Pons Aelius

Pons Aelius

41.90180833333312.4664194444447Koordinaten: 41° 54′ 6,5″ N, 12° 27′ 59,1″ Of1

Engelsbrücke
(Pons Aelius)
Engelsbrücke (Pons Aelius)
Blick auf die Engelsbrücke mit der Engelsburg
Offizieller Name Ponte Sant'Angelo
Querung von Tiber
Ort Rom (Italien)
Konstruktion Bogenbrücke mit Keilsteingewölbe
Anzahl der Öffnungen 5
Fertigstellung 134 n. Chr.
Auf der Engelsbrückep1

Die Engelsbrücke (lateinisch Pons Aelius; italienisch Ponte Sant'Angelo) ist eine über den Tiber in Rom führende Brücke.

Ihr heutiger Name geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Sie wird zum einen deswegen Engelsbrücke genannt, weil sie direkt auf die Engelsburg zuführt, zum anderen weil eine Reihe von Engelsstatuen auf ihr aufgestellt sind. Die zehn prachtvollen Engel im Barockstil wurden von Gianlorenzo Bernini und seinen Schülern geschaffen, dessen Werke das römische Stadtbild bis heute entscheidend mitprägen. Die Engel tragen alle Symbole, die mit der Passionsgeschichte verbunden sind, u.a. das Kreuz, die Dornenkrone und die Lanze. Zwei der Statuen auf der Brücke sind allerdings nur Kopien. Die von Bernini stammenden Originale stehen heute in der Kirche Sant’Andrea delle Fratte. Am Eingang der Brücke sind zudem Statuen der Apostel Paulus und Petrus aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zu sehen. Ursprünglich bestand die Brücke aus drei geschwungenen Bögen; im 17. Jahrhundert wurden an den Brückenköpfen zwei kleinere Bögen ergänzt.

Ursprünglich wurde die Brücke, die in der Antike als die schönste der Welt galt, von Kaiser Hadrian gebaut. Er wollte mit ihr das Marsfeld direkt mit seinem Mausoleum verbinden lassen. Die Einweihung der ehemals Pons Aelius (nach Publius Aelius Hadrianus) benannten Tiberbrücke fand im Jahre 134 n. Chr. statt.

Die Engelsbrücke stellte eine der Hauptbrücken Roms dar. Gerade in den so genannten Heiligen Jahren kamen unvorstellbar viele Pilger nach Rom, um sich die versprochenen Ablässe ihrer Sünden zu sichern. Die engen Tiberbrücken stellten dann wahre Nadelöhre dar. Das Gedränge der Pilger über die Engelsbrücke mitten durch die Stände von Krämern, Gauklern und Handwerkern wird von zahlreichen Chronisten in den farbenprächtigsten Metaphern geschildert. Am frühen Abend des 19. September 1450 kam es durch das Scheuen einiger Pferde und Maultiere, durch das unaufhörliche Nachrücken der Menschenmassen und die Rücksichtslosigkeit einer Reihe von Händlern zu insgesamt 172 Toten. Papst Nikolaus V. ließ daraufhin alle Stände und Buden von der Engelsbrücke beseitigen und befahl, dass ein ungehinderter Durchgang gewährleistet sein müsse.

Ihrer zentralen Lage verdankt die Engelsbrücke auch die zweifelhafte Ehre, dass sich hier nicht nur eine Hinrichtungsstätte befand, sondern dass auch nicht selten die Köpfe oder andere Gliedmaßen von Verbrechern oder berüchtigten Gegnern der Päpste zur Abschreckung aufgestellt wurden. So wurde etwa am 24. Dezember des Jahres 1585 der Kopf des Räuberhauptmannes Giovanni Valente an der Ponte Sant'Angelo für alle gut sichtbar aufgestellt. Unter Papst Sixtus V. seien der Legende nach gar mehr Banditenköpfe zu sehen gewesen als Melonen auf dem Markt.

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