Auslassungspunkte

Auslassungspunkte
Satzzeichen
Punkt ( . )
Komma ( , )
Semikolon ( ; )
Doppelpunkt ( : )
Fragezeichen ( ? )
Ausrufezeichen ( ! )
Anführungszeichen ( „“ )
Apostroph ( )
Gedankenstrich ( )
Bis-Strich ( )
Bindestrich ( )
Trennstrich ( )
Ergänzungsstrich ( )
Wiederholungszeichen ( )
Schrägstrich ( / )
Umgekehrter Schrägstrich ( \ )
Klammer ( ( ), [ ], { }, ⟨ ⟩ )
Auslassungspunkte ( )
Doppelbindestrich ( )
Hochpunkt ( · )
Interrobang ( )
Typografische Zeichen
Viertelgeviertstrich ( )
Halbgeviertstrich ( )
Geviertstrich ( )
Sonstige Zeichen
Ironiezeichen ( ؟ )
Leerzeichen (   )
Aufzählungszeichen ( )
At-Zeichen ( @ )
Et-Zeichen ( & )
Senkrechter Strich ( | )
Gradzeichen ( ° )
Prime ( )
Asterisk ( * )
Asterism ( )
Kreuz ( )
Doppelkreuz ( # )
Nummernzeichen ( )
Paragraphenzeichen ( § )
Absatzzeichen ( )
Tilde ( ~ )

Die Auslassungspunkte („…“) sind ein Satzzeichen. Sie können eine Auslassung zwischen zwei Ausdrücken (Ellipse) wie auch vor oder nach einem Ausdruck kennzeichnen.

Ein Ausdruck kann dabei der Teil eines Wortes, ein ganzes Wort, eine Wortgruppe, eine Zahl oder sogar eine Zahlenreihe sein.

Auslassungspunkte werden manchmal auch als Satzende verwendet, um zu verdeutlichen, dass entweder etwas vom Satz fehlt oder der Autor einen Gedanken offen oder unbeantwortet lassen möchte, um den Leser zum Nachdenken anzuregen. Dabei entfällt grundsätzlich der normale Schlusspunkt, und es wird ein geschütztes Leerzeichen vor die Auslassungspunkte gesetzt, damit diese bei einem Zeilenumbruch nicht direkt am Anfang einer neuen Zeile stehen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Verwendung

Auslassung von Textteilen

Auslassungen werden insbesondere in der direkten Rede eingesetzt, wenn vom Sprecher Wort- oder Satzteile verschluckt werden oder der Autor vulgäre Wendungen nicht wiedergeben will:

„Sie sind ein A…!“, rief Max zornig aus.
Herr Mustermann erwiderte salopp: „Scher dich doch zum …!“

Auslassungspunkte oder Gedankenstriche werden auch gesetzt, um Pausen im Rede- oder Gedankenfluss anzuzeigen, oder um klarzustellen, dass ein Satz in der Mitte abbricht, beispielsweise weil der Sprecher unterbrochen wurde:

Stefan begann zu stottern: „Ich … ich weiß nicht …“
„Was weißt du nicht?“, schnitt ihm Frau Weiß das Wort ab.

Abseits der direkten Rede oder des inneren Monologs findet man Auslassungspunkte vor allem als Stilmittel, beispielsweise dort, wo ein Textgedanke nicht zu Ende geführt wird:

Das ist der Stoff, aus dem die Träume sind …

Auslassungspunkte sind grundsätzlich wie die jeweiligen Textteile zu behandeln, für die sie stehen. Werden einzelne Buchstaben eines Wortes damit ersetzt, entfällt das Leerzeichen. Werden etwa Wörter oder Satzteile ausgelassen, so sind die Punkte in Leerzeichen einzuschließen, es sei denn, sie stehen direkt vor oder nach einem Satzzeichen. Eine Ausnahme bilden Auslassungspunkte vor dem Ende eines Ganzsatzes, hier entfällt der Schlusspunkt und es muss ein geschütztes Leerzeichen vor den Auslassungspunkten verwendet werden. Entsprechendes gilt für den Fall, dass ein Satz mit Auslassungspunkten beginnt.[2]

Auslassungen in Zitaten

Um wörtliche Zitate auf die für die jeweilige Verwendung wesentlichen Teile zu beschränken, sind Auslassungen zulässig, wenn sie den Sinn des Zitates nicht verfälschen. Dabei haben sich mehrere Regelungen durchgesetzt, meist werden Auslassungspunkte in runden oder eckigen Klammern verwendet:

