Paul Thesing

Paul Thesing (* 12. April 1882 in Anholt; † 6. Dezember 1954 in Darmstadt) war ein Maler, Zeichner, Karikaturist, Illustrator.

Leben

Paul Thesing studierte im Jahr 1902 Chemie an der TH Darmstadt, mit gelegentlichen Studienaufenthalten in der Schweiz. Seine künstlerische Karriere begann als Zeichner in Zürich, wo er 1905 zunächst sein in Darmstadt begonnenes Chemiestudium fortsetzte. Ab 1907 entstanden regelmäßig sozialkritische Karikaturen für das schweizerische Arbeiterblatt Der Neue Postillon.

Schon 1909 avancierte er zu einem der Hauptzeichner der renommierten Satirezeitschrift Nebelspalter. Die Ereignisse in Europa am Vorabend des Ersten Weltkrieges, vor allem die Politik der europäischen Großmächte, bestimmten die Themen des Zeichners.

Zum Studium der Malerei ging Thesing 1909 nach Paris und gehörte hier neben Rudolf Levy, Hans Purrmann, Oskar Moll, Friedrich Ahlers-Hestermann, Franz Nölken, Walter Rosam, Rudolf Großmann und Albert Weisgerber zum deutschen Künstlerkreis des Café du Dôme.

Während des Ersten Weltkrieges arbeitet Thesing auf Mallorca und publiziert unter anderem in spanischen Tageszeitungen Zeichnungen gegen die Entente.

In den zwanziger Jahren prägte der Maler das Darmstädter Kunstgeschehen engagiert mit. Als einer der ersten erhielt er für seine Verdienste 1924 den Georg-Büchner-Preis des Volksstaates Hessen. Die erste Einzelausstellung wird 1926 in der Kunsthalle Darmstadt gezeigt.

1929 verließ er Deutschland und fand in Frankreich, Spanien und Italien zeitweise Domizil. Von 1931 bis 1936 lebte er auf Ibiza, von 1936 bis 1939 auf Ischia.

Am kulturellen Wiederaufbau Darmstadts nach 1945 hatte Thesing entscheidenden Anteil: Er war 1945 Mitbegründer und erster Präsident der Neuen Darmstädter Sezession.

Seine Idee, in Darmstadt eine das freie künstlerische Arbeiten fördernde Kunstschule nach Pariser Vorbild zu etablieren, führte 1947 zur Gründung der Lehrwerkstätten der bildenden Kunst, Künstlerkolonie Darmstadt, deren Direktor er wurde. Aus Thesings einstiger Gründung ist die heutige Werkkunstschule hervorgegangen. 1949 schied er aus dem Lehrbetrieb und widmete sich neben der Malerei auch wieder der politischen Zeichnung.

Weblinks

• Literatur von und über Paul Thesing im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Paul Thesing im Web

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