- August Gallinger
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August Gallinger (* 1872 in Worms; † 7. Juni 1959) war ein deutscher Mediziner und Philosoph.
Gallinger studierte Medizin und war Sanitätsoffizier im Ersten Weltkrieg. Er studierte dann Philosophie, habilitierte sich 1914 und lehrte dieses Fach bis 1936 in München. Als Jude emigrierte er während der NS-Zeit 1939 nach Schweden und wurde 1947 an die Universität München zurückgerufen, wo er bis 1952 einen Lehrstuhl für Philosophie hielt.
1921 publizierte Gallinger in den Süddeutschen Monatsheften einen Artikel zu Verbrechen an deutschen Kriegsgefangenen während des Krieges, wozu er Zeugenaussagen ehemaliger Soldaten sammelte. Diese Schrift machte ihn, besonders durch die englische Ausgabe im Folgejahr, bekannt.
Werke
- Das Problem der objektiven Möglichkeit : eine Bedeutungsanalyse. Schriften der Gesellschaft für psychologische Forschung 16. Leipzig. Barth. 1912
- Zur Grundlegung einer Lehre von der Erinnerung. Max Niemeyer. Halle / Saale. 1914 (Habilitationsschrift)
- Gegenrechnung. Die Verbrechen an deutschen Kriegsgefangenen. Süddeutsche Monatshefte, 18. Jahrgang, 1921
- engl. Countercharge. The Matter of War Criminals from the German Side. München. 1922
- Die Bestie im Menschen. Erlebnisse von Zivil - und Kolonialgefangenen bei den Franzosen. Verlag GmbH München, 1923
- Reiseeindrücke im heutigen Frankreich. München. Knorr & HIrth. 1926
- Hrsg. Deutsch-Österreich Kulturprobleme. München, Huber, 1930
Artikel
- Zum Streit über das Grundproblem der Ethik in der neueren philophischen Litteratur. In: Kant-Studien 6/1901, 353–426.
- Georg Simmel über die Möglichkeit einer allgemeingültigen sittlichen Norm. in Kant-Studien. 6/1901. S. 406 ff.
Literatur
- Niall Ferguson : Der Falsche Krieg. DVA. Stuttgart. 1999
- Karl Schuhmann: Selected papers on phenomenology. Springer Netherlands. 2005. ISBN 9781402019722 (G. im Gespräch mit Pfänder 1907)
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