Philanthropen

Philanthropen

Die Philanthropie (neoklassische Wortschöpfung des 18. Jahrhunderts aus griechisch φίλος, phílos, „Freund“ und άνθρωπος, ánthropos, „Mensch“[1]) bedeutet Menschenliebe, Menschenfreundlichkeit.

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Philanthropie bezeichnet eine Grundhaltung und Einstellung, die grundsätzlich an das Gute im Menschen glaubt. Dementsprechend suchen und erkennen Philanthropen das Gute im Menschen. Ihre Liebe zu den Menschen kann sich darin zeigen, dass sie für andere Menschen Gutes tun oder ihr Leben dem Dienst an ihren Mitmenschen widmen, also vorrangig altruistisch handeln (Mutter Teresa). Philanthropen können aus ihrem Glauben heraus philanthropisch handeln, wie es sich im Gebot der christlichen Nächstenliebe zeigt. Einen darüber hinausgehenden religiösen, politischen oder anderweitig dogmatischen Zusammenhang gibt es nicht.

Der Gegensatz zur Philanthropie ist die Misanthropie, der Menschenhass.

In den Vereinigten Staaten, wo (private) Wohltätigkeit traditionell eine größere Rolle spielt als in Europa, wird der Begriff philanthropist (Philanthrop) vielfach auch auf reiche Personen angewandt, die große Teile ihres Vermögens zu wohltätigen Zwecken einsetzen. In diesem Sinne gelten unter anderen Paul Newman, Andrew Carnegie, Jean Paul Getty, Brooke Astor, Daniel K. Ludwig, Agnes E. Meyer, Eli Broad, Max Schmidheiny und Bill Gates als Philanthropen. Warren Buffett kündigte 2006 an, in den nächsten Jahren 37,4 Milliarden Dollar in Aktien seiner Holding Berkshire Hathaway spenden zu wollen. 5/6 davon sollen der Bill & Melinda Gates Foundation zufließen.[2]

Pädagogik

Als Philanthropen im engeren Sinne bezeichnet man die Vertreter des Philanthropismus, einer Reformbewegung in Deutschland zur Zeit der Aufklärung, die das Ziel verfolgte, die Kinder zu Menschenfreunden zu erziehen, indem ihre natürlichen Anlagen, insbesondere die Vernunft, gefördert werden. Als Begründer gilt Johann Bernhard Basedow. Weitere Vertreter sind: Joachim Heinrich Campe, Ernst Christian Trapp und Christian Gotthilf Salzmann.[3]

Konfuzianismus

Der chinesische Begriff rén (仁), gebildet aus den Schriftzeichen für Mensch (人) und Zwei (二), lässt sich ebenfalls mit Menschenliebe oder Philanthropie übersetzen. rén ist eine der Fünf Tugenden im Konfuzianismus.

Siehe auch

Quellen

  1. Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage
  2. Der Spiegel 30/07 Die Retter der Welt
  3. Blankertz, Herwig (1992): Die Geschichte der Pädagogik, Wetzlar

Weblinks


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