Auguste von Preußen (1780–1841)

Auguste von Preußen (1780–1841)
Auguste von Preußen um 1846

Prinzessin Christine Friederike Auguste von Preußen (* 1. Mai 1780 in Potsdam; † 19. Februar 1841 in Kassel) war die Tochter von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen und Friederike Luise, geborene Prinzessin von Hessen-Darmstadt.

Leben

Sie heiratete Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel (* 1777; † 1847). Aus dieser Ehe gingen hervor:

  1. Wilhelm Friedrich Karl Ludwig (* 9. April 1798 in Hanau; † 25. Oktober 1802 ebenda)[1]
  2. Caroline (* 29. Juli 1799, Schloss Philippsruhe; † 28. November 1854 in Kassel), unverheiratet
  3. Luise Friederike (* 3. April 1801 in Hanau; † 28. September 1803, Schloss Philippsruhe)[1]
  4. Kurfürst Friedrich Wilhelm (* 1802; † 1875) – verheiratet mit Gertrude Lehmann (* 1806; † 1882)
  5. Marie Friederike Christine (* 6. September 1804 in Hanau; † 1. Januar 1888 in Meiningen) – heiratete am 23. März 1825 Bernhard II., Herzog von Sachsen-Meiningen (* 1800; † 1882)
  6. Friedrich Wilhelm Ferdinand (* 9. Oktober 1806 in Berlin; † 21. November 1806, ebenda)

Die Ehe von Auguste und Wilhelm war politisch entstanden. Die beiden vertrugen sich nur schlecht. Das ging bis zu tätlichen Auseinandersetzungen. Schon bald nach der Geburt der letzten Tochter bestand die Ehe nur noch auf dem Papier. Seit 1815 lebten die beiden auch förmlich getrennt: Sie schlossen einen zunächst geheim gehaltenen Trennungsvertrag. Für die nächsten zehn Jahre befehdeten sich die beiden noch in Kassel. Die Kurfürstin zog in das Schloss Schönfeld bei Kassel, Wilhelm lebte mit seiner Geliebten und späteren zweiten Ehefrau, Gräfin Emilie von Reichenbach-Lessonitz (* 1791; † 1843) zusammen. Um die Kurfürstin bildete sich ein zum Kurfürsten oppositioneller, der Romantik nahe stehender Zirkel, benannt nach dem Wohnsitz der Kurfürstin als „Schönfelder Kreis“, dem neben Kurfürstin und Kurprinz auch der in Kurhessen später führende Minister Ludwig Hassenpflug, Joseph von Radowitz, die Brüder Grimm und andere Intellektuelle angehörten. Dieser Kreis wurde vom Kurfürsten 1823 gesprengt, indem er dessen Mitglieder, soweit sie Staatsbeamte und Offiziere waren, in die Provinz versetzte und den Kurprinzen ins „Exil“ nach Marburg schickte. Die Kurfürstin begab sich dann 1826 doch ins Exil nach Den Haag, Koblenz, Bonn und 1828 nach Fulda (wohin 1830/31 auch ihr Sohn Wilhelm Friedrich mit seinem Regiment „Kurprinz“ kam), bevor sie 1831 nach Kassel zurückkehrte, das ihr Gatte aufgrund der revolutionären Ereignisse der Jahre 1830/31 inzwischen mit Mätresse verlassen hatte.

Auguste war eine begabte Malerin. Unter den von ihr hinterlassenen Werken befinden sich auch Selbstporträts.

Literatur

  • Gerd Fenner, Ewald Grothe, Marianne Heinz und Heidrun Helwig: Kurfürstin Auguste von Hessen (1789–1841) in ihrer Zeit. Hrsg. v. Bernhard Lauer. Kassel: Brüder-Grimm-Gesellschaft Kassel 1995.
  • Ewald Grothe: Kurfürstin Auguste von Hessen-Kassel und der Schönfelder Kreis. In: Bernd Heidenreich (Hrsg.): Fürstenhof und Gelehrtenrepublik. Hessische Lebensläufe des 18. Jahrhunderts. Wiesbaden 1997, S. 53–60.
  • Ewald Grothe: Auguste. In: Kassel Lexikon. Hrsg. v. der Stadt Kassel. Bd. 1. Kassel 2009, S. 51f.
  • Philipp Losch: Auguste, Kurfürstin von Hessen. In: Ingeborg Schnack (Hrsg.): Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930. Bd. 1, Elwert & Braun, Marburg 1939, S. 6–8 (PDF).

Einzelnachweise

  1. a b Vgl.: Reinhard Suchier: Die Grabmonumente und Särge der in Hanau bestatteten Personen aus den Häusern Hanau und Hessen. In: Programm des Königlichen Gymnasiums zu Hanau. Hanau 1879. S. 39.

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