Propsteikirche Sankt Josef (Verden)

Propsteikirche Sankt Josef (Verden)
St. Josef (um 1920)

Die Propsteikirche Sankt Josef ist die römisch-katholische Pfarrkirche im niedersächsischen Verden (Aller). Sie befindet sich am Altstadt-Wallring und ist auch Mittelpunkt eines Dekanats des Bistums Hildesheim. Der derzeitige Dechant dieses Dekanats hat seinen Sitz allerdings in Walsrode.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Mittelalter war Verden Sitz des katholischen Bistums Verden, das im Zuge der Reformation aufgelöst wurde.

Durch Angehörige der ortsansässigen Garnison und viele aus anderen Regionen des Reiches zugezogene Neubürger wurde im 19. Jahrhundert der Wunsch nach einer neuen katholischen Kirche in Verden dringender. Die Verwirklichung verzögerte sich jedoch durch den bismarckschen Kulturkampf.

Am 5. August 1894 wurde die Propsteikirche Sankt Josef nach einjähriger Bauzeit durch Bischof Wilhelm Sommerwerck geweiht. Der Entwurf stammte von Richard Herzig.

Nach kriegsbedingten Beschädigungen erfolgte bis in die 1950er Jahre ein Wiederaufbau. Insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg und dem starken Zuwachs der Gemeinde durch Vertriebene wuchs auch die Bedeutung der örtlichen Gemeinde, die in der Folgezeit verschiedene Einrichtungen wie einen Kindergarten und ein Altenpflegeheim in Nachbarschaft der Kirche in Trägerschaft der Caritas aufbaute. Weitere bedeutende Gruppen innerhalb der Gemeinde bilden neben den Heimatvertriebenen und deren Nachfahren heute Spätaussiedler aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion, Gemeindemitglieder italienischer Herkunft sowie Zugezogene aus Süd- und Westdeutschland.

Architektur

Die Propsteikirche ist eine geostete dreischiffige neoromanische Basilika aus Backstein. Die Turmfront (Stadtseite) ist zu einem Westriegel mit polygonalen Flankenabschlüssen erweitert. Bemerkenswert ist die aufwändige Ausmalung des Gebäudes. Sie wurde von Franz Müller und Eduard Goldkuhle, die der Düsseldorfer Malerschule entstammten, im Nazarenerstil geschaffen. Nach Übermalung in den 1950er Jahren wurde sie 1987 wiederhergestellt.

Die Orgel wurde 2004 von der Orgelbaufirma Lothar Simon (Borgentreich) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 22 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]

I Hauptwerk C–g3
1. Prinzipal 8’
2. Gedackt 8’
3. Oktave 4’
4. Blockflöte 4’
5. Quinte 22/3'
6. Oktave 2'
7. Mixtur IV
8. Trompete 8’
Tremulant
II Schwellwerk C–g3
9. Rohrflöte 8’
10. Gambe 8'
11. Schwebung 8'
12. Fugara 4'
13. Traversflöte 4'
14. Nasard 22/3
15. Flöte 2’
16. Terz 13/5
17. Quinte 11/3
18. Oboe 8’
Tremulant
Pedal C–f1
19. Subbaß 16’
20. Offenlbaß 8’
21. Choralbaß 4’
22. Fagott 16’
  • Koppeln: II/I, I/P, II/P
  • Spielhilfen: 256-fache elektronische Setzeranlage

Einzugsbereich

Der Einzugsbereich der Propsteigemeinde umfasst die Stadt Verden (Aller), die Gemeinde Kirchlinteln, den Ostteil der Gemeinde Langwedel, Rethem (Aller), Dörverden und Blender.

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel von St. Josef

Weblinks

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