Police Academy 6 – Widerstand zwecklos

Police Academy 6 – Widerstand zwecklos
Filmdaten
Deutscher Titel: Police Academy 6 – Widerstand zwecklos
Originaltitel: Police Academy 6: City Under Siege
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1989
Länge: ca. 84 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Peter Bonerz
Drehbuch: Stephen Curwick
Produktion: Paul Maslansky
Musik: Robert Folk
Kamera: Charles Rosher Jr.
Schnitt: Hubert C. De La Bouillerie
Besetzung

siehe Police-Academy-Charaktere

Außerdem:

Gerrit Graham
Ace
Brian Seeman
Flash
Darwyn Swalve
Ox
Kenneth Mars
Der Bürgermeister/Mastermind
Billie Bird
Mrs. Stanwyck

Police Academy 6 – Widerstand zwecklos ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1989. Er ist der 6. in der Reihe und blieb 5 Jahre lang auch der letzte.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Wilson Heights Gang überzieht die Stadt mit einer Verbrechenswelle. Captain Harris, dem die Versetzung weg von Lassards Akademie in ein Revier geglückt ist, gelingt es nicht, die Bande zu erwischen, was auch in der Presse breitgetreten wird. Der Gouverneur hat deswegen eine externe Gruppe gebeten, sich der Sache anzunehmen. Zum Entsetzen von Harris stellt sich heraus, dass es sich um Commandant Lassard und sein Team handelt.

Die Teammitglieder sind

Schon beim ersten Meeting zeigt sich, dass Harris am liebsten selbst die Leitung des Einsatzes übernehmen möchte. Hinzu kommt auch noch Commissioner Hurst, der ebenfalls an der Besprechung teilnimmt. Es wird absolutes Stillschweigen über den Stand der Ermittlungen befohlen.

Derweil begeht die Wilson Heights Gang ihren nächsten Überfall, eine Bank, und stiehlt dabei 190.000 US-Dollar. Die Zeugenaussagen legen den Schluss nahe, dass die drei Gangster nicht in Eigenregie handeln, sondern von jemandem im Hintergrund gesteuert werden. Wie der Zuschauer erfährt, ist das auch so. Die drei sehen ihren Chef (Mastermind genannt) nur durch eine milchige Scheibe.

Harris arbeitet nebenbei gegen Lassard und sucht den Bürgermeister auf, um ihn davon zu überzeugen, dass Lassard nur eine Behinderung der Ermittlungen darstellt. Der Bürgermeister sagt ihm, dass er Lassard nur zurückbeordern kann, wenn Harris Beweise bringt.

Die weiteren Ermittlungen ergeben nichts, und Hurst ist davon nicht begeistert. Nick Lassard weist darauf hin, dass der wertvolle Zimbazwi-Diamant in die Stadt käme und damit einen hervorragenden Köder abliefern würde. Die Polizisten versuchen als Wächer verkleidet, die Bande auf frischer Tat zu ertappen. Harris und Proctor werden aber durch den Diebstahlalarm eines Autos abgelenkt, während die Verbrecher mit einem Laser den Boden aufschneiden, den Diamanten stehlen und durch die Kanalisation entkommen.

Nick und Eric Lassard wird klar, dass es ein Leck in der Einsatzgruppe gibt. Nick fährt mit den anderen hinaus und begibt sich auf Beobachtungsposten. Er hat eine Ahnung, dass hier etwas passieren muss, will aber den anderen nichts davon sagen, woher er diese Ahnung hat. In der Tat überfällt die Gang ein Juweliergeschäft dort. Aus irgendeinem Grund verfolgen die Überfälle die alte Buslinie Nr. 51. Nick stellt die Gangster mit den anderen. Die Festnahme schlägt aber fehl.

In der folgenden Einsatzbesprechung ist auch der Bürgermeister anwesend. Hurst teilt den Polizisten mit, dass man schon länger ein Leck vermutet und nun die Büros der Beteiligten durchsucht habe. Dabei sei in Eric Lassards Büro gestohlener Schmuck gefunden worden. Der Bürgermeister suspendiert daraufhin vorläufig Lassards Team.

Diese beschließen, die Anschuldigungen gegen Lassard auf eigene Faust zu untersuchen. Im Stadtarchiv finden sie heraus, dass eine geplante Bahnlinie wie eine alte Buslinie verlaufen soll. Da Grundstücke entlang der geplanten Strecke sehr wertvoll sein werden und Grundstückspreise in Gegenden mit hoher Verbrechensrate sinken, gehen sie davon aus, dass jemand die Preise durch die Verbrechen nach unten drücken möchte, um dann einen erheblichen Gewinn einzustreichen, wenn die Verbrechensserie aufgehört hat und die Grundstückspreise durch die neue Verkehrsanbindung deutlich gestiegen sind. Bei der Firma, die die Grundstücke gekauft hat, finden sie heraus, dass die Verbrecher planen, die Stromversorgung der ganzen Stadt lahmzulegen. Dies passiert auch kurz danach.

