Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1976

Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1976
Wahlmännerstimmen nach Bundesstaaten.
  • Mehrheit für die Republikaner (Ford)
  • Mehrheit für die Demokraten (Carter)

Die 48. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika fand am 2. November 1976, statt. Gewählt wurde Jimmy Carter, der den damals amtierenden Präsidenten Gerald Ford in einer recht knappen Wahl schlagen konnte.

Inhaltsverzeichnis

Kandidaten

Republikaner

Die Republikanische Partei nominierte den Amtsinhaber Gerald Ford, der nach dem Rücktritt Richard Nixons im Zuge der Watergate-Affäre das Amt des Präsidenten übernommen hatte, und für das Amt des Vizepräsidenten Senator Bob Dole. Ford war jedoch im Vorwahlkampf von Ronald Reagan, dem Ex-Gouverneur von Kalifornien, hart bedrängt worden.

Demokraten

Bei den Demokraten setzte sich der relativ unbekannte Jimmy Carter, der ehemalige Gouverneur von Georgia, überraschend in den Vorwahlen durch. Senator Walter Mondale aus Minnesota wurde der Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten.

Wahlkampf

Das Hauptthema im Wahlkampf war die Watergate-Affäre. Gerald Ford, der eigentlich nicht daran beteiligt war, wurde von vielen Wählern als zu nah an der in Ungnade gefallenen Nixon-Regierung gesehen. Viele gehen auch davon aus, dass Ford die Wahl verlor, weil er Nixon kurz nach seiner Ernennung zum Präsidenten jegliche Fehler verzieh (das sogenannte Nixon-Pardon) und diesen begnadigte, wodurch keine Strafverfolgung mehr möglich war. Ford begründete die Begnadigung damit, das Land nicht weiter spalten zu wollen.

Carter hingegen war in der Lage, sich als ehrlichen Reformer darzustellen und führte während der gesamten Kampagne die Umfragen an. Allerdings holte Ford beständig auf, ehe ihn seine Aussage in der zweiten TV Debatte, wonach es keine sowjetische Dominanz in Osteuropa gäbe, womöglich den Sieg kostete.

Ergebnis

Kandidat Partei Stimmen Wahlmänner
Anzahl Prozent
Jimmy Carter Demokrat 40.831.881 50,1 % 297
Gerald Ford Republikaner 39.148.634 48,0 % 240
Eugene McCarthy parteilos ca. 700.000 0,93 % -
Gus Hall Kommunistische Partei 58.709 0,07 % -
Ronald Reagan Republikaner 0 0,0 % 1
Andere ca. 800.000 1,0 % -
Gesamt 81.531.584 100 % 538

269 Stimmen waren für die Wahl zum Präsidenten notwendig. Ronald Reagan, der gar nicht zur Wahl angetreten war und keine Stimmen vom Volk bekommen hatte, erhielt eine Wahlmännerstimme aus Washington. Der abtrünnige republikanische Wahlmann wollte damit gegen die Abtreibungspolitik protestieren.[1]

Einzelfall

  1. Craig Morris, Die Stimmen, die wirklich zählen, sind noch nicht abgegeben, Heise Online, November 2004.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten — Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten bestimmt, wer für eine vierjährige Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten und wer als Vizepräsident der Vereinigten Staaten dient. Sie ist eine indirekte Wahl, die zunächst ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2008 — Endgültiges Wahlergebnis (Verteilung der Wahlmänner) nach Bundesstaaten für Barack Obama (Demokraten): 28 Staaten1 + DC, 365 Wahlmänner …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1916 — Vereidigung des Wahlsiegers Woodrow Wilson durch Edward Douglass White am 4. März 1917 Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1916 fand am 7. November 1916 vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges in Europa statt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1980 — Mehrheiten in den Bundesstaaten 1980. Mehrheit für die Republikaner (Reagan) …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1868 — Präsidentenstimmen nach Staaten Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten von 1868 waren die ersten Wahlen in den Vereinigten Staaten, die nach dem Sezessionskrieg und während der Reconstruction stattfanden. Der Wiederbeitritt der… …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2012 — Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2012, die 57. Wahl des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika findet am 6. November 2012 statt. Formal werden am 6. November nur die Wahlmänner des Electoral College bestimmt, die am 17 …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2000 — Wahlergebnis nach Bundesstaaten: von den Demokraten gewonnen …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1789 — Wahlmännerstimmen pro Staat Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten von 1789 war die erste Präsidentschaftswahl in den USA und die einzige, die in einem ungeraden Jahr stattfand. Die Wahl fand nach der Ratifizierung der US Verfassung… …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1912 — Karte des Wahlergebnisses Die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten von 1912 wurde unter drei wichtigen Kandidaten entschieden. Zwei hatten schon zuvor Wahlen zum Weißen Haus gewonnen. Präsident William Howard Taft wurde erneut von der… …   Deutsch Wikipedia

  • Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1928 — Ergebnis der Wahlen nach Staaten Bei den Präsidentschaftswahl 1928 in den USA trat die Republikanische Partei mit Herbert Hoover gegen die Demokratische Partei mit Alfred E. Smith an. Die Republikaner standen für eine boomende Wirtschaft der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”