Poßruck

Poßruck

Der Poßruck (slowenisch Kozjak) ist ein Gebirgszug der Lavanttaler oder Norischen Alpen entlang der Grenze zwischen dem österreichischen Bundesland Steiermark und Slowenien.

Inhaltsverzeichnis

Topographie

Der Poßruck wird begrenzt im Norden vom Saggautal, im Süden von der Drau und im Westen vom Radlpass (slowenisch Radelj), während er im Osten bei Spielfeld und Leutschach nahtlos in die Windischen Bühel (slowenisch Slovenske Gorice) übergeht. Im Westen wird der Poßruck auch Radlkamm genannt.

Der Bergrücken erreicht am Klementkogel (oder Kapaunerkogel, slowenisch Kapunar) eine Höhe von 1.052 m.

Der Poßruck und die Windischen Bühel in der Generalkarte von Mitteleuropa, Blatt 33°47° Graz (unten), 1893.

Der Hauptkamm des Poßrucks bildet die Wasserscheide zwischen Mur und Drau sowie großteils auch die Staatsgrenze. Die Staatsgrenze folgt im Wesentlichen der Grenze zwischen den Bezirkshauptmannschaften Leibnitz und Marburg sowie Deutschlandsberg und Windischgraz, die in den Blättern der damals aktuellen Landesaufnahme dokumentiert ist. Abweichungen davon sind darauf zurückzuführen, dass bei der Vermarkung der Staatsgrenze nach dem Vertrag von Saint-Germain 1919/20 von den Mitgliedern der Grenzziehungskommission teilweise auf Bitten der direkt auf dem Kamm wohnenden Bauern Rücksicht genommen wurde und die Gehöfte dementsprechend entweder dem SHS-Staat oder Österreich zugeschlagen wurden.

An der Grenze zwischen der österreichischen West- und der slowenischen Untersteiermark liegen im Poßruckgebiet die beiden internationalen Grenzübergänge Radlpass/Radelj (im Westen) und Langegg/Jurij (im Osten). Dazu kommen noch der Grenzübergang Großwalz/Duh (für Österreicher und Slowenen sowie bestimmte Drittstaatler) und die Grenzübertrittstellen bei St. Pankratzen/Sveti Pankraciji, Oberhaag/Remšnik, Arnfels/Kapla und Schloßberg/Gradišče.

Geologie

Der Poßruck ist ein Mittelgebirge mit einer komplizierten Kombination von kristallinen, paläozoischen und tertiären Gesteinen. Seine Geologie ist eingehend untersucht.[1][2][3]

Tourismus

Der Poßruck wird von drei österreichischen Weitwanderwegen berührt:

  • Südalpenweg (Weg 03): durchquert den Poßruck der Länge nach, wobei der Weg immer in der Nähe der Staatsgrenze verläuft
  • Nord-Süd-Weitwanderweg (Weg 05): beginnt am Radlpass, dem westlichen Ende des Poßruck
  • Mariazeller Weg (Weg 06): streift das Gebiet im Bereich von Eibiswald

Durch die Nähe zu einigen südsteirischen Weinbauorten ergibt sich ein reger Ausflugstourismus. Im Osten lockt auch die Heiliggeistklamm bei Leutschach Wanderer und Ausflügler an.

Weblinks

Historische Landkarten zum Poßruck und zum Verlauf der Grenzen

Die Bezirksgrenzen sind in den Aufnahmeblättern als fett punktierte Linien ••••, die Gemeindegrenzen als –•••–••• (dünn gezeichnet, nicht immer gut erkennbar) dargestellt. Diese Grenzen beruhen oft auf den Grenzen der Grundherrschaften vor der Neuorganisation der Gemeinden um 1850.

Einzelnachweise

  1. Franz Heritsch: Paläozoikum im Poßruck. Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Band 83, Wien 1933. Seiten 1-4 [1]
  2. Franz Angel: Gesteine der Umgebung von Leutschach und Arnfels in Steiermark. Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Band 83, Wien 1933. Seiten 5-18. [2]
  3. Artur Winkler-Hermaden: Das vortertiäre Grundgebirge im österreichischen Anteil des Poßruckgebirges in Südsteiermark: (Remschniggrücken und Poßruckgebirge nordöstlich von Hl. Geist a.P.) Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. Band 83, Wien 1933. Seiten 19-73. PDF-Datei


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