Pierre Bourdieu

Pierre Bourdieu

Pierre Félix Bourdieu [pjɛːʀ feˈliks buʀˈdjø] (* 1. August 1930 in Denguin; † 23. Januar 2002 in Paris) war ein französischer Soziologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie und Ausbildung

Pierre Bourdieu stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater Albert Bourdieu war Landwirt und später Postangestellter, seine Mutter, Noémie Bourdieu, geborene Duhau, Hausfrau. Bourdieu besuchte zunächst mit großem Erfolg das Lycée de Pau in seiner Heimatstadt und wechselte 1948 an das angesehene Lycée Louis-le-Grand in Paris. Danach studierte er im Hauptfach Philosophie an der Elitehochschule École Normale Supérieure (ENS) und erreichte 1954 die Agrégation.

Während seines Studiums hörte er unter anderem Logik und Wissenschaftsgeschichte bei Gaston Bachelard und Georges Canguilhem, befasste sich mit Hegel und schrieb eine Abhandlung über Leibniz – dies alles vor dem Hintergrund der großen zeitgenössischen Bedeutung des Existentialismus in der französischen Philosophie.

Militärdienst und Feldforschung in Algerien, Lehrtätigkeit und erste Veröffentlichungen

Bourdieu begann mit einer Promotion an der ENS (1957 abgebrochen, um sich der soziologischen Feldforschung zu widmen) und nahm für ein Jahr eine Stelle als Gymnasiallehrer in der Auvergne an. 1955 zum Militärdienst eingezogen, wurde er für kurze Zeit in Versailles stationiert, aus disziplinarischen Gründen jedoch schnell im Algerienkrieg eingesetzt.

Im Anschluss an seinen Militärdienst führte er von 1958 bis 1960 in der Kabylei im nördlichen Algerien Feldforschungen zur Kultur der Berber durch und unterrichtete in der philosophischen Abteilung der Universität von Algier. Bereits 1958 erschien seine erste Veröffentlichung über Algerien.

Von 1960 bis 1961 war Bourdieu Assistent Raymond Arons an der philosophischen Fakultät der Sorbonne. Anschließend unterrichtete er bis 1964 Soziologie als Dozent an der Universität Lille. Er beschäftigte sich unter anderem mit Émile Durkheim, Max Weber und Alfred Schütz, mit amerikanischen Soziologen, der britischen Anthropologie sowie mit dem Linguisten Ferdinand de Saussure.

Gleichzeitig betrieb er Studien der arabischen und berberischen Sprache, die er bereits in Algerien begonnen hatte. Bis 1964 verbrachte Bourdieu seine unterrichtsfreie Zeit jeweils in Algerien, um seine ethnologischen Feldstudien fortzusetzen. In der Zeit zwischen 1958 und 1964 entstanden rund 3000 Fotos über den Krieg und das Alltagsleben in Algerien, insbesondere in Algier, von denen nur noch ein Teil vorhanden ist. Erst kurz vor seinem Tod wurden die Fotodokumente veröffentlicht, einzelne Fotos hatten zuvor als Buchtitel gedient. In Hamburg wurde 2006 eine Ausstellung von Fotoarbeiten Bourdieus gezeigt.

1963 publizierte er gemeinsam mit Alain Darbel, Jean-Paul Revet und Claude Seibel Abhandlungen über die Entstehung der Lohnarbeit und eines städtischen Proletariats in Algier. 1964 erschien eine Arbeit über die Krise der traditionellen Landwirtschaft, die Zerstörung der Gesellschaft sowie die Umsiedlungsaktionen durch die französische Armee, die er gemeinsam mit Abdelmalek Sayad verfasst hatte.

Auch andere Werke Bourdieus beziehen sich teilweise auf seine ethnologischen und soziologischen Forschungsergebnisse in Algerien, insbesondere seine Veröffentlichungen zur Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft im Jahr 1972 und Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft aus dem Jahr 1980, ebenso seine späte Arbeit Die männliche Herrschaft von 1998.

École des Hautes Études en Sciences Sociales

Bourdieu wechselte 1964 an die École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS). Mit dem Soziologen Jean-Claude Passeron verband ihn eine lange Zusammenarbeit. Sie publizierten im selben Jahr gemeinsam das Werk Die Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen zur Soziologie des Bildungswesens am Beispiel Frankreichs, das große Aufmerksamkeit in der Fachöffentlichkeit erregte und Bourdieu als Soziologen bekannt machte.

