Piaskowice (Bystrzyca Kłodzka)

Piaskowice (Bystrzyca Kłodzka)
Piaskowice
Wappen fehlt
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Piaskowice (Polen)
Piaskowice
Piaskowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kłodzko
Gmina: Bystrzyca Kłodzka
Geographische Lage: 50° 17′ N, 16° 29′ O50.27777777777816.486111111111Koordinaten: 50° 16′ 40″ N, 16° 29′ 10″ O
Höhe: 735 m n.p.m
Einwohner:

0

Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DKL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: MiędzylesieDuszniki Zdrój
Nächster int. Flughafen: Breslau

Piaskowice (deutsch Friedrichsgrund auch Friedrichsgrund b. Habelschwerdt) ist ein entvölkertes Dorf im Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt zwölf Kilometer westlich von Bystrzyca Kłodzka (Habelschwerdt), zu dessen Stadt- und Landgemeinde es gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Friedrichsgrund liegt im Habelschwerdter Gebirge, nahe an der Grenze zu Tschechien, die entlang der Wilden Adler verläuft. Nachbarorte sind Młoty im Nordosten, Spalona im Osten, Mostowice im Südosten und Lasówka im Nordwesten. Jenseits der Grenze liegen die Ortschaften Orlické Záhoří im Südosten sowie deren Ortsteile Kunštát im Süden und Jadrná im Südwesten. Südwestlich von Piaskowice verläuft die Wojewodschaftsstraße 389 von Międzylesie nach Duszniki-Zdrój.

Geschichte

Friedrichsgrund wurde um 1750 gegründet. Es gehörte zum Distrikt Habelschwerdt in der Grafschaft Glatz und soll nach dem preußischen König Friedrich II. benannt worden sein. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es ab 1815 zur Provinz Schlesien und war zunächst dem Landkreis Glatz eingegliedert. 1818 erfolgte die Umgliederung in den neu gebildeten Landkreis Habelschwerdt, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Seit 1874 gehörte es zum Amtsbezirk Langenbrück, zu dem auch die Landgemeinden Kaiserswalde, Langenbrück und Stuhlseiffen gehörten. Die Bevölkerung fand zunächst überwiegend Beschäftigung in der nahen Glashütte von Kaiserswalde. In den 1840er Jahren wurde ein Werk für maschinelle Papierherstellung errichtet, das etwa 30 Jahre in Betrieb blieb. Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten L. und O. Holub eine Schleiferei, in der Edelsteinimitationen aus Glas hergestellt wurden. Durch ihren Brillantschliff waren die Schmucksteine dem echten Brillanten täuschend ähnlich. Sie wurden über den Gablonzer Vertrieb als „Gablonzer Ware“ weltweit vertrieben. Aus wirtschaftlichen Gründen musste der Betrieb vor dem Zweiten Weltkrieg eingestellt werden[1]. 1939 lebten in Friedrichsgrund 285 Einwohner.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Friedrichsgrund 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Piaskowice umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Wegen der abgelegenen Lage verließen sie jedoch in den nächsten Jahrzehnten Piaskowice, wodurch sämtliche Häuser und Gehöfte dem Verfall preisgegeben wurden. Ab 1945 gehörte Piaskowice zum Powiat Bystrzycki, der 1975, ebenso wie die bis dahin zuständige Woiwodschaft Wrocław, aufgelöst wurde. 1975 kam es an die neu gebildete Woiwodschaft Wałbrzych, die bis 1998 bestand.

Kirchliche Zugehörigkeit

Friedrichsgrund gehörte zunächst zu der in Böhmen gelegenen Pfarrkirche in Kronstadt (Kunštát). Nachdem die Grafschaft Glatz 1763 an Preußen gefallen war, wurden 1780 auf Weisung des preußischen Königs auch die Pfarreigrenzen den politischen Grenzen angepasst. Zusammen mit den Glatzer Ortschaften Langenbrück, Kaiserswalde und Königswalde wurde Friedrichsgrund von der Pfarrkirche Kronstadt getrennt und 1781–1782 für diese Dörfer eine Pfarrkirche in Langenbrück errichtet. Die Finanzierung erfolgte aus Beiträgen der vier Dominien sowie einer Landeskollekte. Die Regulierung der Pfarreigrenzen hatte auch einen Wechsel der Diözesanzugehörigkeit zur Folge: Während die vier Dörfer durch ihre Zugehörigkeit zu Kronstadt bis 1780 zum Bistum Königgrätz gehörten, kamen sie mit der Errichtung der Pfarrei Langenbrück zum Glatzer Dekanat und damit zum Erzbistum Prag.

Einzelnachweise

  1. Dietmar Zoedler: Schlesisches Glas – schlesische Gläser. Würzburg 1996, ISBN 3-87057-208-6, S. 240

Literatur

Weblinks


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