Die Polizisten werden daraufhin zu anderen Einsätzen gerufen, um in der nun dunklen Stadt für Ordnung zu sorgen. Nick entdeckt die drei Gangster, während er auf Fußstreife ist. Die Polizisten nehmen die Verfolgung durch die Kanalisation auf und verhaften die Gang.

Die Verfolgungsjagd nach Mastermind endet im Büro von Commissioner Hurst, der schon an seinem Schreibtisch sitzt und Zigarre raucht. Es handelt sich um Mastermind, der eine Maske trägt. Wenige Sekunden kommt der echte Commissioner ins Büro. Sie nehmen Mastermind fest, der sich als der Bürgermeister herausstellt. Nun kommt heraus, dass Harris das Leck war, da er Informationen an den Bürgermeister weitergegeben hat. Der Bürgermeister ist nun völlig durchgedreht und lacht irre. Commissioner Hurst setzt die Truppe wieder in ihre Ämter ein.

Eigenschaften

Wie sein Vorgänger zeichnet sich dieser Film auch durch einige Besonderheiten aus, die ihn vor allem von den ersten vier Police Academy-Filmen unterscheiden.

Besetzung

  • Wie schon im Vorgängerfilm fehlt die vormals zentrale Figur des Carey Mahoney. Dafür hat der in seinen Charakterzügen ähnliche Nick Lassard seinen zweiten Auftritt.
  • Es werden keine neuen Figuren eingeführt, die Bestand haben.
  • Mit Tommy 'House' Conklin ist zudem ein weiterer Weggang zu verzeichnen.
  • Allgemein ist der Film arm an Charakteren. Die Bösewichte und der Bürgermeister sind die einzigen unbekannten Figuren. Sonst fehlt es aber im Gegensatz zu allen vorigen Filmen an neuen Charakteren, die auf Seite der Guten mitwirken.
  • Eine Anlehnung an die vorigen Filme ist das Wiedersehen mit zwei Nebenfiguren, Douglas Fackler und Max Kirkland. Während Letzterer nur in einer Szene auftaucht, wird Douglas Fackler sogar groß angekündigt. Er wird allerdings vor allem als Running Gag eingesetzt, da er mit seiner Tollpatschigkeit, mit der er viele kleine Kettenreaktionen mit fatalem Ausgang anstößt, das ganze Revier in Angst und Schrecken versetzt.

Unterschiede und Parallelen zu den vorangegangenen Filmen

  • Harris und Proctor sind keine ernstzunehmende Kontrahenten mehr. In jeder Szene, in der sie vorkommen, machen sich die beiden in irgendeiner Weise lächerlich.
  • Wie schon im 5. Film gibt es einen klar gezeichneten Bösewicht, der den Polizisten als direkter Gegner gegenübersteht. In den ersten 4 Filmen waren die Bösewichte vergleichsweise unwichtig und meist namenlos.
  • Der Film erschien, als gerade die zu Police Academy gehörende Cartoonserie im US-amerikanischen Fernsehen lief. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sowohl die Bösewichte als auch die Kampfszenen cartoonartige Züge tragen.
  • Die Loslösung von dem Thema Polizeiausbildung und der Akademie als solche ist stärker als in allen anderen Filmen. Dieser ist der einzige Film, in dem weder Lassards Büro noch die Akademie selbst zu sehen sind. Lediglich die Szene, in der Debbie Callahan im Fitnessstudio trainiert, könnte in der Academy spielen.
  • Der Schwulenclub Blue Oyster Bar, der ein Running Gag der ersten vier Filme war, fehlt hier wie auch schon im fünften Film.
  • Slapstick spielt eine noch größere Rolle als in den ersten Filmen.
  • Im Gegensatz zu den anderen beiden Filmen nach dem Ausstieg von Steve Guttenberg alias Carey Mahoney spielt der Film wieder in der unbenannten Stadt, also wie alle Police Academy-Filme bis zum 4. Teil.
  • Erstmalig findet „richtige“ Polizeiarbeit in Form von Strategieplanungen und verdeckter Ermittlung statt. In allen vorangegangen Filmen bestand die Arbeit der Polizisten im Wesentlichen darin, Verbrecher zu stellen, die ihre Taten praktisch öffentlich begehen.
  • Er ähnelt damit auch etwas dem zweiten Teil, wo die frisch ausgebildeten Polizisten erstmals zum Einsatz kamen.
  • Der 6. Film ist der einzige der Serie, in dem es keinen Flirt gibt. In allen anderen Filmen flirtet einer der männlichen Sympathieträger mit einer Frau, was auch immer Erfolg hat. Nebenher hat Debbie Callahan mehrere Affären und Romanzen.
  • Harris ist wie im 4. Film auch Leiter eines Polizeireviers, der Proctor als seinen Assistenten hat.
  • Das Büro von Commissioner Hurst ist ein anderes als das im 5. Film.