1968 gründete er an der EHESS mit Hilfe Raymond Arons, der dafür eine Förderung durch die Ford Foundation erhielt, das Centre de sociologie européenne (CSE).

Von 1962 bis 1983 war Bourdieu mit Marie-Claire Brizard verheiratet. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Jérôme Bourdieu, Emmanuel Bourdieu und Laurent Bourdieu.

Collège de France

Seit 1981 hatte Bourdieu einen Lehrstuhl für Soziologie am Collège de France inne, eine der höchsten Positionen im französischen Universitätssystem. 1985 wurde er Direktor des CSE am Collège de France und der EHESS in Paris. Im selben Jahr bat ihn Staatspräsident François Mitterrand, Vorschläge zur Reform des französischen Bildungswesens auszuarbeiten.

Bourdieus Grab auf dem Friedhof Père Lachaise

Bourdieu war auch, vor allem in späteren Jahren, ein politischer Intellektueller: Bekannt geworden ist seine Solidarisierung mit streikenden Bahnarbeitern auf einer Betriebsversammlung im Gare de Lyon am 13. Dezember 1995. Im Jahre 1998 unterstützte er die Arbeitslosenbewegung in Frankreich, war Mitbegründer der globalisierungskritischen Bewegung attac und trat im Mai 2000 für eine Vernetzung der sozialen Bewegungen in Europa gegen den Neoliberalismus ein. Die Tendenz zu politischen Stellungnahmen ist jedoch keine Spätentwicklung, sondern äußert sich bereits in seinen frühen Schriften zu Algerien.

Obwohl ins Zentrum der akademischen Macht in Frankreich, dem Collège de France, vorgedrungen, blieb er, aus einfachsten Verhältnissen stammend, Zeit seines Lebens dem Gebaren und den Gepflogenheiten dieser Institution gegenüber innerlich distanziert. Seine kritisch-ironische Antrittsvorlesung Leçon sur la leçon und die großangelegte Studie Homo academicus zeugen davon.

Forschung

Bourdieus soziologische Forschungen, zumeist im Alltagsleben verwurzelt, waren vorwiegend empirisch orientiert und können der Kultursoziologie zugeordnet werden. Anknüpfend an den Strukturalismus versuchte Bourdieu, subjektive Faktoren mit objektiven Gegebenheiten zu verbinden. Wissenschaftstheoretisch vertrat er unter anderem die Aufhebung des Dualismus von Subjektivismus und Objektivismus, zwischen Idealismus und Materialismus. Auch zum mittelalterlichen Universalienstreit nahm Bourdieu eine vermittelnde Position zwischen Nominalismus und Realismus ein.

Bourdieu entwickelte seine theoretischen Begriffe unter Einbeziehung der Erfahrungen von Individuen. Er verwendete Leitbegriffe wie Habitus, sozialer Raum, soziales Feld, Kapital und Klasse. Alle diese in der Soziologie und Ökonomie verwendeten Begriffe entwickelte er so weiter, dass sie in der Zusammenschau eine neue empirisch begründete soziologische Theorie ergeben, die in den heutigen soziologischen Diskursen von großer Bedeutung ist und häufig als „Theorie der Praxis“ bezeichnet wird. Mit seinem Konzept einer praxeologischen Erkenntnisweise, das er aus seiner Kritik an der theoretischen Vernunft – den Erkenntnismöglichkeiten eines rein theoretisch arbeitenden Wissenschaftlers – formulierte, wollte er objektive Erkenntnis nicht negieren, sondern überschreiten.

Die Kulturtheorie Bourdieus vergleicht Interaktionen des Alltagslebens mit einem Spiel. Die Individuen besitzen unterschiedlich viele Potentiale verschiedener Art, die sie einsetzen und teilweise umwandeln können: ökonomisches Kapital, soziales Kapital, symbolisches Kapital und kulturelles Kapital. Dabei gilt: Und jeder spielt entsprechend der Höhe seiner Chips. So kann der Erwerb kulturellen Kapitals beispielsweise zur Erhöhung des ökonomischen Kapitals dienen.

