Pauliträger

Pauliträger
Eine Fischbauchbrücke in Wuppertal-Beyenburg
Fischbauchträger zur Verstärkung an der alten Trisannabrücke

Der Fischbauchträger ist ein Träger für Baukonstruktionen und stellt eine besondere Form des Brückenbaus dar. Der Name kommt von dem besonderen Aussehen des Trägers, bei dem im Gegensatz zu einer "normalen" Bogenbrücke der Bogen ähnlich einem Fischbauch in elliptischer oder parabolischer Form unter der Fahrbahn liegt und die Unterseite des Trägers daher an den Bauch eines Fisches erinnert. Er wird auch Lohse-Träger oder Nielsen-Lohse-Träger genannt und ist meist ein Fachwerkträger. Die Tragkraft dieses Trägers wird durch ein Zugband erreicht, das unter dem Träger umgelenkt wird. Diese Bauweise ist heute unüblich geworden. Man findet sie zum Beispiel bei älteren Brücken, vor allem Eisenbahnbrücken aus dem 19. Jahrhundert und bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts, oder im Industriebau.

Bei einem Fischbauchträger werden die zwischen den Pfeilern auftretenden Biegebelastungen des frei schwebenden Brückenteils nicht wie bei einer Bogenbrücke von Zugverstrebungen aufgenommen und über den darüber liegenden Bogen als Druckkräfte zu den Pfeilern abgegeben. Hier wird die Kraft als Zugkraft auf den unteren Bogen ausgeübt und über diesen auf die Stützpfeiler weitergeleitet. In der Fahrbahn wirken Druckkräfte.

Die parabolische Form der Unterseite dieser Träger entspricht optimal dem Verlauf des Biegemomentes dieser Konstruktion. Der Kräfteverlauf kann direkt an der Form abgelesen werden. Deswegen empfinden sowohl Fachleute als auch Laien diese Form als harmonisch, elegant und ästhetisch, besonders wenn eine Brücke mit einer Vielzahl von solchen Trägern hintereinander gebaut wurde.

Eine Brücke aus Fischbauchträgern ist eine Fischbauchbrücke. Die meisten Fischbauchbrücken wurden beim Bau von Bahnstrecken, seltener auch beim Straßenbau, in Eisen- oder Stahlbauweise errichtet. Fischbauchbrücken in Spannbetonbauweise sind hingegen äußerst selten. Eine bekannte Fischbauchbrücke ist die der Wuppertal-Bahn über den Beyenburger Stausee in Wuppertal-Beyenburg.

Neben der Unterseite des Trägers unter der Fahrbahn kann zusätzlich auch die Oberseite elliptisch oder parabolisch geformt sein.

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