pasinger Post, Münchner Merkur, 09.04.08
  18. a b c d Monika Maier-Albang: Das große Graben. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 95, 23.04.2008, Stadtteilausgabe München-West, S. 44.
  19. Stadt München: Verkehrskonzept Pasing, Pasinger Bahnhofsplatz
  20. SPD Pasing: Pasing-Arcaden
  21. Stadt München: Neuplanungen in Pasing
  22. Stadt München: Übersicht Verkehrskonzept Pasing
  23. SPD Pasing: Verlängerung der Tram 19 und Verlegung der Bushaltestellen aus der Gleichmann-/Bäckerstraße zum Pasinger Bahnhof.
  24. Planungen der Deutschen Bahn im Großraum München, 25.09.07
  25. MVV-Verbundbericht 2006
  26. S-Bahn-Pendler müssen sich gedulden. Süddeutsche Zeitung, Regionalausgabe Fürstenfeldbruck, 22.12.06
  27. Verkehrsentwicklungsplan 2006
  28. Auftrag DB AG
  29. Kein Geld für die Spange. Süddeutsche Zeitung, 15.12.04
  30. Stadtbaurätin Elisabeth Merk: Ausblick auf künftige Planungen
  31. Verkehrsentwicklungsplan 2006, Münchener Westen
  32. Bündnis90/Die Grünen München: 10 Meilensteine für die Verkehrswende
  33. Stadt München: U4/5 bis Pasing
  34. Initiative Pro Bahn: U-Bahn für Pasing
  35. Stadt München: Freiham
  36. Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt München, Juli 2005
  37. Textliche Erläuterungen zum Bebauungsplan 1916a Freiham (pdf, 3.8 MB)
  38. Bebauungsplan 1916a Freiham (pdf, 6,5 MB)

Weblinks


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