Paul Freiherr von Schoenaich

Paul Freiherr von Schoenaich
Paul Freiherr von Schoenaich 1909, gemalt von Heinrich Hellhoff

Paul Freiherr von Schoenaich (* 16. Februar 1866 in Klein Tromnau (Lkr. Rosenberg in Westpreußen); † 7. Januar 1954 in Reinfeld (Holstein)) war ein deutscher Generalmajor und später Pazifist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schoenaich war von 1887 bis 1907 beim 2. Gardedragoner-Regiment in Berlin, in seiner Freizeit besuchte er Vorlesungen an der Universität Berlin, unter anderem im Fach Volkswirtschaftslehre. Danach war er als Kavalleriereferent im Kriegsministerium tätig, ab 1913 war er Kommandeur des 15. Husaren-Regiments in Wandsbek. Im Ersten Weltkrieg war er nach Fronteinsätzen in Frankreich und Polen wieder im Kriegsministerium tätig.

Nach Kriegsende wurde er Pazifist und schloss sich der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG) an, deren Präsident er in den Jahren 1929–1933 und 1946–1951 war. Im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger Ludwig Quidde trat Schoenaich für einen konsequent pazifistischen Kurs der DFG ein. Seine Abwahl als DFG-Vorsitzender 1951 war Resultat von Differenzen innerhalb der DFG über die Haltung zur Volksbefragung gegen die Remilitarisierung und für einen Friedensvertrag, deren Hauptausschuss Schoenaich angehörte. Er wurde aber 1952 zum Ehrenvorsitzenden der DFG gewählt.

Er gehörte in den Jahren 1918 bis 1928 der Deutschen Demokratische Partei (DDP) an, 1930 trat er deren Linksabspaltung Radikaldemokratische Partei (RDP) bei. Weitere Organisationen, deren Mitglied Schoenaich war, waren unter anderem das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, der Bund der Freunde der Sowjetunion, die Deutsche Gesellschaft für Menschenrechte und der Freimaurerbund zur aufgehenden Sonne.[1] Im Jahre 1945 gehörte Schoenaich kurzzeitig der CDU an. Er war Anhänger der Idee der Freiwirtschaft.

Veröffentlichungen

  • Abrüstung der Köpfe, 1922
  • Vom vorigen zum nächsten Krieg, 1924, 2. Aufl. 1925
  • Lebende Bilder aus Sowjet-Rußland, 1925
  • Mein Damaskus, 1925
  • Palästina, 1926
  • Zehn Jahre Kampf für Frieden und Recht, 1929 (Artikel 1918-1928)
  • Mein Finale (mit dem geheimen Tagebuch 1933-1945), 1947

Literatur

Einzelnachweise

  1. vgl. Hans-Detlef Mebes, Freimaurerische Bezüge in Tucholskys Texten und Briefen, in: Tucholsky-Blätter, Jg. 2000, Heft 24, S. 24 (online auf archive.org). Schoenaich wurde im Frühjahr 1924 in die Loge Im Obotritenlande (nicht, wie dort aufgrund eines Druckfehlers steht: Im Obertriterland; briefl. Mitt. von Herrn Dr. Mebes, Juli 2006) in Ludwigslust, Mecklenburg, aufgenommen.

Weblinks


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