„Die Wikipedia ist eine freie Enzyklopädie […], zu der jeder mit seinem Wissen beitragen kann.“

– Wikipedia, Hauptseite[3]

Zahlenangaben

Neben der klassischen Verwendung im Text sind vor allem in technischen Werken Auslassungspunkte anstelle des Bis-Strichs erforderlich, wenn Zahlenangaben Striche enthalten:

Komponente Einsatzbereich
in °C
Kühlerfrostschutz −30 … −40
Elektronik −20 … 60

Weil nicht zwei Striche direkt aufeinandertreffen dürfen, kann bei solchen Intervallen nur das Wort bis oder die Ellipse Verwendung finden.

Nach DIN 55301 (Gestaltung statistischer Tabellen) stehen die Auslassungspunkte für „Angabe fällt später an“ als wertersetzendes Zeichen (im Gegensatz zu wertergänzenden Zeichen, auch Qualitätsanzeigern). Genau so wird das Zeichen auch in Tabellen der amtlichen Statistik verwendet.[4]

Verwendung in der Mathematik

In der Mathematik werden nach DIN 1302 die Auslassungspunkte als Fortsetzungspunkte im Sinne von usw. benützt, um Intervalle, Folgen oder Mehrfachverkettungen anschaulich darzustellen.

Endliche Folgen lassen sich damit kürzer aufschreiben, zum Beispiel die Ziffern durch

0, 1, 2, \ldots, 9.

Sofern die Fortsetzung hinreichend klar ist, lassen sich damit auch anschaulich unendliche Folgen schreiben, etwa die ungeraden Zahlen:

1, 3, 5, 7, \ldots

Bei Verwendung mit Operationen wird die Lage der Auslassungspunkte vom Setzer gelegentlich der verwendeten Operation angepasst:

1 + \frac{1}{2} + \frac{1}{4} + \frac{1}{8} + \cdots = 2.

Allerdings ist die Darstellung mittels Fortsetzungspunkten nicht eindeutig, wenn das Bildungsgesetz etwa hinter einer Zahlenfolge nicht bekannt ist und nicht als bekannt vorausgesetzt werden kann. So kann 3, 5, 7, \ldots die Folge alle ungeraden Zahlen ab 3 darstellen, aber auch alle ungeraden Primzahlen und beliebig viele andere.

Trotz des Nachteils der prinzipiell möglichen Mehrdeutigkeit hat die Verwendung der Ellipse eine lange Tradition in der Mathematik. Beispielsweise verwendete Fourier, der Erfinder des Summenzeichens \textstyle\sum, die Ellipse bei dessen Definition.[5][6] Auch heute ist dies auf Grund der leichten Verständlichkeit üblich,[7] obwohl eine formal exakte Definition des Summenzeichens mittels Rekursion möglich ist.[8]

Eine Darstellung mittels Fortsetzungspunkten kann auch als ergänzende Angabe sinnvoll sein, um das Verständnis etwa von Verkettungen anschaulicher zu machen. Dies gilt beispielsweise für alternierende Summen, wo die Darstellung mit abwechselndem Plus und Minus anschaulicher ist als die Potenzen von −1:

\sum_{k=1}^{\infty}\frac{(-1)^{k+1}}{k} = 1 - \frac{1}{2} + \frac{1}{3} - \frac{1}{4} \pm \cdots = \ln 2.

Verwendung in grafischen Benutzeroberflächen

In grafischen Benutzeroberflächen besagt eine bei Menüfunktionen oder Schaltflächen angehängte Ellipse, dass bei Anwahl ein weiterer Dialog folgt, in dem der Anwender weitere Eingaben machen kann oder muss. Fehlt hingegen die Ellipse, dann ist die Funktion mit der Anwahl allein bereits ausgeführt.

  • „Speichern“ – es wird ohne weitere Eingabe die geöffnete Datei unter ihrem gleichen Namen abgespeichert.
  • „Speichern unter …“ – im folgenden Dialog kann z. B. ein anderer Dateiname, ein anderes Dateiformat oder ein anderer Speicherort gewählt werden.

