Radstädter Tauernpass

Radstädter Tauernpass

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Radstädter Tauernpass
Passhöhe in Obertauern

Passhöhe in Obertauern

Nord Süd
Passhöhe 1.738 m ü. A.
Bundesland Salzburg, Österreich
Wasserscheide Südliche Taurach, Enns, Donau Nördliche Taurach, Mur, Donau
Talorte Radstadt Mauterndorf
Ausbau Katschbergstraße (B99)
Gebirge Schladminger / Radstädter Tauern
Profil
Ø-Steigung 4,2 % (880 m / 21 km) 3,6 % (615 m / 17,3 km)
Karte
Radstädter Tauernpass (Österreich)
Radstädter Tauernpass
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Koordinaten 47° 14′ 53″ N, 13° 33′ 33″ O47.24805555555613.5591666666671738Koordinaten: 47° 14′ 53″ N, 13° 33′ 33″ O

Der Radstädter Tauernpass ist ein 1.738 m ü. A. hoher Gebirgspass zwischen zwei Gebirgsgruppen der Niederen Tauern, den Schladminger Tauern im Osten und den Radstädter Tauern im Westen. Der Pass liegt im Bundesland Salzburg in Österreich und verbindet den Pongau und den Lungau.

Über diesen schon im Altertum genützten Alpenübergang führt die heutige Katschbergstraße (B99), die von Radstadt im Ennstal über den Pass nach Tweng und Mauterndorf im Lungau und schließlich über Sankt Michael im Lungau und den Katschbergpass (1.641 m ü. A.) nach Kärnten führt. Direkt auf dem Pass liegt der Wintersportort Obertauern.

In der Nähe der Passhöhe entspringen die beiden Flüsse Nördliche Taurach (Pongauer Taurach) und Südliche Taurach (Lungauer Taurach), die beide streckenweise parallel zur Katschbergstraße verlaufen. In beiden Rampen durchqueren die Katschbergstraße und die jeweilige Taurach jeweils eine Engstelle. In der Nordrampe liegt die sehr enge Taurachklamm, in der Südrampe der Twenger Talpass.

Inhaltsverzeichnis

Name

Namensgeber für den Pass ist der Ort Radstadt im Ennstal, der Pass wiederum ist Namensgeber für das Gebirge der Radstädter Tauern.

siehe auch: Etymologie des Namens Tauern

Geschichte

Schon in vorrömischer Zeit bauten die Taurisker eine Straße über die Radstädter Tauern, die wohl schon in norischer Zeit befahrbar war. Die von den Römern genutzte fertige Straße entwickelte sich später zu einer der wichtigsten Alpenstraßen überhaupt, nachdem teilweise umfangreiche Ausbauten und Modernisierungen durchgeführt worden waren. An beiden Passrampen sind mehrere römische Meilensteine aus Schaidberger Marmor als Marksteine der Erneuerung erhalten geblieben. Im Lauf der Jahre verfiel die Straße jedoch, so dass der Erztransport auf ihr fast zum Erliegen kam.

Die Römerstraße

Eine umfangreiche Erneuerung der Radstädter Tauernpassstraße erfolgte in der römischen Kaiserzeit unter Septimius Severus (193–211). Der einstige Statthalter Roms in Pannonien und spätere Kaiser baute mehrere Alpenstraßen. Die neue Trasse der Tauriskerstraße führte dabei zu großen Teilen auf der Strecke der alten Straße. Der insbesondere in Passnähe neu trassierte Abschnitt brachte sogar eine Verkürzung zur alten Wegstrecke mit sich. Gebaut wurde die Radstädter Tauernpassstraße als Militärstraße erster Ordnung, um bei den ständigen Abwehrkämpfen der römischen Legionen an der Nordgrenze eine schnelle Verbindung mit Italien zu schaffen.

Mit Hilfe von Kehren bewältigten die römischen Straßenbauer eine Höhendifferenz von 725 Metern bei einer durchschnittlichen Steigung von 8,25 %. Einige Forscher sehen in der nur 2,5 Meter breiten Straße einen Saumweg; dennoch ist wahrscheinlich, dass er mit Karren in der gesamten Länge, also auch über die Passhöhe hinweg befahrbar war. Große Steinplatten bildeten den Straßenbelag, hohe Begrenzungssteine begrenzten die Straße, bei der eine Neigung der Fahrbahn für den Wasserabfluss sorgte. In den römischen Straßenitinerarien ist der Pass des Radstädter Tauern unter den Namen „In Alpe“ eingetragen; eine Bezeichnung, die in der Spätantike zumindest die römische Mansio in unmittelbarer Passnähe bezeichnete. „In Alpe“ war gleichzeitig der Meilenpunkt 16 der Straße.[1]

Bilder

Weblinks

 Commons: Radstädter Tauernpass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steffan Bruns: Alpenpässe - vom Saumpfad zum Basistunnel, Bd. 4

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