Das soziale Feld differenziert er weiter und unterscheidet das politische und das literarische Feld. Die jeweiligen Felder sind mit einem bestimmten Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsschema – also einem Habitus – verknüpft, worüber Individuen wiederum auf soziale Felder zurückwirken. Bourdieu vertritt somit weder einen Strukturdeterminismus noch einen individualistischen Ansatz.

Schon in seinen frühen Schriften legte Bourdieu eine Theorie der symbolischen Formen und der symbolischen Gewalt vor, die er in seinen weiteren Studien verfeinerte. In seinem Hauptwerk Die feinen Unterschiede prägte Bourdieu den Begriff Distinktionsgewinn für die erfolgreiche Durchsetzung eines neuen vorherrschenden Geschmacks und Lebensstils als Mittel im Kampf um gesellschaftliche Positionen. Diese Kulturkämpfe zwischen den gesellschaftlichen Klassen finden in einem sogenannten Raum der Lebensstile statt. Dabei reproduzieren sich die hegemonialen Klassen in der Regel an die jeweiligen neuen Bedingungen angepasst.

Nach Bourdieu gibt es für die menschliche Freiheit vielfältige Begrenzungen, unter anderem durch unbewusste verinnerlichte Faktoren, Illusionen, durch sozioökonomische Strukturen, historische Gegebenheiten, Geschlecht, Nationalität und Weltanschauung. Jedoch hat jeder Mensch innerhalb seiner Grenzen einen individuellen Handlungsspielraum, der umso größer ist, je komplexer die Gesellschaft organisiert ist. Nur vor diesem beschränkten Hintergrund gibt es sozialen Wandel und Innovation.

Wissenschaftliche Vorläufer Bourdieus waren insbesondere Émile Durkheim, Max Weber und Karl Marx. Seine Sozial-Epistemologie ist von Émile Durkheim beeinflusst. Bourdieu verwendet wie dieser den Begriff der sozialen Tatsache und teilt die Grundeinsicht in die Bedeutung der Kultur- und Sozialanthropologie für die Soziologie. Mit Weber verband ihn der Ungleichheitsdiskurs, der sich an der subjektiv ausgerichteten Begriffstrias Klasse, Stand und Partei orientiert. Von Marx übernahm er Teile der objektiv ausgerichteten Konzepte Klasse, Klassenkampf und Kapital, die er über die ökonomischen Aspekte hinaus sehr stark erweiterte. Friedrich Nietzsches Zur Genealogie der Moral stand bei Bourdieus Diskussion des Verhältnisses zwischen dem Adel und den einfachen Leuten Pate.

Sein wissenschaftliches Gesamtwerk zeichnet sich durch hohe Komplexität aus, da er nicht nur verschiedene Wissenschaftssysteme, sondern gleichzeitig eine Vielzahl von neu konnotierten Begrifflichkeiten miteinander verbindet.

Bekannt war Bourdieu zudem als politisch engagierter Intellektueller, der sich gegen die herrschende Elite wandte. Die Aufgabe der neuen sozialen Bewegungen umschrieb er mit dem Begriff der ökonomischen Alphabetisierung. Politisch setzte er sich für Formen direkter Demokratie ein.

Bei seinen Forschungsprojekten setzte Bourdieu qualitative und quantitative Methoden der empirischen Sozialforschung ein. In dem Werk Das Elend der Welt arbeitete er vor allem mit qualitativen Interviews. Um eine Feldanalyse durchzuführen, verwendete er oft das mathematische Verfahren der Korrespondenzanalyse, bei der kategoriale Variablen in einem zwei- oder mehrdimensionalen Raum verortet werden. Mittels des von Jean-Paul Benzécri entwickelten und in der französischen Statistik verbreiteten Verfahrens rekonstruierte er „soziale Felder“ und die ihnen zugrundeliegenden Dimensionen. In seinem späteren Werk homo academicus, aber auch in Die feinen Unterschiede ist dies ein von ihm häufig verwendetes Verfahren. Er setzte als Bezugspunkte auch die Ergebnisse seiner Feldforschung bei den Berbern ein, beispielsweise in seinem Spätwerk Die männliche Herrschaft.

