Paul Le Seur

Paul Le Seur

Paul Le Seur (* 18. Juli 1877 in Berlin; † 13. März 1963 in Potsdam) war ein deutscher Evangelischer Theologe, Journalist und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Le Seur studierte evangelische Theologie und wurde zum Pastor und Evangelist ordiniert. Von 1909 bis 1925 war er Inspektor der Berliner Stadtmission und als Nachfolger von Adolf Stoecker Prediger an der Stadtmissionskirche. Er wurde Herausgeber des Monatsblattes Der Hochweg. 1925 wurde er in Greifswald zum Doktor der Theologie promoviert.

Von 1925 bis 1933 leitete er die Jugendhochschule auf dem Hainstein in Eisenach. Während dieser Zeit schloss er sich der „Sozialen Arbeitsgemeinschaft evangelischer Männer und Frauen Thüringens“ an, deren Leiter er 1927 wurde. Obwohl sozialkonservativ eingestellt, sah er im Anschluss an Carl Vogl die Sozialdemokratie in Analogie zum biblischen „Barmherzigen Samariter“ und damit als Herausforderung für die Kirche. Die Mitgliederzahl der Arbeitsgemeinschaft stieg unter Le Seur von 500 auf 800 an. Bereits bei einem Vortrag 1927 bezeichnete er „Die soziale Frage als Führerfrage“ – so das Thema seines Referates.

1933 ging er als freier Evangelist nach Potsdam.[1] In dieser Zeit hatte er sich bereits den Deutschen Christen angenähert. 1939 erklärte er seine Mitarbeit am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben.[2]

Nach 1945 wirkte er in West-Berlin als pastoraltheologischer Schriftsteller. Zum Lebensende hin verlegte sich sein Interesse auf das Wissenwollen um die Zukunft der Verstorbenen.

Werke

  • Adolf Stoecker, der Prophet des Dritten Reiches: Erinnerungen; Neubearbeitung: Paul LeSeur; Berlin: Hochweg, 1933
  • Du trägst Deutschlands Ehre!; Kassel: Eichenkreuz, 1939
  • Die Zukunft der Toten, nach dem Sterben. Antworten der Bibel; bearbeitet von Siegward Busat; Wuppertal: Aussaat, 1974

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thomas A. Seidel: Thüringer Gratwanderungen, Leipzig 1998
  2. Hans Prolingheuer: Wir sind in die Irre gegangen; Köln 1987

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