Handwerkliche Fehler und Ungereimtheiten

Eine Gemeinsamkeit mit seinem Nachfolger hat dieser Film insofern, als sich in der Handlung einige offenkundige Ungereimtheiten befinden:

  • Die Undercover-Aktion am Union Tower steht ohne Zusammenhang zum Rest der Geschichte, da kein Grund genannt wurde, wieso man dort operieren sollte. Es entsteht der Eindruck, diese Szene sei nur als Gag für Harris und Proctor eingebaut worden.
  • Der Diamant, der gestohlen wird, ist laut Beschriftung 116.666 Karat schwer, was über 100mal schwerer ist als jeder reale Diamant. Dies mag eine weitere Referenz an die Comicserie sein, da in Cartoons mit solchen Elementen vielfach gespielt wird.
  • Larvell Jones führt eine Stand-Up-Comedy in einem Club auf, als der Strom in der Stadt ausfällt. Dennoch funktioniert die Verstärkeranlage, was die ganze Situation ad absurdum führt.
  • Der englische Titel des Films enthält "City under Siege", also "Stadt unter Belagerung". Dies entspricht nicht der Handlung, da die Stadt ja nicht belagert ist. Der deutsche Titel "Widerstand zwecklos" hingegen ist vollkommen ohne Bezug zur Handlung.
  • In einer Szene hängt das Namesschild von Hightower runter, in der nächsten ist es wieder gerade und kurz danach hängt es wieder runter.

Zusammenfassung

Der Film ist in gewisser Hinsicht eine Neuauflage des zweiten Films mit Elementen einer Comicserie. Allerdings spielen die wichtigen Elemente der ersten vier Filme wie Polizeiausbildung keine Rolle mehr. Der Film unterscheidet sich auch erheblich von seinem Vorgänger. Er ist somit wiederum etwas weitgehend Neues und steht nur in losem Zusammenhang mit den ersten Filmen der Serie.

Kritik

Der Negativtrend, dass jedes der Police Academy-Sequels sich schlechter als sein Vorgänger in der IMDb positionierte, geht in diesem Film weiter. Er war dort auch lange Zeit in den "unteren Rängen" der Liste der 100 schlechtesten Filme verzeichnet, ist aber mittlerweile herausgefallen. Er schneidet aber mit 3,1 von 10 möglichen Punkten äußerst schlecht ab. Bei Rotten Tomatoes bewertet ihn keiner der Kritiker als positiv, was zu einer Wertung von 0% führt.

„ Die Lacher gehen nach wie vor auf das Konto von Versagern und arroganten Aufschneidern "im Dienst", die dem chaotischen Führungsstil zusätzlich ins Handwerk pfuschen. “

Lexikon des Internationalen Films

Personen

In diesem Teil zum letzten Mal gemeinsam vor der Kamera: G.W. Bailey, David Graf und Lance Kinsey (v.l.n.r)

Neben der schon angesprochenen Rückkehr der beiden Nebenfiguren Max Kirkland und Douglas Fackler gibt es ein Wiedersehen mit Nick Lassard, der nun Polizist in der Stadt ist.

Folgende weitere wichtige Personen treten auf:

  • Ace (Gerrit Graham), Flash (Brian Seeman) und Ox (Darwyn Swalve): die drei bilden die Wilson Heights Gang, die im Auftrag von Mastermind die Stadt mit einer Serie von Überfällen überziehen. Sie sind nicht sonderlich intelligent, vielmehr kindisch. Ace ist am ehesten der Kopf der Bande. Flash zeichnet sich durch besondere akrobatische Fähigkeiten aus. Er macht gewagte Sprünge und ist geschickt mit dem Lasso. Ox ist einfach schwer, groß und stark, ansonsten aber eher einfältig.
  • Der Bürgermeister/Mastermind (Kenneth Mars): Er gibt sich äußerlich als Idiot, der sogar einfachste Wörter vergisst. Er baut mit Leidenschaft Modellschiffe. Im Hintergrund verfolgt er als Mastermind und Auftraggeber der Wilson Heights Gang die Absicht, durch die Verbrechensserie die Grundstückspreise so weit nach unten zu drücken, dass er ein gutes Geschäft macht, wenn er die billig gekauften Grundstücke später dann wieder veräußert.
  • Mrs. Stanwyck (Billie Bird): obwohl von der gleichen Schauspielerin dargestellt wie Mrs. Lois Feldman im vierten Film, trägt sie hier einen anderen Namen. Dies stellt eine Ausnahme innerhalb der Police Academy-Filme dar, wo sonst eine Figur immer nur vom selben Darstellen gespielt wird und auch jeder Schauspieler nur eine Figur verkörpert. Ihre Rolle in diesem Film ist unklar. Sie ist lediglich bei einem Empfang zugegen, den sie sterbenslangweilig findet.

Weblinks


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