Paul Richard Ginther

Paul Richard Ginther
Richie Ginther
the United Statesthe United States
Fahrerweltmeisterschaft
Erster Grand Prix Monaco 1960
Letzter Grand Prix Mexiko 1966
Teams
1960–1961 Ferrari · 1962–1964 BRM · 1965–1966 Honda · 1966 Cooper · 1967 Eagle 
Statistik
Rennen Poles Podien Siege
52 0 14 1
Schnellste Runden 3
Führungsrunden 112 Runden über 689 km
WM-Titel
WM-Punkte 102

Richie Ginther (mit vollem Namen Paul Richard Ginther; * 5. August 1930 in Hollywood, Kalifornien; † 20. September 1989 in Touzac-Le Roucou nahe Bordeaux) war ein US-amerikanischer Formel-1-Rennfahrer.

Er fuhr zunächst in zahlreichen Rennserien. So 1953 die Carrera Panamericana und 1957 auch mit einem Ferrari 500 zusammen mit dem Franzosen Francois Picard das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wo er jedoch ausfiel.

Am 31. Januar 1960 erreichte er beim 1000-km-Rennen von Buenos Aires zusammen mit Wolfgang von Trips auf Ferrari 250 den zweiten Platz. Ebenfalls mit von Trips wurde er bei der Targa Florio am 8. Mai 1960 erneut Zweiter auf einem Ferrari Dino 246S.

Drei Wochen später feierte Richie Ginther beim Großen Preis von Monaco in Monte Carlo sein Formel-1-Debüt auf einem 2,4-Liter-Ferrari Dino 246F1 mit einem 6. Platz. Im nächsten Rennen in Zandvoort wurde er erneut Sechster. Bei seinem dritten Grand-Prix-Einsatz wurde er am 4. September 1960 in Monza beim Großen Preis von Italien Zweiter hinter Phil Hill. Der Amerikaner erreichte damit in jedem seiner ersten drei GP-Rennen WM-Punkte. Im WM-Klassement 1960 wurde er zusammen mit Jim Clark Achter. Und das mit einem Formel-2-Auto, die damals noch in den Grand-Prix-Rennen zugelassen wurden.

1961 war Richie Ginther praktisch dritter Werksfahrer für Ferrari, fiel jedoch im Vergleich zu den Spitzenfahrern Phil Hill und Wolfgang von Trips etwas ab. Er wurde zwar in der WM-Wertung Fünfter mit 16 Punkten, konnte sich aber fahrerisch nicht verbessern.

So ging er 1962 zu BRM. Ginther hatte im ersten Jahr Anlaufschwierigkeiten, verhalf jedoch Graham Hill durch seine Teamarbeit zum Weltmeistertitel. 1963 war dann sein bisher bestes Jahr in der Formel 1. Drei zweite Plätze (Monte Carlo, Monza, Watkins Glen) und zwei dritte Plätze (Nürburgring, Mexiko) brachten ihm den 3. Platz in der Weltmeisterschaft.

Sein drittes Jahr bei BRM brachte ihm Rang 5 in der Weltmeisterschaft. Ginther errang erneut zweimal den 2. Platz in Monte Carlo und Zeltweg. Damit holte er sich zum dritten Male innerhalb von vier Jahren im Fürstentum den Ehrenplatz. Aber der erste Grand-Prix-Sieg ließ immer noch auf sich warten.

Den holte er sich dann im letzten Rennen 1965 beim Großen Preis von Mexiko. Da fuhr er schon für das Honda-Team. Bei BRM ersetzte ihn ein gewisser Jackie Stewart, der dann 1969, 1971 und 1973 dreifacher Weltmeister wurde und 1965 seine Formel-1-Karriere begann. Der Sieg von Richie Ginther in Mexiko-Stadt war aber nur der versöhnliche Abschluss einer ansonsten erfolglosen Saison 1965. Mit diesem Rennen endete auch die 1,5-Liter-Formel, die von 1961 bis 1965 galt.

1966 begann die neue 3-Liter-Formel mit Kolbenmotoren bis zu 3000 ccm Hubraum und einem Mindestgewicht von 500 kg. Richie Ginther war zusammen mit dem aufstrebenden Jochen Rindt Werksfahrer bei Cooper. Mit einem Cooper T81-Maserati V12 fiel er in Monte Carlo aus, bevor er in Spa-Francorchamps auf dem 5. Platz kam. Vor dem Großen Preis von Frankreich wechselte Weltmeister John Surtees wegen persönlicher Differenzen mit Ferrari-Rennleiter Dragoni von Ferrari zum Cooper-Team und übernahm den Platz von Richie Ginther.

Der Amerikaner selbst war schon auf dem Wege nach Japan, um dort die Endphase der Entwicklung des Dreiliter-V12-Honda-Wagens mitzuerleben und persönlich Testfahrten zu machen. In Monza beim Großen Preis von Italien tauchte Richie Ginther wieder aus der Versenkung auf und brachte mit dem Honda RA273-V12 den schwersten aller Formel-1-Wagen (immerhin 730 kg) an den Start. Der Amerikaner war mit der Leistung seines Hondas zufrieden, nicht jedoch mit dem Fahrwerk. Im Rennen kämpfte sich Ginther bis auf den 2. Platz vor, bevor er in der 17. Runde in der Curva Grande aus ungeklärter Ursache mit 250 km/h von der Strecke abkam und an den Leitplanken zerschellte. Ginther, der fast unverletzt blieb, konnte erneut Geburtstag feiern.

Beim Großen Preis der USA hatte Richie Ginther von Anfang an mit einem nicht sauber drehenden Motor zu kämpfen, fiel jedoch später mit Getriebeschaden und Schwierigkeiten an der Schaltung aus. In Mexiko-Stadt hatte Ginther aus der zweiten Reihe den besten Start. Seine Führung hielt jedoch nur bis zur 2. Runde. Dann wurde er von Brabham überholt. Wegen Motorproblemen fiel er zunächst auf Platz 7 zurück. Einige Runden später drehte der Honda-Motor jedoch wieder voll und der Amerikaner konnte sich bis zum Ende des Rennens auf den 4. Platz vorkämpfen.

Mit insgesamt 5 WM-Punkten reichte es für Richie Ginther in der Weltmeisterschaft 1966 jedoch nur zum 11. Platz. Für 1967 war dann für den Amerikaner kein Platz mehr im Honda-Team. Wie schon ein Jahr zuvor bei Cooper wurde er wieder von John Surtees verdrängt. Ginther ging zu Dan Gurney ins Anglo-American-Racers-Team. Als er sich nicht für den Großen Preis von Monaco qualifizieren konnte, beendete er seine Formel-1-Karriere.

Insgesamt konnte Ginther bei 52 Formel-1-Rennen 102 WM-Punkte erreichen und dreimal die schnellste Rennrunde fahren.

Nach seiner Rennsportkarriere war er bei verschieden Rennteams außerhalb der Formel 1 im Management aktiv. An die Rennstrecke kehrte er 1977 zurück, als er nach dem Großen Preis von Deutschland dem Sieger Niki Lauda eine Trophäe von Goodyear überreichte. 1989 war er in Donington bei den Feierlichkeiten „40 Jahre BRM“ anzutreffen. Kurze Zeit später verstarb Richie Ginther am 20. September 1989 während eines Urlaubs in Frankreich an einem Herzinfarkt.


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