Einige Ergebnisse von Bourdieus empirischen Arbeiten:

  • Er zeigte, dass in Frankreich trotz der formalen Wahlfreiheit in Fragen des ästhetischen Geschmacks künstlerische Präferenzen – wie zum Beispiel klassische Musik, Rock und Chanson – stark mit der („kulturellen“) Klassenzugehörigkeit korrelieren.
  • Er wies – alltägliche Beobachtungen einbringend – nach, dass Feinheiten der Sprache wie Akzent, Grammatik, Aussprache und Stil einen wesentlichen Faktor in der sozialen Mobilität darstellen, beispielsweise beim Erreichen eines besser bezahlten und höherbewerteten Berufs.
  • Die von Bildungspolitik und Arbeitslosigkeit ausgelöste Bildungsdynamik bezeichnete er als „Inflation der Bildungsabschlüsse“ oder „Bildungsexpansion“. Die Schulabschlüsse verlieren dadurch an Wert, und auch die Absolventen aus niedrigeren Schichten haben schlechte Möglichkeiten, ihr durch Schulbildung erworbenes kulturelles Kapital angemessen umzusetzen (vgl. Bildungsparadox).
  • Durch die zunehmende neoliberale Globalisierung sind nach Bourdieu atypische Arbeitsverhältnisse zur Regel geworden. Diese Prekarisierung trifft nicht nur marginalisierte Gesellschaftsgruppen, sondern zunehmend auch solche mit noch gesichertem Einkommen. Das organisierte Gegeneinander der Lohnabhängigen ist Bestandteil der neoliberalen Hegemonie. Die „strukturelle Gewalt“ der Konkurrenz soll aufgegeben werden zu Gunsten eines Erkennens der gemeinsamen Interessen.

An Bourdieu orientierte Forschung

Mit Hilfe der Methoden und Begriffe, die Bourdieu in seinem Hauptwerk Die feinen Unterschiede verwendete, haben der Politologe Michael Vester und andere Forscher der Universität Hannover im Jahr 1992 eine sowohl qualitative wie auch quantitative Untersuchung in westlichen Bundesländern durchgeführt, die die Klassen weiter in soziale Milieus gliedert und diese charakterisiert. Es handelt sich um die Erforschung sozialer Gruppen, die erstmals 1993 unter dem Titel Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel. Zwischen Integration und Ausgrenzung veröffentlicht wurde. 1995 erschien das von Michael Vester und anderen herausgegebene ergänzende Werk Soziale Milieus in Ostdeutschland. Gesellschaftliche Strukturen zwischen Zerfall und Neubildung. Eine Fortschreibung dieser Studien stellt die überarbeitete Neuauflage Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel. Zwischen Integration und Ausgrenzung aus dem Jahr 2001 dar (→ Literatur).

Einen anderen Ansatz verfolgte eine Gruppe von dreißig Forschern, die von 2002 bis 2004, koordiniert von der Universität Genf, fünfzig qualitative Interviews mit Menschen verschiedener Tätigkeitsfelder und Arbeitslosen auf der Grundlage der Theorie der Praxis von Pierre Bourdieu durchführte. Die Ergebnisse der Studie, die sich an Bourdieus Forschungsergebnisse, publiziert in Das Elend der Welt, anschließen, zeigen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der Entwicklung in Frankreich und Deutschland. Das von Franz Schultheis und Kristina Schulz 2005 herausgegebene Werk Gesellschaft mit begrenzter Haftung. Zumutungen und Leiden im deutschen Alltag zeigt, dass die meisten Probleme in den ostdeutschen Bundesländern bestehen, aber auch im Westen die relative Sicherheit der Sozialen Marktwirtschaft immer mehr zugunsten ungleicher Verteilung von Arbeit und Gütern in den Hintergrund tritt und das Selbstbewusstsein durch mangelnde Anerkennung und Respekt erschüttert wird. Ergebnis sind prekäre Arbeitsverhältnisse und eine verstärkte Verwundbarkeit der Menschen, die durch Individualisierung im Sinne so genannter Selbstverantwortung an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, durch weniger Einkommen und schlechtere Arbeitsbedingungen sowie physischen und psychischen Stress ihre Beheimatung nach und nach verlieren.

Der Althistoriker an der Universität Rostock Egon Flaig bedient sich in seiner fächerübergreifenden Forschung der Methoden Bourdieus und betont seine Distanz zum überkommenen Instrumentarium der Alten Geschichte.