Darstellung in Computersystemen und Ersetzung

Kodierung

Im internationalen Zeichenkodierungssystem Unicode liegt … auf Position:

  • U+2026 ›Horizontal ellipsis‹ (waagerechte Auslassungspunkte).

Im ASCII-Zeichensatz ist das Zeichen nicht enthalten, weshalb viele ältere Computersysteme es nicht darstellen konnten.

Im WWW-Dokumentenformat HTML wird das Zeichen folgendermaßen kodiert:

  • … (hexadezimal),
  • … (dezimal)
  • und … (benanntes Zeichen).

In LaTeX mit \ldots, \cdots, \ddots oder \vdots.

Tastatur

Auf deutschen Tastaturen nach DIN 2137 sind die Auslassungspunkte als einzelnes typographisches Zeichen nicht vorhanden. Auf deutschen Apple-Systemen liegen die Auslassungspunkte als dritte Belegung auf der .-Taste (Punkt-Taste) und können mit Hilfe der Alt-Taste eingegeben werden. Unter X.org lassen sich die Auslassungspunkte allgemein durch Drücken der Compose-Taste und anschließender Eingabe von Punkt (.) und Doppelpunkt (:) erzeugen. Unter Windows kann das Auslassungspunktzeichen durch Gedrückthalten der Alt-Taste während der Eingabe der Ziffernfolge 0133 auf dem Ziffernblock eingegeben werden. Bei der Neo-Tastaturbelegung kann es durch Mod 3 + X, die vertikale Ellipse (s. u.) durch ↻ + … erzeugt werden.

Ersetzung

Kann das Zeichen nicht dargestellt werden, weil es in der verwendeten Schriftart oder dem Zeichensatz fehlt, so sollte es durch drei Punkte „...“ ersetzt werden.

Da allerdings praktisch alle modernen Computersysteme und -schriften auf Unicode basieren, kann das Zeichen heutzutage problemlos weltweit dargestellt, verarbeitet, übertragen und archiviert werden. Eine Ersetzung aus technischen Gründen ist deshalb kaum noch nötig. Auch wenn die verwendete Tastatur das Zeichen nicht aufweist, kann es praktisch immer über eine entsprechende Funktion des Betriebssystems oder des jeweiligen Texteditors eingefügt werden.

Manche Texteditoren ersetzen drei Punkte automatisch durch das typografische Zeichen.

Sonstige Auslassungspunkte

Unicode definiert noch weitere Auslassungspunkte, welche vor allem in Tabellen und im mathematischen Formelsatz Verwendung finden:

Unicode Zeichen Name
U+22EE Vertikale Ellipse
U+22EF Horizontale Ellipse auf mittlerer Höhe
U+22F0 Rechts-aufwärts steigende diagonale Ellipse
U+22F1 Rechts-abwärts fallende diagonale Ellipse

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: ... – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Friedrich Forssman, Ralf de Jong: Detailtypografie. Verlag Hermann Schmidt Mainz, 2004. ISBN 978-3874396424
  2. http://replay.web.archive.org/20090427130007/http://www.kirov-center.org/incl_07/ids/e5-3.html
  3. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Hauptseite&oldid=10726858
  4. Richtlinien zur Gestaltung statistischer Tabellen für die Verbundprogrammierung, Arbeitskreis Veröffentlichungen der Statistischen Landesämter, Wiesbaden 1997, 41 Seiten, hier: Seite 36
  5. „Le signe \sum_{i=1}^{\infty} indique que l’on doit donner au nombres entier i toutes ses valeur 1,2,3,\ldots, et prendre la somme des termes“. J. Fourier: Refroidissement séculaire du globe terrestre. Bulletin des Sciences par la Société philomathique de Paris, No 3, 7 (1820), Seiten 58–70. Nachdruck in Œuvres de Fourier, Band 2, Seiten 271–288. Das Zitat erscheint auf Seite 280.
  6. Graham, Knuth, Patashnik. Concrete Mathematics, Addison-Wesley Publishing Company, 2. Auflage, 1989. ISBN 0-201-55802-5. Seite 22
  7. Vgl. Bronstein, Semendjajew: Taschenbuch der Mathematik, 23. Auflage, 1987. ISBN 3-87144-492-8. Seite 112.
  8. Vgl. Graham, Knuth, Patashnik: Concrete Mathematics, Addison-Wesley Publishing Company, 2. Auflage, 1989. ISBN 0-201-55802-5. Seite 26.

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