Raduan Nassar

Raduan Nassar (* 27. November 1935 in Pindorama/São Paulo) ist ein brasilianischer Schriftsteller libanesischer Herkunft.

Leben

Sein griechisch-orthodoxer Vater und seine protestantische Mutter (geb. Chafika Cassis) emigrieren 1920 aus dem südlichen Libanon nach Brasilien (São Paulo). 1935 kommt Raduan Nassar als siebter Sohn der insgesamt zehn Kinder der Familie zur Welt. Der Vater, Joao Nassar, ermöglicht ihnen als aufsteigender Geschäftsmann eine solide Bildung. Nassar belegt Studien in den Fächern Jura, Literaturwissenschaften, Soziologie und Philosophie. 1963 schließt er sein Studium in Philosophie erfolgreich ab. Eine darauf folgende Deutschlandreise (Lüneburg) und den Besuch des Elternhauses im Libanon muss er aufgrund eines Militärputsches in der Heimat Brasilien abbrechen. 1967 gründet er die regimekritische Wochenzeitung "Jornal do Bairro". Sein Debütroman Lavoura arcaica (dt. Titel: "Das Brot des Patriarchen") wird 1975 ein großer Erfolg in Brasilien (mehrere brasilianische Literaturpreise) und in mehrere Sprachen (spanisch, französisch und deutsch) übersetzt. Seit 1982 hat er sich vom öffentlichen Kulturleben verabschiedet und lebt zurückgezogen auf dem Land als Viehzüchter und Landwirt. Mit einem relativ schmalen Werk hat es Nassar zu weltweitem Ansehen in Literaturkreisen gebracht.

Werke

• Lavoura arcaica (Roman), 1975
• Um copo de cólera (Novelle), 1978
• Menina a caminho (Erzählung), 1994

Deutsche Ausgaben

• Mädchen auf dem Weg (1982, Kiepenheuer & Witsch, Übers. Karin von Schweder-Schreiner)
• Ein Glas Wut (1991, Suhrkamp, Ray-Güde Mertin, ISBN 3-518-11619-3)
• Das Brot des Patriarchen (2004, Suhrkamp, Berthold Zilly, ISBN 3-518-41615-4)

Verfilmungen

• 1995: Um copo de cólera von Aluizio Abranches und Flávio R. Tambellini
• 2004: To the left of the father von Luiz Fernando Carvalho

Weblinks

• Literatur von und über Raduan Nassar im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

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