Prepress

Prepress

Die Druckvorstufe, auch als Prepress bezeichnet, ist ein Teilprozess der Drucktechnik. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfassung aller Prozesse vor dem Druck, wie zum Beispiel Scanarbeiten, Datenaufbereitung, Retusche bzw. Bildbearbeitung, Layouterstellung, Ausschießen, Filmbelichtung, und heute je nach Druckverfahren beim Offsetdruck die Plattenbelichtung bzw. Computer to Plate (CTP) und beim Tiefdruck die elektromechanische oder Lasergravur. Das Ziel dabei ist die Erstellung einer Druckform.

Die Aufgabe der Druckvorstufe besteht darin, Inhalte (wie Texte, Bilder und Grafiken) zu Layouts zusammenzuführen. Dabei werden Daten, die von Werbeagenturen, Verlagen oder direkt vom Kunden kommen, in druckbare Daten für den Druckprozess umgesetzt. Ihr Endprodukt war früher meistens ein Film oder eine PostScript-Datei, heute (Stand 2009) immer öfter eine PDF-Datei.

In den Bereich der Druckvorstufe fallen außerdem Arbeiten wie Farbkorrekturen, Fotomontagen sowie sämtliche Optimierungsarbeiten für Bild und Datenmaterial an.

Teilprozesse der Druckvorstufe sind Satz, Reproduktion und Druckformherstellung (mit Seiten- und Bogenmontage).

Da Druckereien immer öfter die Druckvorstufe wieder eingliedern, verschwimmt die (früher klare) Trennung zwischen Druckvorstufe und dem Druck. So werden oft die Daten der Druckvorstufe direkt auf die Druckplatte (im Offsetdruck; das nennt man Computer to Plate CTP) oder die Druckzylinder (im Tiefdruck) übertragen.

Inhaltsverzeichnis

Vor dem Druck

Vor dem eigentlichen Druck müssen einige Überlegungen unternommen werden, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Damit der Druck zufriedenstellend gelingen kann, müssen die einzelnen Komponenten Druckfarbe, Druckform, Bedruckstoff und Druckmaschine optimal aufeinander abgestimmt sein. Dabei bedingen die einzelnen Faktoren sich gegenseitig.

Um das richtige Druckverfahren wählen zu können, müssen zuvor die Auflagenhöhe, der Seitenumfang, die Art und Anzahl der Farben und Abbildungen, die Papiersorte und die Weiterverarbeitung festgelegt werden. Ebenso entscheidend ist die Möglichkeit der Aufbewahrung der bestehenden Druckvorlagen für einen eventuell geplanten Nachdruck. Kommen mehrere Verfahren in Frage, so sind der Preis und die Druckqualität entscheidend.

Druckauftrag

Die Druckerei muss vom Auftraggeber vor dem Druckgang entscheidende Informationen erhalten. Wichtig ist die Festlegung des Druckverfahrens. Dies ist meist bereits durch die Wahl einer bestimmten Druckerei festgelegt. Die Anzahl und Art der zu benutzenden Druckfarben müssen angegeben werden, ebenso wie die Anzahl so genannter Schmuckfarben. Die Auflagenhöhe, die Papiersorte, die Falzart und die Liefer- und Zahlungsbedingungen werden ebenso vor dem Druckgang vereinbart. Bei der Wahl des Papiers ist es wichtig, das richtige für die Maschine und das geplante Druckverfahren zu wählen. Auch die Laufrichtung des Papiers muss beim Kauf und später beim Einlegen in die Maschine unbedingt beachtet werden.

Software

Zu den geläufigen Programmen der Druckvorstufe gehören im Bereich des Desktop Publishing, also der Layout- und Seitenmontage, QuarkXpress und InDesign. Neben diesen proprietären Programmen kommt auch das freie Programm Scribus zum Einsatz und das freie Satzsystem LaTeX wird gern für wissenschaftliche Texte mit hohen Ansprüchen an die typografische Qualität verwendet. Weitere Grafik-Software ist z.B. Photoshop, das im Bereich der Bildbearbeitung ebenso wie das freie GIMP verwendet wird, sowie Illustrator, Freehand, CorelDraw oder das freie Inkscape, die vorwiegend zur Erstellung von Zeichnungen benutzt werden. Das als Ausschießen bezeichnete Zusammenfassen und Anordnen von Einzelseiten auf dem Druckbogen geschieht heutzutage meist mithilfe spezieller Ausschieß-Software, wie Agfa ApogeeX, Signa Station, Creo Preps, GRAPHIAware Nicola oder Imposition Publisher.

Database Publishing

Zu den modernsten Ansätzen in diesem Bereich gehört das datengestützte Publizieren (Database Publishing), bei dem vollautomatisiert komplexe Dokumente erzeugt werden können. Dies wird durch Regelsätze ermöglicht, in denen Layoutregeln explizit abgebildet werden. Eine 100-prozentige Automatisierung ist bereits heute möglich, wenn die zu publizierenden Daten vorstrukturiert vorliegen. Systeme wie DocScape oder Corel Ventura ermöglichen eine solche Vorgehensweise und führen zum Teil zu erheblichen Einsparungen in der Vorstufe.

Siehe auch

Literatur

  • Blana, Hubert: Die Herstellung. München: K.G. Saur Verlag, 1998. ISBN 3-598-20067-6

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