Auszeichnungen

Wirkung

Seit 2005 fördert und koordiniert die Stiftung Pierre Bourdieu in Genf im Sinne des Namensgebers internationale wissenschaftliche und politische Debatten und Projekte der verschiedenen Sozial- und Humanwissenschaften. Einige der Leitbegriffe Bourdieus werden inzwischen häufig in Politik, Kultur und Wissenschaft verwandt.

Siehe auch

Werke

Hauptwerk

  • La distinction. Critique sociale du jugement. Paris 1979
    • deutsch: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Übersetzt von Bernd Schwibs. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1982 ISBN 3-51828-258-1. Beruht auf empirischen Untersuchungen in Frankreich in den 1960er Jahren.

Weitere Werke

  • In Algerien. Zeugnisse der Entwurzelung. Hg. von Franz Schultheis und Christine Frisinghelli. Camera Austria, Graz 2003 ISBN 3-900508-47-X (franz. Algeria. 1960)
  • P. B. und Alain Darbel: Die Liebe zur Kunst. Europäische Kunstmuseen und ihre Besucher. UVK, Konstanz 2006 ISBN 389669667X (Franz. L'armour de l'art. Paris 1965). Empirische Untersuchung, vergleichbar mit dem bekanntesten Werk: Die feinen Unterschiede.
  • P. B. und Jean-Claude Passeron: Die Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen zur Soziologie des Bildungswesens am Beispiel Frankreichs. Klett, Stuttgart 1971. Zusammenführung der französischen Bücher Les héritiers. Les étudiants et la culture (Paris 1964) und La reproduction. Eléments pour une Théorie du Système d’Enseignement (Paris 1970).
  • Wie die Kultur zum Bauern kommt. Über Bildung, Schule und Politik. VSA, Hamburg 2001 ISBN 3-879-75803-4 (Textsammlung franz. Schwerpunkt 1966 - 1989)
  • Zur Soziologie der symbolischen Formen. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1974 ISBN 3-51827-707-3 (franz. 1970)
  • P. B. mit Luc Boltanski, Monique de Saint Martin, Pascale Maldidier: Titel und Stelle. Über die Reproduktion sozialer Macht. EVA, Frankfurt a. M. 1978 ISBN 3-43400-496-3 (franz. 1970)
  • Das religiöse Feld. Texte zur Ökonomie des Heilsgeschehens. UVK, Konstanz 2002 ISBN 3-87940-580-8 (franz. 2 Aufsätze 1971, Interview 2001)
  • P. B. & Jean-Claude Passeron: Grundlagen einer Theorie der symbolischen Gewalt. Kulturelle Reproduktion und soziale Reproduktion. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1973 (franz. 1970)
  • Entwurf einer Theorie der Praxis auf der ethnologischen Grundlage der kabylischen Gesellschaft. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1976 ISBN 3-51827-891-6 (franz. 1972)
  • Die zwei Gesichter der Arbeit. Interdependenzen von Zeit- und Wirtschaftsstrukturen am Beispiel einer Ethnologie der algerischen Übergangsgesellschaft. Konstanz 2000 ISBN 3-87940-664-2 (franz. 1977)
  • Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1987 ISBN 3-51828-666-8 (franz. 1980)
  • Soziologische Fragen. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1993 ISBN 3-51811-872-2 (franz. 1980)
  • Sozialer Raum und „Klassen“. Zwei Vorlesungen. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1985 ISBN 3-518-28100-3 mehrere Neuaufl. (franz. Leçon sur la leçon. 1982)
