Pastörs

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Udo Pastörs auf einer NPD-Veranstaltung

Udo Pastörs (* 24. August 1952 in Wegberg) ist ein deutscher Politiker der rechtsextremen NPD in Mecklenburg-Vorpommern und seit 2006 Abgeordneter im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Kaufmann, Juwelier und Uhrmacher Udo Pastörs stammt aus Bad Zwischenahn in Niedersachsen. Ende der 1990er Jahre zog er aus den alten in die neuen Bundesländer. Er wurde in Lübtheen ansässig und betreibt einen Uhren- und Schmuckladen.

Politische Karriere

Pastörs war mehrere Jahre im NPD-Kreisverband Ludwigslust aktiv. Allerdings agierte er zunächst nur im Hintergrund und trat gelegentlich als Schulungsleiter der Bundes-NPD und als Referent bei NPD-Veranstaltungen auf. Auf dem Landesparteitag der NPD am 5. Februar 2006 wurde er ohne Gegenkandidaten mit 95,35 Prozent auf Platz 1 der Landesliste zur Landtagswahl gewählt. Hintergrund war ein laufendes Ermittlungsverfahren gegen den NPD-Landesvorsitzenden Stefan Köster, welches dazu führte, dass dieser nicht als Spitzenkandidat zur Verfügung stand. Die Wahl fiel daher auf Kösters Stellvertreter als Landesvorsitzenden, Udo Pastörs. Im Zuge dieser Nominierung hat seine Präsenz in der Öffentlichkeit deutlich zugenommen. In seiner Heimatgemeinde Lübtheen engagiert er sich stark im kommunalen Alltagsleben wie u.a. auch in der Lübtheener Bürgerbewegung „Braunkohle Nein“. Mit dem Einzug der NPD in den Schweriner Landtag nach den Wahlen vom September 2006 wurde Pastörs Landtagsabgeordneter, außerdem ist er Fraktionsvorsitzender der NPD. Auf dem Parteitag der NPD in Berlin am 4. April 2009 kandidierte Pastörs gegen den amtierenden Vorsitzenden Udo Voigt für das Amt des Parteivorsitzenden, unterlag in der Abstimmung jedoch deutlich.

Kontroverse

1998 fiel Pastörs als Unterzeichner einer 22-seitigen Schrift auf, die sich unter dem Titel Völkermord am deutschen Volk gegen Ausländer und sogenannte Ausländerfreunde in der Politik richtete und in der die Abschaffung des Asylrechts und die Abschiebung aller Asylbewerber und Gastarbeiter verlangt wurde.[1] Zudem hat er Kontakte zur umstrittenen deutschen Siedlung Colonia Dignidad in Chile. Er besitzt mehr als 50 Hektar Land in der Gegend um Lübtheen. Dort sollen sich nach seinen Vorstellungen deutsche Familien ansiedeln.[2]

Wegen seiner Rede zum politischen Aschermittwoch am 25. Februar 2009 in Saarbrücken ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wegen Anfangsverdacht der Volksverhetzung gegen ihn. Der Schweriner Landtag hob seine Immunität auf.[3]

Zitate

  • Rudolf Heß war ein absoluter Idealist. Er ist für mich vergleichbar nach meiner Auffassung mit Gandhi.“[4]
  • (über Adolf Hitler):
    „Er ist ja ein Phänomen gewesen dieser Mann, militärisch, sozial, ökonomisch – er hat ja wahnsinnige Pflöcke eingerammt auf fast allen Gebieten … Ich bewerte das jetzt nicht, ich stelle das nur fest.“[5]
  • „Europa der Vaterländer, das nichts anderes sein kann als der Kulturraum weißer Menschen. Reihen Sie sich ein bei uns und ich verspreche Ihnen, in fünf, zehn oder 15 Jahren machen wir uns wieder frei von diesem Gaunerstaat.“[6]
  • „Lasst uns diese ganze verfaulte Republik unterwühlen. Lasst sie uns unterwühlen. Und es ist heute schon ungleich viel einfacher, und wir haben ja schon auch den ein oder anderen politischen Tunnel gegraben, um dieses Konstrukt der Siegermächte zum Einsturz zu bringen“.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Olaf Meyer: Ihr macht das Kreuz, wir den Rest. In: TELEPOLIS. 22. September 2006. Abgerufen am 23. März 2009.
  2. NPD-Kandidat besuchte «Colonia Dignidad». In: Netzeitung. NZ Netzeitung GmbH, 6. September 2006. Abgerufen am 23. März 2009.
  3. Volksverhetzung: Ermittlungen gegen NPD-Fraktionschef Pastörs. In: Welt Online. Axel Springer AG, 13. März 2009. Abgerufen am 23. März 2009.
  4. Rainer Fromm: Rechtsextremismus - Tendenz steigend. In: DasErste.de. Abgerufen am 23. März 2009.
  5. Hitler als Phänomen gewürdigt. In: FOCUS Online. TOMORROW FOCUS Portal GmbH, 17. September 2006. Abgerufen am 23. März 2009.
  6. Rainer Fromm: Neonazis - Kinderfest und Krabbelgruppe. MDR. Abgerufen am 23. März 2009.
  7. Michael Klarmann: Lasst uns SA und NSDAP sein!. In: TELEPOLIS. 29. Juni 2007. Abgerufen am 23. März 2009.

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