Pöggstall

Pöggstall
Pöggstall
Wappen von Pöggstall
Pöggstall (Österreich)
Pöggstall
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Melk
Kfz-Kennzeichen: ME
Fläche: 58,92 km²
Koordinaten: 48° 19′ N, 15° 12′ O48.31666666666715.201666666667462Koordinaten: 48° 19′ 0″ N, 15° 12′ 6″ O
Höhe: 462 m ü. A.
Einwohner: 2.504 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 42,5 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3650
Vorwahl: 02758
Gemeindekennziffer: 3 15 34
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Untere Hauptstraße 8
3650 Pöggstall
Website: www.poeggstall.at
Politik
Bürgermeister: Johann Gillinger (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(21 Mitglieder)
16 ÖVP, 4 SPÖ, 4 GEMEINSAM
Lage der Marktgemeinde Pöggstall im Bezirk Melk
Artstetten-Pöbring Bergland Bischofstetten Blindenmarkt Dorfstetten Dunkelsteinerwald Emmersdorf an der Donau Erlauf Golling an der Erlauf Hofamt Priel Hürm Kilb Kirnberg an der Mank Klein-Pöchlarn Krummnußbaum Leiben Loosdorf Mank Marbach an der Donau Maria Taferl Melk Münichreith-Laimbach Neumarkt an der Ybbs Nöchling Persenbeug-Gottsdorf Petzenkirchen Pöchlarn Pöggstall Raxendorf Ruprechtshofen St. Leonhard am Forst Sankt Martin-Karlsbach Sankt Oswald Schollach (Niederösterreich) Schönbühel-Aggsbach Texingtal Weiten Ybbs an der Donau Yspertal Zelking-Matzleinsdorf NiederösterreichLage der Gemeinde Pöggstall im Bezirk Melk (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Pöggstall ist eine österreichische Marktgemeinde im Bezirk Melk in Niederösterreich mit 2504 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Pöggstall liegt im Waldviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 58,86 Quadratkilometer. 50,64 Prozent der Fläche sind bewaldet.

Katastralgemeinden und Orte sind:

Arndorf, Aschelberg, Bergern, Brennhof, Bruck am Ostrong, Dietsam, Gerersdorf, Gottsberg, Grub bei Aschelberg, Grub bei Neukirchen am Ostrong, Haag, Krempersbach, Krumling, Laas, Landstetten, Loibersdorf, Muckendorf, Mürfelndorf, Neukirchen am Ostrong, Oberbierbaum, Oberdörfl, Oberhohenau, Oed, Pöggstall, Pömmerstall, Prinzelndorf, Sading, Straßreith, Unterhohenau, Wachtberg, Weinling, Weißpyhra, Würnsdorf und Zöbring.

Geschichte

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.

Der Ort wurde schon 1188 erstmals urkundlich erwähnt („Pehstal“ – Stelle an der Pech gesammelt wurde). Zu dieser Zeit wurde das Gebiet rund um Pöggstall dem Benediktinerstift Kremsmünster übertragen. Ziel war es, ein Filialkloster zu errichten. Schlussendlich blieb es bei der Errichtung der Kirche zur heiligen Anna. Um 1260 dürfte auch die die ersten Teile der heutigen Burganlage entstanden sein, die im weiteren Verlauf ausgebaut wurde. Gerade im Bereich von Pöggstall und dem weiter nördlich gelegenen Ottenschlag bestanden die Siedlungen weitgehend aus Weilen und kleineren Gassendörfern. 1407 wurde Pöggstall zum Markt erhoben. Zur Siedlungsgeschichte im Bereich des heutigen Waldviertels muss erwähnt werden, dass sich gerade der südliche Teil klar von den nördlichen Orten wie Zwettl unterschieden hat. Durch die verkehrsgünstige Lage, der Nähe zur Donau und dem Weinbau in diesem Gebiet kam es auch noch im 16. Jahrhundert zu einem weiteren Anstieg der Bevölkerung bzw. Ausbau der Siedlungen. Anders im Norden, denn dort stagnierte der Ausbau, da Böhmen in das Reich eingegliedert wurde und keine weitere Grenzsicherung notwendig war. So gab es in Pögstall 1450 30 Häuser, 1590 61 und 1628 108.


