- Prime Restklasse
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Die prime Restklassengruppe ist die Gruppe der primen Restklassen bezüglich eines Moduls n. Sie wird mit oder symbolisiert.
Die Gruppe besteht aus den Restklassen , deren Elemente zu n teilerfremd sind: . Darauf weist die Bezeichnung „prime Restklasse“ hin; für teilerfremd sagt man auch relativ prim. Die Gruppenordnung ist somit φ(n); siehe Eulersche φ-Funktion.
Die Verknüpfung der Gruppe entspricht der Multiplikation von ganzen Zahlen: .
Die primen Restklassengruppen sind endliche abelsche Gruppen bezüglich der Multiplikation. Sie spielen in der Kryptografie eine bedeutende Rolle.
Inhaltsverzeichnis
Struktur
Bezeichnet vp die p-Bewertung von n (die Vielfachheit des Primfaktors p in n), ist also
die Primfaktorzerlegung von n, dann gilt:
Die erste Isomorphieaussage (Zerlegung des Moduls n in seine Primfaktoren) folgt aus dem chinesischen Restsatz. Die zweite Isomorphieaussage (Struktur der primen Restklassengruppe modulo Primzahlpotenz) folgt aus der Existenz gewisser Primitivwurzeln[1] (siehe auch den zugehörigen Hauptartikel Primitivwurzel).
Beachte: Mit den Gruppen ohne sind die additiven Gruppen etc. gemeint!
ist genau dann zyklisch, wenn n gleich 1,2,4,pr oder 2pr ist mit einer ungeraden Primzahl p und einer positiven Ganzzahl r. Genau dann existieren auch Primitivwurzeln modulo n, also Ganzzahlen a, deren Restklasse ein Erzeuger von ist.
Berechnung der inversen Elemente
Zu jeder primen Restklasse existiert eine prime Restklasse , sodass gilt:
Die prime Restklassengruppe ist also das inverse Element zu bezüglich der Multiplikation in der primen Restklassengruppe . Ein Repräsentant von lässt sich mit Hilfe des Erweiterten Euklidischen Algorithmus bestimmen. Indem man die obige Kongruenz umschreibt zu
- ab + kn = 1
sieht man, dass der Erweiterte Euklidische Algorithmus auf a und n angewandt mit b einen Repräsentanten von berechnet.
Literatur
Die Disquisitiones Arithmeticae wurden von Carl Friedrich Gauß auf Lateinisch veröffentlicht. Die zeitgenössische deutsche Übersetzung umfasst alle seine Schriften zur Zahlentheorie:
- Carl Friedrich Gauß: Untersuchungen über höhere Arithmetik (deutsche Übersetzung), Original: Leipzig 1801.
- Armin Leutbecher: Zahlentheorie - Eine Einführung in die Algebra. 1. Auflage. Springer Verlag, 1996, Berlin Heidelberg New York. ISBN 3-540-58791-8.
Einzelnachweise
- ↑ A. Leutbecher: Zahlentheorie - Eine Einführung in die Algebra, S. 53-54.
Siehe auch
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