Pfitschertal

Pfitschertal
Blick vom Pfitscher Joch ins Pfitscher Tal

Das Pfitscher Tal (auch Pfitschtal, ital.: Val di Vizze) liegt in Südtirol in Italien und zählt zu den typischen Hochtälern der Zentralalpen. Es verläuft vom Sterzinger Becken (946 m) nach Nordosten 36 Kilometer in die Zillertaler Alpen hinein und endet am Pfitscher Joch (2246 m), einem Übergang zum österreichischen Zamser Grund im oberen Zillertal. Das Pfitscher Joch ist für Kraftfahrzeuge nicht befahrbar, das Tal kann auf diese Weise nur über Sterzing erreicht werden.

Das Gebiet der Gemeinde Pfitsch umfasst das gesamte Pfitscher Tal. Größte Siedlung im Tal ist die Fraktion Wiesen am Eingang des Tales. Durch das Tal fließt der Pfitscher Bach, der südlich von Sterzing in den Eisack mündet.

Geologie

Das Pfitscher Tal ist ein typisches glazial überprägtes Trogtal mit ausgeprägter Trogschulter und Schliffkehle, besonders auf der orografisch rechten Talseite. Von links münden die Hängetäler des Burgumer und des Großberg-Baches. Auf den Schwemmkegeln der die Talflanken durchschneidenden Seitenbäche liegen verstreut die Siedlungen.[1]

In historischer Zeit wurde durch einen Bergsturz unterhalb des heutigen Stausees bei Wöhr, als auf der orografisch linken Talseite unterhalb der Überseil-Spitze und der Leitner Wand eine gewaltige Gesteinsmasse abbrach, ein großer See aufgestaut, der ursprünglich wohl bis in die Gegend des heutigen St. Jakob gereicht hat. Nach einer Sage soll der See in der Nacht vom 18. auf den 19. März 1080 ausgebrochen und zum Tale „hinausgepfitscht“ sein und dabei im inzwischen bereits besiedelten äußeren Tal schwere Verwüstungen verursacht haben. Wann dieser letzte Ausbruch wirklich erfolgte, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Wahrscheinlich hat ein schweres Gewitter diesen letzten Ausbruch verursacht. Der auffallend flache und breite Talboden des mittleren Pfitscher Tals stellt den ehemaligen Untergrund dieses Sees dar.[2][3]

Einzelnachweise

  1. Das große ADAC Alpenbuch, 9. Auflage 1997, Seite 331
  2. Mathias Oehlke: Bericht 1999 über geologische Aufnahmen auf Blatt 175 Sterzing
  3. Kuratorium für Technische Kulturgüter, Bozen: Kraftwerk Wiesen

Weblinks

46.911.4666666666677Koordinaten: 46° 54′ 0″ N, 11° 28′ 0″ O


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