  • Homo academicus. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1988 ISBN 3-51828-602-1 (franz. 1984)
  • Was heißt sprechen? Die Ökonomie des sprachlichen Tausches. Hg. von Georg Kremnitz. Wien 1990 (franz. 1987)
  • Rede und Antwort. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1992 ISBN 3-51811-547-2 (franz. 1987)
  • Die politische Ontologie Martin Heideggers. Frankfurt a.M. 2005 ISBN 3-81080-004-X (franz. 1988)
  • Der Staatsadel. Konstanz 2004 ISBN 3-89669-807-9 (franz.1989)
  • Die verborgenen Mechanismen der Macht. Schriften zu Politik und Kultur 3. Bd. 1. Hg. von. Margareta Steinrücke. VSA, Hamburg 1992 ISBN 3-87975-605-8 (Zusammenstellung von Kurztexten Bourdieus)
  • Die Regeln der Kunst. Genese und Struktur des literarischen Feldes. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999 (franz. 1992)
  • P. B. mit Loïc D. Wacquant: Reflexive Anthropologie. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1996 (franz. 1992)
  • Das Elend der Welt. Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens an der Gesellschaft. Konstanz 1997 ISBN 3-87940-568-9 (franz. 1993). (Cultural studies zum Neoliberalismus.
  • Praktische Vernunft. Zur Theorie des Handelns. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1998 ISBN 3-51811-985-0 (franz. 1994)
  • Über das Fernsehen. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1998 ISBN 3-51812-054-9 (franz. 1996)
  • Vom Gebrauch der Wissenschaft. Für eine klinische Soziologie des wissenschaftlichen Feldes. UVK, Konstanz 1998 (franz. 1997)
  • Meditationen. Zur Kritik der scholastischen Vernunft. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001 ISBN 3-51829-295-1 (franz. 1997)
  • P.B.: „Die Zukunft Europas hängt von den Deutschen ab.“ In: Perspektiven des Protestes. Initiativen für einen europäischen Wohlfahrtsstaat. VSA, Hamburg 1997 ISBN 3-87975-697-X (Interview von Brigitte Kols und Rolf Paasch mit P.B. Erstabdruck in Frankfurter Rundschau 13. Juni 1997), (franz. 1998)
  • P.B. u.a. Der Einzige und sein Eigenheim. VSA (1999) erw. Ausgabe. Hamburg 2002 ISBN 3-87975-862-X, Forschungsergebnisse u. Aufsatzsammlung (franz. 1998 )
  • Die männliche Herrschaft. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005 ISBN 3-51841-144-6 (franz. 1998)
  • Gegenfeuer. Wortmeldungen im Dienste des Widerstandes gegen die neoliberale Invasion. Konstanz 1998. Darin: Prekarität ist überall. (franz. 1998)
  • Gegenfeuer 2. Für eine europäische soziale Bewegung. UVK, Konstanz 2001 (Raisons d'agir, 7) ISBN 3-89669-997-0 (franz. 2001)
  • Ein soziologischer Selbstversuch. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002 ISBN 3-51812-311-4. Übersetzung der Abschlussvorlesung am Collège de France, 28. März 2001 durch Stephan Egger. (Autorisierte franz. Fassung 2004)
  • Algerische Skizzen, Herausgegeben und mit einer Einleitung von Tassadit Yacine-Titouh, aus dem Französischen von Andreas Pfeuffer, Achim Russer Bernd Schwibs u.a.; Suhrkamp Verlag, Berlin 2010 ISBN 978-3-03-401000-9 (frz. bei Éditions Seuil, Paris, September 2008 Esquisses Algériennes ISBN 2-020982862)

