Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf

Das Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf (benannt nach Johann Heinrich Pestalozzi) in Wahlwies, Landkreis Konstanz in Baden-Württemberg, ist ein pädagogisch gestalteter Lebensort für Kinder und Jugendliche. Er soll allgemein günstige Lebens- und Entwicklungsbedingungen schaffen und helfen, die Folgen individueller und oder sozialer Probleme der betreuten Kinder und Jugendlichen zu bearbeiten, zu bewältigen und zu überwinden.

Geschichte

Das Kinderdorf wurde 1947 von Dr. Erich Fischer auf dem Areal eines ehemaligen Lagers gegründet.

Kapazitäten

Das Kinderdorf liegt im westlichen Bodenseegebiet in einer Region mit hohem Freizeitwert. Die Einrichtung nimmt bis zu 140 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im voll- und teilstationären Bereich auf, wozu Kinderdorffamilien, Erziehungsgruppen für Jugendliche, Außenwohngruppen, Erziehungsstellen und Tagesgruppen gehören.

Angegliedert ist das Betreute Wohnen mit einer Platzzahl von bis zu 12 Plätzen, sowie die Dr. Erich-Fischer-Schule, eine Schule für Erziehungshilfe am Heim mit Sonderberufsfachschule. Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme unterstützt zehn junge Erwachsene in der beruflichen Orientierung (Reha-Maßnahme der Agentur für Arbeit). In Kooperation mit dem örtlichen Arbeitsamt und für Jugendliche aus der Jugendhilfe stehen 67 Ausbildungsplätze für die Voll- oder Fachwerkerausbildung in 9 Berufsfeldern (Bäckerei/Dorfladen, Gärtnerei, Hauswirtschaft, Küche, Landwirtschaft, Maler/Lackierer, Obstbau, Schreinerei, Schneiderei) zur Verfügung.

Pädagogisches Konzept

In Kinderdorffamilien erfahren die Kinder und Jugendlichen "Familie" im eigentlichen Sinne, als Wärme, Wertschätzung und Verlässlichkeit im Alltag. Die bisherigen Bindungen der Kinder und Jugendlichen werden respektiert. Sie erhalten Angebote, neue Beziehungen einzugehen. Die „Bearbeitung“ ihrer Geschichte auf der Grundlage tragfähiger Beziehungen wird begonnen und kontinuierlich weitergeführt.

Die konzeptionelle Differenzierung der einzelnen Einrichtungsbereiche macht es möglich, Kindern und Jugendlichen in ihren spezifischen Lebenssituationen und Bedürfnissen ein entsprechendes Beziehungs- und Erziehungsangebot zu machen.

Die Betreuungsbereiche (Familie, Jugendhaus, teilstationärer Bereich, Erziehungsstellen, Außenwohngruppen, Schule, Ausbildung, Berufsförderung) sind fest eingebunden in die Leistungs-, Beratungs- und Verwaltungsstrukturen der Gesamteinrichtung.

Kontinuität und Verlässlichkeit in den familienorientierten Gruppen bieten den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zur Identifikation und fördern ihre soziale Integration und Kompetenz. Die dezentralen Strukturen der Einrichtung unterstützen die soziale Integration.

Weblinks

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