Von 1899 bis 1939 war Pöggstall Hauptort des damaligen politischen Bezirkes Pöggstall (bestehend aus den Gerichtsbezirken Persenbeug, Ottenschlag und Pöggstall).

1966 schlossen sich die Gemeinden Aschelberg und Pömmerstall, 1968 Loibersdorf sowie die Katastralgemeinden Gerersdorf und Oed aus der Gemeinde Troibetsberg, 1971 Würnsdorf der Marktgemeinde Pöggstall an. 1972 erfolgte durch Landesgesetz die Zusammenlegung mit Neukirchen am Ostrong (die erst 1965 durch Zusammenschluss der Gemeinden Bruck am Ostrong, Arndorf und Mürfelndorf entstanden ist) und Weinling.

Einwohnerentwicklung

Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 2594 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2732 Einwohner, 1981 2892 und im Jahr 1971 2912 Einwohner.

Politik

Gemeinderatswahlen
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
62,59%
(+6,47%)
19,29%
(-7,91%)
18,12%
(+1,44%)
GEMEINSAM Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
2005

2010



Der Gemeinderat hat 21 Sitze, Bürgermeister der Marktgemeinde ist Johann Gillinger, Amtsleiter Johann Hobel.

Bei der Gemeinderatswahl 2005 erreichte die ÖVP 12, die SPÖ 6 und die ÖVP-nahe Liste Gemeinsam Leben (GEMEINSAM) 3 Mandate. Bei der Gemeinderatswahl 2010 verlor die SPÖ je einen Sitz an ÖVP und GEMEINSAM.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 116, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 230. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1102. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,71 Prozent.

Persönlichkeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Pöggstall: (auch: Schloss Rogendorf) Schloss Pöggstall mit Rondell wurde ursprünglich im 13. Jahrhundert als Wasserburg angelegt. Zu bestimmten Anlässen - wie zu Weihnachten - wird ein kleiner Weihnachts- bzw. Adventmarkt im Areal des Schlosses abgehalten.

Schloss Pöggstall beherbergt mehrere Museen:

    • Heimatmuseum mit Folterkammer: Die Folterkammer ist die einzige im Original erhaltene Folterkammer im süddeutschen Sprachraum.
    • Museum für Rechtsgeschichte: Das Mittelalterliche Rechtskundemuseum bringt Wissenswertes über die historischen Todesstrafen, sowie über die spezielle Geschichte der Folter.
    • Imkermuseum
    • Prof. Franz Traunfellner Dokumentation
    • Spielzeugmuseum
  • Kirche St. Anna im Felde: St. Anna im Felde befindet sich auf einem Hügel nahe Pöggstall. Die Kirche entstand in der Spätgotik und weist eine für diese Zeit typische Halle auf. Außerdem ist die Kirche mit mittelalterlichen Glasfenstern sowie einem spätgotischen Doppelflügelaltar ausgestattet, dessen Errichtung auf das 15. oder 16. Jahrhundert datiert wird. In der Kirche befinden sich sehenswerte Wandmalereien aus dem 14./15. Jahrhundert.
    Bemerkenswert ist auch ein Grabmal, welches aus der Renaissance stammt, aus dem Jahre 1590, sowie ein Wappengrabstein auf der Außenseite der Kirche.


Galerie

Weblinks

Literatur

  • Kurt Klein (Hrsg): Daten zur Siedlungsgeschichte der österreichischen Länder bis zum 16. Jahrhundert. Verlag für Politik und Geschichte Wien, 1980, 304 S.

Einzelnachweise

  1. Endergebnis der Gemeinderatswahl 2010

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