Rainer Wagner

Rainer Wagner

Rainer Wagner (* 1951 in Weißenfels) ist Diplom-Religionspädagoge (FH). Er ist seit 2007 Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wagner versuchte bereits als 15-Jähriger aus der DDR zu flüchten. 1967 wurde er wegen „gewaltsamen Grenzdurchbruchs“ in der DDR zu einer Haftstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt.[1]. Aus einem Protokoll der Eisenacher Volkspolizei und seinem Haftbefehl geht hervor, dass er angeblich unter dem Einfluss westdeutscher Fernsehsendungen zu dem Schluss gekommen war, nach Westdeutschland zu gehen, wo eine „wahrhaft christliche Partei“, die CDU, als einzig legitime Regierungspartei die Macht innehabe. Er war der Meinung, die DDR sei ein von Gott nicht gewollter Staat, außerdem könne er den Dienst in der Volksarmee nicht mit seinem Glauben vereinbaren und war zu der Auffassung gelangt, er könne in der DDR nicht frei leben und Westdeutschland sei der einzig legitime Staat in Deutschland, weil dieser auf der Grundlage von freien Wahlen hervorgegangen sei.

Von 1970 bis 1974 besuchte er das Theologische Seminar des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftswerkes (Landeskirchliche Gemeinschaft) in der DDR in Falkenberg. Danach war er bis 1984 Prediger des „Gemeinschaftsverbandes Sachsen-Anhalt - innerhalb der Evangelischen Kirche (Landeskirchliche Gemeinschaft) in der Lutherstadt Wittenberg und Tangermünde. Seit 1984, nachdem er aus der DDR ausreisen konnte, ist er Stadtmissionsleiter der Innerkirchlichen Stadtmission im Evangelischen Gemeinschaftsverband Pfalz e.V.[2] in Bad Bergzabern und Neustadt an der Weinstraße.[3].

Die offizielle Anerkennung als politischer DDR-Häftling wurde ihm mit Bescheid vom 23. Mai 1984 - nach dem Häftlingshilfegesetz (HHG 10,4) - von der Bezirksregierung Rheinhessen erteilt. Außerdem existiert ein Rehabilitierungsbescheid nach dem Beruflichen und Verwaltungsrechtlichen Rehabilitierungsgesetz, §§ 17,22 des Regierungspräsidiums Halle vom 23. November 1995 sowie ein Rehabilitierungsurteil des Bezirksgerichts Halle 2. Senat vom 27. Mai 1992. Der ihm vorgeworfene „versuchte gewaltsame Grenzdurchbruch“, ein „ungesetzlicher Grenzübertritt“, oder der Versuch dazu gehörte zu den politischen Kerndelikten in der DDR. [4]

1995 erfolgte die Gleichstellung der Ausbildung mit der eines Diplom-Religionspädagogen (FH), 1999 Ordination zum Prädikanten durch die Evangelische Kirche der Pfalz.


Weitere kirchliche Tätigkeiten

Politische Tätigkeit

Ehrungen

Veröffentlichungen

  • Praxisbuch Kurzbibelschule, Hänsslerverlag Neuhausen Stuttgart 1991, Neuauflagen 1998 und 2005, ISBN 3-933372-83-6.
  • Arbeitsbuch Heilsplan Glaubenslehre, Lahr 1995, ISBN 3-88002-554-1; Übersetzung ins Russische 2004 und ins Ungarische 2006.
  • Alle in einem Boot - Ökumene und der Preis der Einheit, Bielefeld 2000, ISBN 3-89397-455-5.
  • Gemeinde Jesu zwischen Spaltung und Ökumene- 2000 Jahre Kirchengeschichte aus bibeltreuer Sicht, Wuppertal 2002, ISBN 3-87857-314-6.
  • Mit 15 im Knast, Nürnberg 2006, ISBN 3-937965-32-7.

Wagner ist Mitautor verschiedener weiterer Bücher.

Weblinks

Quellen

  1. Dokument auf der Homepage der UOKG
  2. egvpfalz.de
  3. stadtmission-neustadt.de
  4. [1] Wilhelm H. Schröder/Jürgen Wilke, Zentralarchiv für empirische Sozialforschung, Abt. Zentrum für Historische Sozialforschung, Universität Köln
  5. Angaben zum Landesvorstand auf der Website der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung in der CDU Rheinland-Pfalz
  6. Angaben auf der Homepage der UOKG

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