Literatur

Einführungen

Weiterführende Sekundärliteratur

  • Uwe H. Bittlingmayer (Hg.): Theorie als Kampf? Zur politischen Soziologie Pierre Bourdieus. Leske + Budrich, Opladen 2002 ISBN 3-8100-3352-9
  • Cornelia Bohn: Habitus und Kontext. Ein kritischer Beitrag zur Sozialtheorie Bourdieus. Westdeutscher Verlag, Opladen 1991
  • Tobias ten Brink: VordenkerInnen der globalisierungskritischen Bewegung: Pierre Bourdieu, Susan George, Antonio Negri. Neuer Isp-Verlag, Köln 2004 ISBN 3-89900-020-X
  • Jörg Ebrecht und Frank Hillebrandt (Hg.): Bourdieus Theorie der Praxis. 2. Auflage. VS - Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004 ISBN 3-531-33747-5
  • Steffani Engler und Beate Krais (Hg.): Das kulturelle Kapital und die Macht der Klassenstrukturen. Sozialstrukturelle Verschiebungen und Wandlungsprozesse des Habitus. Juventa, Weinheim 2004 ISBN 3-7799-1582-0
  • Rolf-Dieter Hepp: Bourdieu, Sozioanalyse, Soziosemiotik. ÖGS/ISSS, Wien 2000 ISBN 3-900494-41-X
  • Martin Herz: Disposition und Kapital. Ein Beitrag zur Bourdieu-Debatte. Braumüller, Wien 1996
  • Markus Joch und Norbert Christian Wolf (Hg.): Text und Feld. Bourdieu in der literaturwissenschaftlichen Praxis. Niemeyer, Tübingen 2005.
  • Joseph Jurt: Das literarische Feld. Das Konzept Pierre Bourdieus in Theorie und Praxis. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995 ISBN 3-534-11573-2
  • Jens Kastner: Die ästhetische Disposition. Eine Einführung in die Kunsttheorie Pierre Bourdieus. Turia + Kant, Wien 2009, ISBN 978-3-85132-529-4
  • Markus König: Habitus und rational choice: ein Vergleich der Handlungsmodelle bei Gary S. Becker und Pierre Bourdieu. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden 2003 ISBN 3-8244-4540-9
  • Beate Krais und Gunther Gebauer: Habitus. transcript, Bielefeld 2002 ISBN 3-933127-17-3
  • Eckart Liebau: Gesellschaftliches Subjekt und Erziehung. Zur pädagogischen Bedeutung der Sozialisationstheorien von Pierre Bourdieu und Ulrich Oevermann. Juventa, Weinheim und München 1987 ISBN 3-7799-0679-1
  • Ingo Mörth, Gerhard Fröhlich (Hg., 1994), Das symbolische Kapital der Lebensstile. Zur Kultursoziologie der Moderne nach Pierre Bourdieu. Ffm. / NY.: Campus Verlag, ISBN 3-593-34964-7
  • Hans-Peter Müller: Sozialstruktur und Lebensstile. Der neuere theoretische Diskurs über soziale Ungleichheit. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997
  • Armin Nassehi (Hg.): Bourdieu und Luhmann. Ein Theorienvergleich. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004 ISBN 3-518-29296-X
  • Boike Rehbein, Gernot Saalmann und Hermann Schwengel (Hg.): Pierre Bourdieus Theorie des Sozialen: Probleme und Perspektiven. UVK, Konstanz 2003 ISBN 3-89669-734-X
  • Franz Schultheis: Bourdieus Wege in die Soziologie. UVK, Konstanz 2007 ISBN 978-3-89669-686-1
  • Margareta Steinrücke (Hg.): Pierre Bourdieu – Politisches Forschen, Denken und Eingreifen. VSA-Verlag, Hamburg 2004 ISBN 3-89965-037-9
  • Beatrice von Bismarck, Therese Kaufmann, Ulf Wuggenig (Hg.): Nach Bourdieu: Visualität, Kunst, Politik. Wien: Turia + Kant 2008. ISBN 978-3-85132-527-0

Forschungsergebnisse bezogen auf Deutschland

  • Sandra Beaufaÿs: Wie werden Wissenschaftler gemacht? Beobachtungen zur wechselseitigen Konstruktion von Geschlecht und Wissenschaft. Transcript, Bielefeld 2003 ISBN 978-3899421576
  • Elisabeth Nöstlinger , Ulrike Schmitzer (Hg.): Bourdieus Erben. Mandelbaum, Wien 2007 ISBN 978-3-85476-194-5
  • Jürgen Raschert, Georg Lind (Hg.): Moralische Urteilsfähigkeit. Beltz, Weinheim 1987 ISBN 978-340-734007-8
  • Franz Schultheis, Kristina Schulz (Hg.): Gesellschaft mit begrenzter Haftung. Zumutungen und Leiden im deutschen Alltag. UVK, Konstanz 2005 ISBN 3-89669-537-1
  • Michael Vester, Peter von Oertzen, Heiko Geilling, Thomas Herman, Dagmar Müller: Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel. Bund-Verlag, Köln 1993 ISBN 3-7663-2484-5
  • Michael Vester, Michael Hofmann, Irene Zierke (Hg.): Soziale Milieus in Ostdeutschland. Gesellschaftliche Strukturen zwischen Zerfall und Neubildung. Bund-Verlag, Köln 1995 ISBN 3-766-32573-6
  • Michael Vester, Peter von Oertzen, Heiko Geiling, Thomas Hermann, Dagmar Müller: Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel. Zwischen Integration und Ausgrenzung. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001 ISBN 3-518-28912-8
  • Karin Wallenczus: Praxisfeld Krankenhaus: Analyse einer Feldstudie anhand Bourdieuscher Reflexionen. Hamburg 1998 ISBN 3-86064-828-4

Weblinks

 Commons: Pierre Bourdieu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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